Heimweh nach Masuren. Jugendjahre in Ostpreußen. by Joko. | Book | second hand
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Einband am Buchrücken unten leicht eingerissen (S. Photo); sonst altersentsprechend sehr gut!! Der Autor erzählt von seinen Erlebnissen in seiner Jugendzeit in der Inselprovinz Ostpreußen, wo vorwiegend Großgrundbesitzer, Bauern und Landarbeiter leben. Ostpreußen ist auch das Land der Fürsten, Grafen, Freiherren und Barone. Peter Jokostra, Student in Berlin, flieht 1933 nach Masuren aufs Land, wo es noch nicht viele Hitler-Anhänger gibt. Er erlebt den ritualisierten Tagesablauf auf einem Gut im Lauf der Jahreszeiten, beschreibt Feiern, Besäufnisse und Zoten aus der Sicht von Praktikanten und Eleven, verschuldete Gutsbesitzer und deren verschiedenartige Versuche, den Besitz zu retten. Peter Jokostra schildert auch seine (Nicht-) Erlebnisse mit Frauen. Und vor allem die Landschaft Masurens!!!! Die Orte: Deutsch-Eylau, Korschen (kleiner Ort, aber Eisenbahnknotenpunkt), Lötzen (Gizycko), Przytullen, Natalienhof, Kutten, Possessern, Nikolaiken (Mikolajki), Duneyken, Griesen, der Grenzbahnhof Neu-Bentschen, Gumbinnen (hier brechen die Russen im Winter 1944 durch), Rossitten, Muschaken, Malga, werden bereist – u.v.m. Zitate: "[…] dem alten grünen Auto, über das alle Experten den Kopf schüttelten. Aber Fessel sagte: »Es fährt ja noch, und ein Pferd schlägst du auch nicht tot, wenn es noch traben kann. Es muß ja nicht immer Galopp gefahren werden!«" (Jokostra 1992: 124) "So richten wir in unserer Erinnerung Denkmäler auf, die keine Macht dieser Erde jemals zerstören kann. Sie vergehen erst mit dem Vergessen im Tod. Sie lassen sich nciht übertragen auf andere Generationen, auf die uns folgende Generationen, die eine andere Sprache sprechen und nciht mehr verstehen können, warum wir vor diesen Bildern unserer Erinnerung und an den Wegkreuzungen unserer Geschichte anhalten und zögern, weiterzugehen." (Jokostra 1992: 190) "Der herbe Geruch des absterbenden Kartoffelkrautes – wunderbar und unvergeßlich – zog mit den frühen Nebeln über das riesige Feld." (Jokostra 1992: 209) --> was für ein Satz!! "Über zweihundert wühlende Hände verrichteten diese den Menschen zum Roboter degradierende Arbeit [sc.: das Ernten von Kartoffeln auf einem masurischen Gut in den 1930er Jahren] mehrere Wochen hindurch" (Jokostra 1992: 212) "Was bleibt von der geschichte außer unserer Erinnerung, einer Erinnerung in den Köpfen weniger befristeter Überlebender? Auc sie verschwinden, und dann hat es Menschen, Land und Sprache niemals gegeben. Sie sind getilgt aus der Menschengeschichte. Nur die Erinnerung der Lebenden vermag Vergangenheit in Gegenwart zu verwandln, vermag sie hinüberzuretten aus dem alles zerstörenden Strom der zeit." (Jokostra 1992: 286), 1992, deutliche Gebrauchsspuren, 180g, Internationaler Versand, Banküberweisung.

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