Kalenderminiaturen der Stundenbücher : Mittelalterliches Leben im Jahreslauf
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Klappentext/Beschreibung: KLAPPENTEXT: Die Stundenbücher zählten zu den verbreitetsten Bilderhandschriften ihrer Zeit. Seit dem 14. Jahrhundert steigerte sich der Wunsch der Laien nach diesen privaten Andachtsbüchern, deren Inhalt die täglichen Stundengebete (daher "Stundenbuch"), Psalmen, die Heiligenlitanei und das Totengedächtnis sowie Gebete für die Hochfeste und Heiligentage des Kirchenjahres bildeten. Als Gegenstück zu den Brevieren der Geistlichkeit entwickelten sie sich in ihrer reichen künstlerischen Ausgestaltung durch die Buchmaler zu religiösen Statussymbolen des Laienstandes. Nordfrankreich und besonders Flandern waren Wirkungszentren der Stundenbuchmaler, die im 15. und 16. Jahrhundert Höchstleistungen ihrer Miniaturenkunst vollbrachten. Durch die Motivfülle ihrer Miniaturen erweisen sich die Stundenbücher als eine unerschöpfliche Bildquelle mittelalterlicher Kulturgeschichte. Im Wechsel der Jahreszeiten erscheinen neben dem fürstlichen Festmahl, dem noblen Hochzeitszug, dem festlichen Maiausritt, der Falken- und Wildschweinjagd des Hochadels, der flämische Bauernhof mit dem Bauernpaar am Herdfeuer, die Frühjahrs- und Herbstbestellung des Ackers durch Pflügen, Säen und Eggen, die Arbeit auf dem Weinberge und das Holzhacken, der Fischfang mit Reusen, das Kühemelken auf der Weide, der Schafhirt und der Gänsehirt, die Heuernte, die Schafschur und die Kornmahd, die Weinlese und die Vogelstellerei, die Eichelmast der Schweine, das Schweineschlachten und das Brotbacken. Und aus der bürgerlichen Welt werden in den Kalenderminiaturen des Breviarium Grimani ein fröhliches Knabenturnier, die nächtliche Einholung des Bohnenkönigs und der Aderlaß eines Patriziers in seiner vornehmen Wohnung vorgeführt. Ähnlich wie die Fülle der Bildmotive ist auch die Überlieferung der heute noch erhaltenen Stundenbücher fast unübersehbar. Der Bildband soll kein kunsthistorisches Werk sein, sondern ein Beitrag zur historischen Volkskunde und Kulturgeschichte des Spätmittelalters, der die Buchmalereien in den Kalendarien der Stundenbücher nicht nach ihrer künstlerischen Qualität, sondern nach ihrer volkskundlichen Realität wertet. Dem Laien wird auf anschauliche Weise die Welt des Mittelalters nahegebracht. Für den Fachwissenschaftler stellt das Buch in dem umfangreichen Bildteil und seiner wissenschaftlichen Dokumentation ein unentbehrliches Kompendium der historischen Ikonographie dar. Schutzumschlag etwas berieben - ansonsten sauberes und wohlerhaltenes Exemplar. [Ganzleineneinband mit Schutzumschlag. 292 Seiten. Mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen. 1792 Gramm. 29x26cm.].

Daten vom 22.11.2014 08:28h