Von dem Buch Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. haben wir 2 gleiche oder sehr ähnliche Ausgaben identifiziert!
Falls Sie nur an einem bestimmten Exempar interessiert sind, können Sie aus der folgenden Liste jenes wählen, an dem Sie interessiert sind:
100%: Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (ISBN: 9783900484811) 2011, 2011., in Deutsch.
Nur diese Ausgabe anzeigen…
Nur diese Ausgabe anzeigen…
100%: Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (ISBN: 9780833977458) 2011, in Englisch.
Nur diese Ausgabe anzeigen…
Nur diese Ausgabe anzeigen…
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt.
6 Angebote vergleichen
Preise | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|
Schnitt | € 28,56 | € 29,00 | € 29,01 | € 28,96 | € 18,95 |
Nachfrage |
1
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (2011)
DE
ISBN: 9783900484811 bzw. 3900484813, in Deutsch.
Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten in die BRD.
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR Borkert, Schwarz, Zerfaß, 10785 Berlin.
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung )Double lntensity( steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung )Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren )Die Grünen( abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in )Einsichten( aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells )Telefonbuch( zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans )Gutenberg-Galaxis(, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. )Die magischen Kanäle(2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans )Erstschlag(, )The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt )machtloser( Karikatur. ISBN 97839004848110 Versand D: 3,00 EUR Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen.
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR Borkert, Schwarz, Zerfaß, 10785 Berlin.
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung )Double lntensity( steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung )Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren )Die Grünen( abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in )Einsichten( aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells )Telefonbuch( zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans )Gutenberg-Galaxis(, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. )Die magischen Kanäle(2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans )Erstschlag(, )The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt )machtloser( Karikatur. ISBN 97839004848110 Versand D: 3,00 EUR Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen.
2
Symbolbild
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (2011)
DE
ISBN: 9783900484811 bzw. 3900484813, in Deutsch.
Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten.
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung ]Double lntensity[ steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung ]Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren ]Die Grünen[ abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in ]Einsichten[ aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells ]Telefonbuch[ zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans ]Gutenberg-Galaxis[, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. ]Die magischen Kanäle[2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans ]Erstschlag[, ]The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt ]machtloser[ Karikatur. ISBN 97839004848110 [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen].
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung ]Double lntensity[ steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung ]Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren ]Die Grünen[ abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in ]Einsichten[ aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells ]Telefonbuch[ zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans ]Gutenberg-Galaxis[, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. ]Die magischen Kanäle[2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans ]Erstschlag[, ]The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt ]machtloser[ Karikatur. ISBN 97839004848110 [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen].
3
Symbolbild
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (2011)
DE
ISBN: 9783900484811 bzw. 3900484813, in Deutsch.
Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten.
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung ]Double lntensity[ steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung ]Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren ]Die Grünen[ abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in ]Einsichten[ aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells ]Telefonbuch[ zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans ]Gutenberg-Galaxis[, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. ]Die magischen Kanäle[2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans ]Erstschlag[, ]The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, ***uellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt ]machtloser[ Karikatur. ISBN 97839004848110 [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen].
Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung ]Double lntensity[ steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung ]Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren ]Die Grünen[ abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in ]Einsichten[ aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells ]Telefonbuch[ zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans ]Gutenberg-Galaxis[, Untertitel: The Making of Typographie Man, war hier 1968 verlegt worden; Understanding Mediae (dt. ]Die magischen Kanäle[2) 1970. Nur bei ganz wenigen (etwa dem Filmemacher Hellmuth Costard) war McLuhans ]Erstschlag[, ]The Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, ***uellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt ]machtloser[ Karikatur. ISBN 97839004848110 [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen].
4
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (2011)
DE
ISBN: 9783900484811 bzw. 3900484813, in Deutsch.
Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten.
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR.
, Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung >Double lntensity< steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung >Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren >Die Grünen< abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in >Einsichten< aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells >Telefonbuch< zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans >Gutenberg-GalaxisDie magischen KanäleErstschlagThe Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt >machtloser< Karikatur. ISBN 97839004848110Buchwesen [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen] 2011
Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR.
, Ca. 200 S., sehr zahlr. Abb. Fadengehefteter Originalpappband. Sehr gutes Ex. - Das Ausstellungsvorhaben, anlässlich des 30jährigen Bestehens des Berliner Verlags Brinkmann & Böse, hat vor vier ]ahren begonnen. Bald wurde deutlich, dass sich die Präsentation auf die Typografie als Maßarbeit am Text konzentrieren musste, ist es doch das Charakteristikum dieses Verlags, jedem Text sein eigenständiges Gewand zu verleihen. Der Titel der Ausstellung >Double lntensity< steht dabei für den Idealismus und die Passion der Verleger: von 1980 bis 1995 in der Personalunion Günter Karl Böse und Erich Brinkmann, von 1998 bis heute Erich Brinkmann und Rike Felka. Die typografische Subtilität der Bücher blieb über 30 Jahre stets konstant. Dabei transformieren die gestalterische Vorstellungskraft, die handwerkliche Ausführung und die Qualität der Texte die Bücher zur Buchkunst. Die Ausstellung fügt sich vorzüglich in die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt und seine Abteilung Buchkunst und Graphik, die traditionell seit den 1920er Jahren die Relevanz der Schrift- und Buchkunst zentral verfolgt. 2005 entwickelte die Abteilung eine neue Reihe zum Thema Verlag und Kunst, die mit der Ausstellung >Das richtige Buch. Johannes Gachnang als Verlegen begonnen hat und die Bücher des Verlags Gachnang und Springer, Bern/Berlin, zeigte. // Das Jahr 1980 als Geburtsjahr im Verlags-Pass zu führen, hätte eine Hypothek sein können; oder aber den Moment eines Aufatmens bezeichnen. When the music is over/Turn out the lights. Die Musik war vorbei; eine bestimmte Musik war vorbei. Auch wenn Dim Morrison, The Lizard, das schon 10 Jahre früher gesungen hatte. Mit manchen Jahrzehnten dauert es eben ein bisschen länger mit dem Sterben (wie Gertrude Stein es festgestellt hatte von manchen Jahrhunderten). Die 60er und 70er waren verendet in einer Dead End Street namens RAF. Eine andere tote Straße hatten die Kinks beschworen: What are we living for?/An appartment on the second floor: Dead End Street... Dead End Street... Feminismus und soziale Bewegungen (Ökologie, Atom, Hausbesetzungen) hatten neue Schneisen geschlagen, gangbare Wege; aber bald schon waren >Die Grünen< abgebogen in die Parlamente ... eben kein Neuanfang ... und Punk fing 1980 auch schon damit an, Vergangenheit zu sein. Was neu eingesetzt hatte, war eine veränderte Wahrnehmung vom Realen. Ein neues Denken (und Schreiben) war dabei sich zu bilden in einem Mischfeld: wissenschaftlich-politische Gelehrsamkeit, die die kommandierenden Dogmen suspendierte, fundierte sich neu eher in Kinodenken, Jazz und Pop, in >Einsichten< aus dem Leben in Rebellion der zurückliegenden Jahre, einschneidend verändert durch den Feminismus - seine rhizomatischen Verzweigungen, von denen jede(r) berührt war - und legierte sich neu mit dem Habitus einer Phalanx älterer und jüngerer linksrheinischer Nachbarn: Lacan, Foucault, Godard, Derrida, Deleuze/Guattari (im Hintergrund Levi-Strauss und Saussure, Breton und de Sade), dazu einige französische Frauen, Simone de Beauvoir (gelöst aus dem Sartre-Kontext), Julia Kristeva, Hélène Cixious, Luce Irigaray, die alle zusammen an einer Textur webten, die nicht mehr einfach die bandiera rossa war. Weitere Klingeltöne waren gekommen aus Übersee; sie läuteten schon eine Weile; aber erst auf die 80er zu wurde der Hörer wirklich abgenommen, um mit Avital Ronells >Telefonbuch< zu sprechen (das selber eine verspätete Ankunft feierte im Programm von Brinkmann + Böse; geschrieben 1989, übersetzt 20011; aber immerhin; wer macht sowas sonst in Deutschland). Marshall McLuhans >Gutenberg-GalaxisDie magischen KanäleErstschlagThe Mechanical Bride« früher angekommen; das Ursprungsbuch der Pop- und Postmoderne (das einzige Buch seines Lebens, das er wirklich gelesen hat, sagte Costard mal; Anruf empfangen und abgehört). William S. Burroughs Mixtur aus Drogenwahnsinn, sexuellem Wahnsinn, Machtwahnsinn: Technologien des Sendens und Gesteuertwerdens, war zwar auch schon länger da gewesen; und drang nun, late late late, umso heftiger in hiesige Gemüter- das große amerikanische Roman-Schreiben, das in den Büchern des Ex-Boeing-Ingenieurs Thomas Pynchon3 die (zunächst) zaghaft ins medientheoretische Denken sich vortastenden Europäer kräftig befeuern wird. Dazu einige englische und italienische AntiPsychiater. Ein Moment für Verlagsgründungen? Kein besserer. Alles war schon dagewesen, bei den Heroen der Moderne, und alles war noch nicht dagewesen, unter Bedingungen, die nun postmoderne hießen; was eher ein Verlegenheitswort war. Ein neues Verlegen - so viel war klar in diesem Moment - würde sich verankern in diesen Ozeanen: Theorie der Medien, feministisches Denken, Psychoanalyse (von Freud an Lacan und Jenseits; also: Derrida), Filmdenken, Kunstwelten. In Buchgestalt zu bringen nicht ohne die Errungenschaften des Punk: der neben der Zerfetzung der Rock-Gewissheiten die Zerstörung der Selbstgewissheit der existierenden und gewesenen politischen Apparate und ihrer Ideologien praktisch geleistet hatte, wenn auch nur in Gestalt >machtloser< Karikatur. ISBN 97839004848110Buchwesen [Buchkunst, Schriftkunst, Verlagswesen] 2011
5
Double Intensity. 30 Jahre Brinkmann & Bose. Museum f. Angewandte Kunst Frankfurt. (2011)
EN
ISBN: 0833977458 bzw. 9780833977458, in Englisch.
Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten.
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen
Lade…