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ISBN: 9781556896477

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1556896476 - Anna Kempf: PK IMLIKAU (Jimlíkov) 1901, an Schramberger Majolika-Fabrik / VILLEROY & BOCH
Anna Kempf

PK IMLIKAU (Jimlíkov) 1901, an Schramberger Majolika-Fabrik / VILLEROY & BOCH (1901)

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Über die Schramberger Majolika-Fabrik und die Geschichte von Villeroy & Boch bis zur Jahrhundertwende (Quelle: wikipedia) Die Schramberger Majolika-Fabrik war die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Sie bieten auf eine interessante Postkarte von 1901 aus Imlikau (Böhmen). Imlikau (tschechisch Jimlíkov) ist heute ein Stadtteil von Neurohlau (Nová Role) in der Region Karlsbad (Karlovarský kraj in Tschechien). Mit Poststempel aus der Nachbarstadt Chodau (Chodov). Gerichtet an die "Herren Villeroy & Boch, Steingutfabrik in Schramberg in Württemberg." Gemeint ist die 1820 gegründete Schramberger Majolika-Fabrik, die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Von 1883 bis 1912 war sie eine Tochtergesellschaft des Keramik-Konzerns Villeroy & Boch. Datiert Imligau (!), den 30. März 1901. Anna Kempf teilt mit, "dass der bestellte Waggon Samstag, den 30. d.M. verladen wurde." 5-Heller-Ganzsache (9,2 x 14 cm). Zustand: Karte gebräunt, mit kleinen Knicken. Bitte beachten Sie auch die Bilder! Interner Vermerk: Ostbhf 23-07 OrdnerLeitz Über die Schramberger Majolika-Fabrik und die Geschichte von Villeroy & Boch bis zur Jahrhundertwende (Quelle: wikipedia): Die Schramberger Majolika-Fabrik war die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Sie wurde im Jahre 1820 vom Nordracher Steingut-Experten Isidor Faist gegründet. Bis 1829 war der Name der Fabrik Faist'sche Steingutfabrik. In Schramberg fand sich alles, was zur Produktion benötigt wurde. Ein leerstehendes Schloss für die Produktion, genügend Holz als Rohstoff für die Brennöfen und die nahe liegende Schiltach als Wasser- und Energiequelle. Das Gebiet um Schramberg war außerdem strukturschwach und es war ein leichtes, genügend Arbeiter zu bekommen. Faist erarbeitete sich mit seinen Töpferwaren einen guten Ruf. 1829 schloss sich Baron Ferdinand von Uechtritz ihm als Partner an. 1829 bis 1883 hieß die Fabrik dann Steingut- und Majolikafabrik Uechtritz und Faist. Durch finanzielle Hilfe des Barons von Uechtritz war man im Stande, einen Fabrikneubau hinter dem Schloss zu erstellen, der die Produktion drastisch vergrößerte. In den 1860er Jahren hatte die Fabrik eine Belegschaft von 100 Menschen. Zusätzlich war eine große Zahl von Hausarbeitern angestellt, hauptsächlich Frauen und Kinder. 1883 wurde die Fabrik an Villeroy & Boch verkauft. Als Tochtergesellschaft der Villeroy & Boch in Mettlach setzte die Firma die Majolika- und Töpferwarenproduktion bis 1912 fort und erlangte eine gewisse Berühmtheit mit ihren Produkten. Die Muttergesellschaft verlor ihr Interesse und verkaufte die Firma im Jahr 1912 an die jüdischen Brüder Moritz und Leopold Meyer. Unter den Brüdern Meyer wurde das SMF-Brandzeichen eingeführt, in seiner ersten Version mit dem Zusatz eines Tannenbaumes. 1918 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt. Im Jahre 1922 wurde Moritz Meyers Sohn Peter Meyer geboren. Die Gebrüder Meyer suchten laufend neue Designs und ließen diese von namhaften Künstlern entwickeln. Von 1930 an kamen viele neue Designs auf den Markt: So erschienen Bauhaus-Einflüsse und Art déco. Die Ungarin Eva Zeisel entwarf nicht nur die Dekoration der Stücke, sondern auch die Form. Nachdem Zeisel nicht mehr für die Firma arbeitete, wurden häufig Muster mit ihren Formen zusammen verwendet, besonders beim beliebten Design Mondrian. Die nach der Novemberpogromen 1938 erlassene Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens zwang die Brüder, ihre Fabrik zu verkaufen. Sie emigrierten mit ihren Familien nach Großbritannien. Im Jahr 1949 kam Peter Meyer mit seiner Familie nach Schramberg zurück. Der Familie wurde sofort erlaubt, die Fabrik wieder zu übernehmen. Hochqualifizierte Designerinnen wie Elfriede (Elfi) Stadler aus Österreich oder Solveig Eriksson aus Schweden knüpften an die Art-déco-Entwürfe von Eva Zeisel an und landeten eigene Stilformen in einer bemerkenswerten Vielfalt. 1958 heiratete Peter Meyer Julie Broghammer und hatte mit ihr zwei Kinder, 1970 übernahm er als alleiniger Inhaber die Schramberger Majolika und setzte die Arbeit seines Vaters und seines Onkels fort. 1980 starb Peter Meyer. Nach dessen Tod stellte sich Julie Luise Meyer (28. Febr. 1929 – 24. Mai 2020) der Verantwortung und trat noch im Januar 1981 in die Geschäftsführung der Majolikafabrik ein, die sie bis 1986 führte. Dann berief sie ihre Kinder Annette und Michael Melvin in die Geschäftsleitung, die die Firma bis heute leiten. In dem Firmengebäude entstanden verschiedene kleinere Betriebe. Die Villeroy & Boch AG, kurz V&B (auch „VB“), ist ein deutscher Hersteller von Keramikwaren, dessen Ursprung im Jahr 1748 liegt. Das Unternehmen ist nach seinen beiden Gründern François Boch und Nicolas Villeroy benannt und befindet sich nach über 275 Jahren immer noch größtenteils im Besitz der Familien von Boch-Galhau (Hauptaktionäre) und Villeroy de Galhau. Der Hauptsitz von Villeroy & Boch befindet sich in der Alten Abtei in Mettlach im Saarland, einem Klostergebäude, das während der Französischen Revolution aufgegeben wurde. Daneben gibt es 13 Produktionsstätten in Europa und Asien. Die Produkte werden in rund 125 Ländern vertrieben. Geschichte Anfänge: Im Jahr 1748 begann François Boch, dessen eigentlicher Beruf Eisengießer war, mit Hilfe seiner drei Söhne im lothringischen Deutsch-Oth (Audun-le-Tiche) mit der Herstellung von Keramikwaren, insbesondere Geschirr. Dank der hohen Nachfrage nach diesen Waren konnte das Unternehmen 1767 expandieren und begann nahe der Festung Luxemburg unter dem Namen Jean-François Boch et Frères mit der Serienproduktion von Keramik. Im Jahr 1770 entstand das Brindille-Dekor mit seiner godronierten Form, das mit Unterbrechung bis heute verkauft wird – seit dem 20. Jahrhundert unter dem Namen „Alt Luxemburg“ oder „Vieux Luxembourg“. 1791, als das Unternehmen der Bochs schon über Lothringen hinaus u. A. im Saargebiet und in Luxemburg erfolgreich war, gründete Nicolas Villeroy in Vaudrevange (heute Wallerfangen) eine Steingutfabrik. Beide Unternehmer waren zunächst Konkurrenten. Villeroy gelang es, das Porzellan mit Kupferstichen zu bedrucken, was einen enormen Fortschritt in der Serienproduktion bedeutete und seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Unternehmen Boch sicherte. Die Kupferstiche wurden zunächst auf Seidenpapier gedruckt. Die ausgeschnittenen Stücke wurden auf die noch ungebrannte Keramik appliziert. Das Papier verbrannte beim Brennvorgang, während die Metallfarbe auf der Keramik zurückblieb. Im Jahr 1809 kaufte Jean-François Boch die ehemalige Benediktinerabtei in Mettlach an der Saar. In ihr wurde eine moderne mechanisierte Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, was den Beginn einer Massenproduktion markierte. Die Abtei wird bis heute als Konzernzentrale von Villeroy & Boch genutzt. Das Unternehmen von Boch begann nun, überregionale Bekanntheit zu erreichen. Sein Werk wurde auch von seinen Söhnen weitergeführt. Pierre-Joseph Boch gründete 1812 in Siebenbrunnen (damalige Gemeinde Rollingergrund) die Antonius-Brüderschaft, die den Arbeitern fortschrittliche Sozialleistungen bot, die noch über die erst 70 Jahre später von Otto von Bismarck geschaffenen Sozialgesetze hinausgingen. Durch diese Maßnahme wuchs in den Augen der Arbeiter das Ansehen des Unternehmens. Auch wurde in Boch (einem Arbeiterort, der nach François Boch benannt wurde) ab 1829 ein weißes, sehr hartes Steingut entwickelt und produziert, wodurch sich die Keramikwaren vermehrt auf dem überregionalen Markt absetzen ließen. Gründung und Expansion: Um jedoch auf dem Markt weiterhin bestehen zu können, schlossen sich Jean-François Boch und Nicolas Villeroy 1836 mit ihren drei Werken zum Unternehmen „Villeroy und Boch“ zusammen. Dies ermöglichte ihnen einen weiteren Aufstieg im überregionalen und später europaweiten Markt. 1843 eröffneten Villeroy und Boch ihr erstes gemeinsames Werk in Wadgassen (Saarland), die Cristallerie. Die Großproduktion in Wadgassen wurde im Jahr 1986 eingestellt und die Herstellung der Kristallglasserie Treveris Anfang der 1990er Jahre ganz beendet. Im Jahre 1846 wurde in Siebenbrunnen die Trockenpressung zur Fliesenherstellung eingeführt. Dieses Verfahren wird bis heute verwendet. Villeroy und Boch erweiterten ihren Markt und exportierten nach Frankreich, in die Schweiz, nach Polen (damals preußisches Staatsgebiet) und nach England. Bereits in Anfang der 1840er Jahre gehörte Villeroy & Boch zu den führenden Herstellern von Fayencen: „Villeroy & Boch, die schon beim Töpferzeuge erwähnt wurden, sind auch als Aussteller von Fayenze-Waaren mit einem reichhaltigen Sortiment erschienen. Sechs Tafel-Servize, fünf Dessert-Servize, Obstkörbe, Kompotschaalen, Teller, Kaffee- und Thee-Servize. Ein großer Theil dieser Arbeiten, die zum Theil von ziemlich schwierigen Formen sind, sind mit sauberen Mustern bedruckt. Wir möchten, was Schärfe und Sauberkeit des Druckes betrifft, diese Sachen für die besten halten. Auch gemalte Geschirre sind ausgestellt, die wir alle Ursache haben zu loben. Außerordentlich geschmackvoll sind die gelben Geschirre, auf welchen sich die Versilberung mit Glanzsilber recht schön ausnimmt. Auch die Vergoldungen sind so, wie sie nur auf Fayenze bei dem gegenwärtigen Standpunkt dieses Gewerbes sein können, ob es jemals gelingen wird, auf diesem Material eine dauerhafte, schöne Vergoldung herzustellen, müssen wir dahingestellt sein lassen. Sehr zu beachten kleiner Becher von gebranntem Thon, an welchem weiße Perlen vor dem Brennen eingesetzt worden sind. Kenner versichern, daß diese Arbeit außerordentlich mühsam und früher noch nicht in dieser Art hergestellt worden ist. Das Publikum hat auch hier, wie fast allen Ausstellern von Fayenze-Fabrikaten, durch reichlichen Ankauf seinen Beifall zu erkennen gegeben.“ – Ausführlicher Bericht über die große, allgemeine deutsche Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844. In den 1850er Jahren brachte das Unternehmen weitere Innovationen auf den Markt, so zum Beispiel hochwertigeres Porzellan, Bodenfliesen mit eingelegtem Muster (Mettlacher Platten) und später den Feuerton. Villeroy & Boch wurde dadurch auch weltweit populärer: die Erzeugnisse wurden in ganz Europa verkauft, auch nach Nord- und zum Teil nach Südamerika exportiert. Die Herstellung der Mettlacher Platten, die ihren Namen vom Herstellungsort Mettlach erhielten, beschrieb ein zeitgenössisches Lexikon so: „Mettlacher Platten, auf trockenem Wege geformte, bis zur Sinterung gebrannte, in der Masse gefärbte Tonplatten mit einfarbiger oder gemusterter Oberfläche. Dieselben bestehen aus zwei Masseschichten, von welchen die obere in feinerer Vorbereitung das Muster erhält, während die untere, in stärkerer Lage hergestellt, als Füllmasse dient. Bei der Herstellung wird die fein zerkleinerte Masse von Hand in Formen geschüttet, die unter Preßstempel geschoben werden, welche das Tonpulver stark zusammenpressen; zur Bewegung der Preßstempel wird hydraulischer Druck benutzt. Für die Anfertigung gemusterter Platten werden Schablonen verwendet, welche mit farbig brennenden Tonen gebrannt werden; die Schablonen werden vor der Pressung der Platten aus dem eingegebenen Tonpulver herausgezogen.“ – Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Band 6). Stuttgart/Leipzig 1908. Die Platten sind besonders abriebfest und damit langlebig, temperaturbeständig und leicht verlegbar. Sie kamen in großem Maße in der Gründerzeit mit ihrem Bauboom in den Städten zum Einsatz. Die zahlreichen Muster, Farben und zusammengefügten teppichähnlichen Formen entstehen aus je einer Grundplatte in den Maßen 17 mal 17 cm. Die Mettlacher Platten waren am Markt so erfolgreich, dass sie von der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft nachgeahmt wurden. Die Wienerberger Tonfliesen fanden in Österreich erstmals beim zwischen 1875 und 1877 errichteten Neubau der k. k. Kunstgewerbe-Schule Verwendung. 1879 wurde ein weiteres Keramikwerk in Merzig (ebenfalls im Saarland) eröffnet. Dieses entwickelte sich damals zur weltweit größten Fabrik für Bodenfliesen. Auch die im 20. Jahrhundert entwickelten Terracotta-Baukeramiken wurden von dort weltweit vertrieben. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem im Sanitärbereich Keramik- und Porzellanprodukte die älteren Blechausstattungen immer weiter verdrängten, begann das Unternehmen ab 1899 mit einer Großserienproduktion von Sanitärkeramik, Toiletten, Spülbecken und Badewannen. Durch die erhöhte Produktion wurden modern ausgestattete Badezimmer nun auch für ärmere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Von 1883 bis zum Verkauf 1912 gehörte auch die Schramberger Majolika-Fabrik in Schramberg im Schwarzwald als Tochtergesellschaft zu Villeroy & Boch., Festpreisangebot, Bestes Angebot, Produktart: Handgeschriebenes Manuskript, Original/Faksimile: Original, Erscheinungsort: Imlikau, Region: Europa, Material: Papier, Sprache: Deutsch.
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1556896476 - Anna Kempf: PK IMLIKAU (Jimlíkov) 1901, an Schramberger Majolika-Fabrik / VILLEROY & BOCH
Anna Kempf

PK IMLIKAU (Jimlíkov) 1901, an Schramberger Majolika-Fabrik / VILLEROY & BOCH (1901)

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ISBN: 1556896476 bzw. 9781556896477, in Deutsch, gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, tucholsklavier.
Über die Schramberger Majolika-Fabrik und die Geschichte von Villeroy & Boch bis zur Jahrhundertwende (Quelle: wikipedia) Die Schramberger Majolika-Fabrik war die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Sie bieten auf eine interessante Postkarte von 1901 aus Imlikau (Böhmen). Imlikau (tschechisch Jimlíkov) ist heute ein Stadtteil von Neurohlau (Nová Role) in der Region Karlsbad (Karlovarský kraj in Tschechien). Mit Poststempel aus der Nachbarstadt Chodau (Chodov). Gerichtet an die "Herren Villeroy & Boch, Steingutfabrik in Schramberg in Württemberg." Gemeint ist die 1820 gegründete Schramberger Majolika-Fabrik, die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Von 1883 bis 1912 war sie eine Tochtergesellschaft des Keramik-Konzerns Villeroy & Boch. Datiert Imligau (!), den 30. März 1901. Anna Kempf teilt mit, "dass der bestellte Waggon Samstag, den 30. d.M. verladen wurde." 5-Heller-Ganzsache (9,2 x 14 cm). Zustand: Karte gebräunt, mit kleinen Knicken. Bitte beachten Sie auch die Bilder! Interner Vermerk: Ostbhf 23-07 OrdnerLeitz Über die Schramberger Majolika-Fabrik und die Geschichte von Villeroy & Boch bis zur Jahrhundertwende (Quelle: wikipedia): Die Schramberger Majolika-Fabrik war die erste Steingutfabrik im damaligen Königreich Württemberg. Sie wurde im Jahre 1820 vom Nordracher Steingut-Experten Isidor Faist gegründet. Bis 1829 war der Name der Fabrik Faist'sche Steingutfabrik. In Schramberg fand sich alles, was zur Produktion benötigt wurde. Ein leerstehendes Schloss für die Produktion, genügend Holz als Rohstoff für die Brennöfen und die nahe liegende Schiltach als Wasser- und Energiequelle. Das Gebiet um Schramberg war außerdem strukturschwach und es war ein leichtes, genügend Arbeiter zu bekommen. Faist erarbeitete sich mit seinen Töpferwaren einen guten Ruf. 1829 schloss sich Baron Ferdinand von Uechtritz ihm als Partner an. 1829 bis 1883 hieß die Fabrik dann Steingut- und Majolikafabrik Uechtritz und Faist. Durch finanzielle Hilfe des Barons von Uechtritz war man im Stande, einen Fabrikneubau hinter dem Schloss zu erstellen, der die Produktion drastisch vergrößerte. In den 1860er Jahren hatte die Fabrik eine Belegschaft von 100 Menschen. Zusätzlich war eine große Zahl von Hausarbeitern angestellt, hauptsächlich Frauen und Kinder. 1883 wurde die Fabrik an Villeroy & Boch verkauft. Als Tochtergesellschaft der Villeroy & Boch in Mettlach setzte die Firma die Majolika- und Töpferwarenproduktion bis 1912 fort und erlangte eine gewisse Berühmtheit mit ihren Produkten. Die Muttergesellschaft verlor ihr Interesse und verkaufte die Firma im Jahr 1912 an die jüdischen Brüder Moritz und Leopold Meyer. Unter den Brüdern Meyer wurde das SMF-Brandzeichen eingeführt, in seiner ersten Version mit dem Zusatz eines Tannenbaumes. 1918 wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt. Im Jahre 1922 wurde Moritz Meyers Sohn Peter Meyer geboren. Die Gebrüder Meyer suchten laufend neue Designs und ließen diese von namhaften Künstlern entwickeln. Von 1930 an kamen viele neue Designs auf den Markt: So erschienen Bauhaus-Einflüsse und Art déco. Die Ungarin Eva Zeisel entwarf nicht nur die Dekoration der Stücke, sondern auch die Form. Nachdem Zeisel nicht mehr für die Firma arbeitete, wurden häufig Muster mit ihren Formen zusammen verwendet, besonders beim beliebten Design Mondrian. Die nach der Novemberpogromen 1938 erlassene Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens zwang die Brüder, ihre Fabrik zu verkaufen. Sie emigrierten mit ihren Familien nach Großbritannien. Im Jahr 1949 kam Peter Meyer mit seiner Familie nach Schramberg zurück. Der Familie wurde sofort erlaubt, die Fabrik wieder zu übernehmen. Hochqualifizierte Designerinnen wie Elfriede (Elfi) Stadler aus Österreich oder Solveig Eriksson aus Schweden knüpften an die Art-déco-Entwürfe von Eva Zeisel an und landeten eigene Stilformen in einer bemerkenswerten Vielfalt. 1958 heiratete Peter Meyer Julie Broghammer und hatte mit ihr zwei Kinder, 1970 übernahm er als alleiniger Inhaber die Schramberger Majolika und setzte die Arbeit seines Vaters und seines Onkels fort. 1980 starb Peter Meyer. Nach dessen Tod stellte sich Julie Luise Meyer (28. Febr. 1929 – 24. Mai 2020) der Verantwortung und trat noch im Januar 1981 in die Geschäftsführung der Majolikafabrik ein, die sie bis 1986 führte. Dann berief sie ihre Kinder Annette und Michael Melvin in die Geschäftsleitung, die die Firma bis heute leiten. In dem Firmengebäude entstanden verschiedene kleinere Betriebe. Die Villeroy & Boch AG, kurz V&B (auch „VB“), ist ein deutscher Hersteller von Keramikwaren, dessen Ursprung im Jahr 1748 liegt. Das Unternehmen ist nach seinen beiden Gründern François Boch und Nicolas Villeroy benannt und befindet sich nach über 275 Jahren immer noch größtenteils im Besitz der Familien von Boch-Galhau (Hauptaktionäre) und Villeroy de Galhau. Der Hauptsitz von Villeroy & Boch befindet sich in der Alten Abtei in Mettlach im Saarland, einem Klostergebäude, das während der Französischen Revolution aufgegeben wurde. Daneben gibt es 13 Produktionsstätten in Europa und Asien. Die Produkte werden in rund 125 Ländern vertrieben. Geschichte Anfänge: Im Jahr 1748 begann François Boch, dessen eigentlicher Beruf Eisengießer war, mit Hilfe seiner drei Söhne im lothringischen Deutsch-Oth (Audun-le-Tiche) mit der Herstellung von Keramikwaren, insbesondere Geschirr. Dank der hohen Nachfrage nach diesen Waren konnte das Unternehmen 1767 expandieren und begann nahe der Festung Luxemburg unter dem Namen Jean-François Boch et Frères mit der Serienproduktion von Keramik. Im Jahr 1770 entstand das Brindille-Dekor mit seiner godronierten Form, das mit Unterbrechung bis heute verkauft wird – seit dem 20. Jahrhundert unter dem Namen „Alt Luxemburg“ oder „Vieux Luxembourg“. 1791, als das Unternehmen der Bochs schon über Lothringen hinaus u. A. im Saargebiet und in Luxemburg erfolgreich war, gründete Nicolas Villeroy in Vaudrevange (heute Wallerfangen) eine Steingutfabrik. Beide Unternehmer waren zunächst Konkurrenten. Villeroy gelang es, das Porzellan mit Kupferstichen zu bedrucken, was einen enormen Fortschritt in der Serienproduktion bedeutete und seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Unternehmen Boch sicherte. Die Kupferstiche wurden zunächst auf Seidenpapier gedruckt. Die ausgeschnittenen Stücke wurden auf die noch ungebrannte Keramik appliziert. Das Papier verbrannte beim Brennvorgang, während die Metallfarbe auf der Keramik zurückblieb. Im Jahr 1809 kaufte Jean-François Boch die ehemalige Benediktinerabtei in Mettlach an der Saar. In ihr wurde eine moderne mechanisierte Geschirrfabrik eröffnet. Mit ihr verwirklichte Boch einige seiner Ideen von Maschinen zur Fertigung seiner Waren, was den Beginn einer Massenproduktion markierte. Die Abtei wird bis heute als Konzernzentrale von Villeroy & Boch genutzt. Das Unternehmen von Boch begann nun, überregionale Bekanntheit zu erreichen. Sein Werk wurde auch von seinen Söhnen weitergeführt. Pierre-Joseph Boch gründete 1812 in Siebenbrunnen (damalige Gemeinde Rollingergrund) die Antonius-Brüderschaft, die den Arbeitern fortschrittliche Sozialleistungen bot, die noch über die erst 70 Jahre später von Otto von Bismarck geschaffenen Sozialgesetze hinausgingen. Durch diese Maßnahme wuchs in den Augen der Arbeiter das Ansehen des Unternehmens. Auch wurde in Boch (einem Arbeiterort, der nach François Boch benannt wurde) ab 1829 ein weißes, sehr hartes Steingut entwickelt und produziert, wodurch sich die Keramikwaren vermehrt auf dem überregionalen Markt absetzen ließen. Gründung und Expansion: Um jedoch auf dem Markt weiterhin bestehen zu können, schlossen sich Jean-François Boch und Nicolas Villeroy 1836 mit ihren drei Werken zum Unternehmen „Villeroy und Boch“ zusammen. Dies ermöglichte ihnen einen weiteren Aufstieg im überregionalen und später europaweiten Markt. 1843 eröffneten Villeroy und Boch ihr erstes gemeinsames Werk in Wadgassen (Saarland), die Cristallerie. Die Großproduktion in Wadgassen wurde im Jahr 1986 eingestellt und die Herstellung der Kristallglasserie Treveris Anfang der 1990er Jahre ganz beendet. Im Jahre 1846 wurde in Siebenbrunnen die Trockenpressung zur Fliesenherstellung eingeführt. Dieses Verfahren wird bis heute verwendet. Villeroy und Boch erweiterten ihren Markt und exportierten nach Frankreich, in die Schweiz, nach Polen (damals preußisches Staatsgebiet) und nach England. Bereits in Anfang der 1840er Jahre gehörte Villeroy & Boch zu den führenden Herstellern von Fayencen: „Villeroy & Boch, die schon beim Töpferzeuge erwähnt wurden, sind auch als Aussteller von Fayenze-Waaren mit einem reichhaltigen Sortiment erschienen. Sechs Tafel-Servize, fünf Dessert-Servize, Obstkörbe, Kompotschaalen, Teller, Kaffee- und Thee-Servize. Ein großer Theil dieser Arbeiten, die zum Theil von ziemlich schwierigen Formen sind, sind mit sauberen Mustern bedruckt. Wir möchten, was Schärfe und Sauberkeit des Druckes betrifft, diese Sachen für die besten halten. Auch gemalte Geschirre sind ausgestellt, die wir alle Ursache haben zu loben. Außerordentlich geschmackvoll sind die gelben Geschirre, auf welchen sich die Versilberung mit Glanzsilber recht schön ausnimmt. Auch die Vergoldungen sind so, wie sie nur auf Fayenze bei dem gegenwärtigen Standpunkt dieses Gewerbes sein können, ob es jemals gelingen wird, auf diesem Material eine dauerhafte, schöne Vergoldung herzustellen, müssen wir dahingestellt sein lassen. Sehr zu beachten kleiner Becher von gebranntem Thon, an welchem weiße Perlen vor dem Brennen eingesetzt worden sind. Kenner versichern, daß diese Arbeit außerordentlich mühsam und früher noch nicht in dieser Art hergestellt worden ist. Das Publikum hat auch hier, wie fast allen Ausstellern von Fayenze-Fabrikaten, durch reichlichen Ankauf seinen Beifall zu erkennen gegeben.“ – Ausführlicher Bericht über die große, allgemeine deutsche Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844. In den 1850er Jahren brachte das Unternehmen weitere Innovationen auf den Markt, so zum Beispiel hochwertigeres Porzellan, Bodenfliesen mit eingelegtem Muster (Mettlacher Platten) und später den Feuerton. Villeroy & Boch wurde dadurch auch weltweit populärer: die Erzeugnisse wurden in ganz Europa verkauft, auch nach Nord- und zum Teil nach Südamerika exportiert. Die Herstellung der Mettlacher Platten, die ihren Namen vom Herstellungsort Mettlach erhielten, beschrieb ein zeitgenössisches Lexikon so: „Mettlacher Platten, auf trockenem Wege geformte, bis zur Sinterung gebrannte, in der Masse gefärbte Tonplatten mit einfarbiger oder gemusterter Oberfläche. Dieselben bestehen aus zwei Masseschichten, von welchen die obere in feinerer Vorbereitung das Muster erhält, während die untere, in stärkerer Lage hergestellt, als Füllmasse dient. Bei der Herstellung wird die fein zerkleinerte Masse von Hand in Formen geschüttet, die unter Preßstempel geschoben werden, welche das Tonpulver stark zusammenpressen; zur Bewegung der Preßstempel wird hydraulischer Druck benutzt. Für die Anfertigung gemusterter Platten werden Schablonen verwendet, welche mit farbig brennenden Tonen gebrannt werden; die Schablonen werden vor der Pressung der Platten aus dem eingegebenen Tonpulver herausgezogen.“ – Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Band 6). Stuttgart/Leipzig 1908. Die Platten sind besonders abriebfest und damit langlebig, temperaturbeständig und leicht verlegbar. Sie kamen in großem Maße in der Gründerzeit mit ihrem Bauboom in den Städten zum Einsatz. Die zahlreichen Muster, Farben und zusammengefügten teppichähnlichen Formen entstehen aus je einer Grundplatte in den Maßen 17 mal 17 cm. Die Mettlacher Platten waren am Markt so erfolgreich, dass sie von der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft nachgeahmt wurden. Die Wienerberger Tonfliesen fanden in Österreich erstmals beim zwischen 1875 und 1877 errichteten Neubau der k. k. Kunstgewerbe-Schule Verwendung. 1879 wurde ein weiteres Keramikwerk in Merzig (ebenfalls im Saarland) eröffnet. Dieses entwickelte sich damals zur weltweit größten Fabrik für Bodenfliesen. Auch die im 20. Jahrhundert entwickelten Terracotta-Baukeramiken wurden von dort weltweit vertrieben. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts vor allem im Sanitärbereich Keramik- und Porzellanprodukte die älteren Blechausstattungen immer weiter verdrängten, begann das Unternehmen ab 1899 mit einer Großserienproduktion von Sanitärkeramik, Toiletten, Spülbecken und Badewannen. Durch die erhöhte Produktion wurden modern ausgestattete Badezimmer nun auch für ärmere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Von 1883 bis zum Verkauf 1912 gehörte auch die Schramberger Majolika-Fabrik in Schramberg im Schwarzwald als Tochtergesellschaft zu Villeroy & Boch., Festpreisangebot, Bestes Angebot, Produktart: Handgeschriebenes Manuskript, Original/Faksimile: Original, Erscheinungsort: Imlikau, Region: Europa, Material: Papier, Sprache: Deutsch.
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