Im April. Meridiane, Band 94 - 5 Angebote vergleichen

tahana, [4203851].
Christina Viragh wurde 1953 in Budapest geboren, emigrierte 1960 in die Schweiz, lebt heute in Rom. Im April ist ihr fünfter und vielleicht bester Roman. Zentrale Themen waren bei ihr bisher die Emigration von Ost nach West. Im Zentrum dieses Romans steht etwas ganz Außergewöhnliches, kein einzelner Held, kein einzelner Protagonist, sondern ein Schauplatz und viele verschiedene Zeiten. Das unterscheidet diesen Roman von konventionellen Romanen. Wir schauen immer auf diesen einen Ort, eine fiktive Matte in der Schweiz, erfahren in fünf Handlungsabläufen, auf vier Zeitebenen, über sechs Jahrhunderte die Geschichte von seinen wechselnden Bewohnern. Es geht nicht um ein exemplarisches Menschenleben, sondern es geht um den Boden der diese Menschenleben prägt. Es stellt sich die Frage, in wiefern ist der Mensch Produkt des Raumes in dem er lebt und was hat dieser Raum für eine Geschichte?Wir sehen die Matte im 15. Jahrhundert als Kultstätte auf der brutal gemordet wird. Es hat viele Tote gegeben. In den Zwanzigerjahren steht auf dieser Wiese ein Bauernhaus in dem der gewalttätige und alkoholabhängige Bauer Sacher mit seiner Familie lebt. In den Sechzigerjahren steht neben dem Bauernhaus ein Mietshaus. Dort wohnt unter anderem ein Emigrant aus Ungarn, Ferenc mit seiner kleinen Tochter Mari. Ferenc fühlt sich nicht heimisch, die Tochter hat ständig Angst vor Polizei und Krieg. Dies ist die vielleicht schönste Geschichte, weil es offenbar ein Selbstporträt ist. Der Bauer Schacher taucht auch wieder auf, er ist inzwischen alt geworden und setzt seinem Leben durch den Strick ein Ende. Und dann sehen wir die Matte noch in der Gegenwart, am Anfang des 21. Jahrhunderts. Das Mietshaus steht noch an seinem Platz und in der Wohnung, in der früher Ferenc und Mari gelebt haben, sind jetzt Heinz und Selena eingezogen. Zwischen den beiden läuft ein brisantes Beziehungsdrama ab. Also, durch alle Zeiten lässt der Ort sein behaftetes Geheimnis spüren. Es sind sehr viel verschiedene Einzelschicksale. Was sie verbindet, ist der Platz und der Fluch, der von ihm auszugehen scheint. Immer wird gestorben auf der Matte und es gibt viele rätselhafte Tote.Die Autorin legt viele unterschiedliche Fährten, löst sie aber nicht auf. Diese Verrätselungen sind ihr Markenzeichen. Man hüpft als Leser durch die Jahrhunderte, bekommt die verschiedensten Figuren präsentiert, weiß oft nicht wie sie zusammenhängen. Schließlich erfährt man doch, dass es einen thematischen Zusammenhang gibt, denn es sind alles Menschen, die besessen nach etwas suchen und die besessen vor etwas flüchten. Dies alles erzählt Christina Viragh wunderbar, in einer wirklich schönen Sprache. Sie kann phantastisch Spannung aufbauen, doch immer dann, wenn man sich gerade eingelesen hat, dann ist man plötzlich wieder in einer anderen Zeit. Es ist in dieser Hinsicht sicher ein Buch das sehr anstrengt und vom Leser einiges an Lesearbeit abverlangt. Trotzdem ein mutiges Buch, weil es sich nur auf einen Schauplatz konzentriert und dabei die Menschen und die Geschichten einzeln und dann wieder im Zusammenhang betrachtet. Eine literarische Meisterleistung. Hardcover/gebunden.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei.
Mein Buchshop, [4021159].
Gebraucht -- Gut - Auf derselben Wiese, auf der im 15. Jahrhundert Holzstangen den Ort verschiedener Untaten markieren, steht heute, am Anfang des 21. Jahrhunderts, das Mietshaus, in dem Heinz und Selena die kühle Endphase ihrer Beziehung erleben. In den Zwanzigerjahren befindet sich auf der Wiese das Bauernhaus der Familie Schacher, aus dem der junge Schacher davonläuft und mit Bruns Ein-Mann-Varieté auf Wanderschaft geht. In den Sechzigerjahren wohnen die neunjährige Mari und ihr Vater in dem Mietshaus, auch sie ein seltsames Paar: Mari ist in ständiger Angst vor Krieg und Geheimpolizei, aber auch vor der neugierigen Nachbarin, und Vater Ferenc faßt im neuen Land nicht Fuß. Auf vier Zeitebenen über sechs Jahrhunderte hinweg zeichnet Im April die Geschichte ein und desselben Ortes und seiner einander ablösenden Bewohner nach. Durch alle Zeiten hindurch läßt der Ort sein grundlegendes Geheimnis spüren. Diesen Ort, die Menschen und Geschichten einzeln und zusammenzusehen zugleich ihr Geologe, Soziologe und ihr Historiker zu sein ist die Leistung dieses Romans, eine Leistung, wie sie nur von wahrer Literatur erbracht werden kann. Gebundene Ausgabe.

Lieferung aus: Deutschland, Versandart: STD, Versand nach: DE.
Von Händler/Antiquariat, Erich Butzenlechner, Einzelunternehmen, [4245].
Verlag: Ammann, Ausgabe von 2006-08-25, Einband: Gebundene Ausgabe, Seiten: 340, das Buch ist in gutem Zustand. Altersgemäße kleinere Mängel sind nicht immer extra aufgeführt.

Lieferung aus: Deutschland, Versandfertig in 1 - 2 Werktagen.
Von Händler/Antiquariat, MEDIMOPS.
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen

Von Händler/Antiquariat, medimops [55410863], Berlin, D, Germany.
458 Gramm.