Der [im-]perfekte Metamorphosen von Normalität und Abweichung. (Schriften des Deutschen Hygiene Museums Dresden, 2).
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Die Verwandlungen der Protagonisten aus Ovids „Metamorphosen“ – ob Lycaon, Kallisto oder Narziß – ist mit modernen Begriffen wie Normalität oder Devianz nicht zu deuten. Denn erst das 19. Jahrhundert unterzog nach Gründung der Nationalstaaten im Spannungsfeld von Macht und Wissen alle Lebensbereiche einer empirischen Normung. Aus normativen Klassifikationen von Körper, Psyche, Sprache u.A. erwuchsen Bilder der Abweichung, des Defizitären. Dieser Band zeichnet diese unheilvolle Dichotomie bis in die Gegenwart nach, in Beiträgen von Georg Seeßlen, Robert Wilson, Andrea Fischer, Peter Sloterdijk u.A. aus Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, Anthropologie, Filmwissenschaft, Kunst und Philosophie. Aus der Reihe „Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden“. Hg. v. Petra Lutz, Thomas Macho, Gisela Staupe und Heike Zirden. 105 Abb. 483 Seiten. Broschur. Böhlau.

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Die Verwandlungen der Protagonisten aus Ovids „Metamorphosen“ – ob Lycaon, Kallisto oder Narziß – is, Die Verwandlungen der Protagonisten aus Ovids „Metamorphosen“ – ob Lycaon, Kallisto oder Narziß – ist mit modernen Begriffen wie Normalität oder Devianz nicht zu deuten. Denn erst das 19. Jahrhundert unterzog nach Gründung der Nationalstaaten im Spannungsfeld von Macht und Wissen alle Lebensbereiche einer empirischen Normung. Aus normativen Klassifikationen von Körper, Psyche, Sprache u.A. erwuchsen Bilder der Abweichung, des Defizitären. Dieser Band zeichnet diese unheilvolle Dichotomie bis in die Gegenwart nach, in Beiträgen von Georg Seeßlen, Robert Wilson, Andrea Fischer, Peter Sloterdijk u.A. aus Kultur- und Wissenschaftsgeschichte, Anthropologie, Filmwissenschaft, Kunst und Philosophie. Aus der Reihe „Schriften des Deutschen Hygiene-Museums Dresden“. Hg. v. Petra Lutz, Thomas Macho, Gisela Staupe und Heike Zirden. 105 Abb. 483 Seiten. Broschur. Böhlau.

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Menschen gelten als »normal«, oder sie werden als »abweichend« oder »behindert« wahrgenommen. Die Bedeutung dieser Unterscheidung ist veränderlichen historischen Bedingungen unterworfen. Dass sich überhaupt ein Leitbild vom Menschen etabliert hat, ist auf kein biologisches oder anthropologisches Faktum zurückzuführen. Es ist vielmehr Folge einer Kette von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen. Ausgehend von der Wahrnehmung »behinderter« Menschen zeichnet das Buch Geschichte und G, Menschen gelten als »normal«, oder sie werden als »abweichend« oder »behindert« wahrgenommen. Die Bedeutung dieser Unterscheidung ist veränderlichen historischen Bedingungen unterworfen. Dass sich überhaupt ein Leitbild vom Menschen etabliert hat, ist auf kein biologisches oder anthropologisches Faktum zurückzuführen. Es ist vielmehr Folge einer Kette von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen. Ausgehend von der Wahrnehmung »behinderter« Menschen zeichnet das Buch Geschichte und Gegenwart von Abweichung und Normalität nach. Es reicht von den Freakshows des 19. Jahrhunderts, in denen dreibeinige oder Spitzkopf-Menschen ausgestellt wurden, über die mit der Herstellung ausgefallener oder fehlender Körperfunktionen befasste Prothetik des Ersten Weltkriegs bis zu den Biowissenschaften und genetischen Experimenten des 21. Jahrhunderts, die im Vertrauen auf die Fähigkeit zur Vervollkommnung des Menschen dessen Umbau anvisieren.

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Metamorphosen von Normalität und Abweichung, Menschen gelten als »normal«, oder sie werden als »abweichend« oder »behindert« wahrgenommen. Die Bedeutung dieser Unterscheidung ist veränderlichen historischen Bedingungen unterworfen. Dass sich überhaupt ein Leitbild vom Menschen etabliert hat, ist auf kein biologisches oder anthropologisches Faktum zurückzuführen. Es ist vielmehr Folge einer Kette von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignissen. Ausgehend von der Wahrnehmung »behinderter« Menschen zeichnet das Buch Geschichte und Gegenwart von Abweichung und Normalität nach. Es reicht von den Freakshows des 19. Jahrhunderts, in denen dreibeinige oder Spitzkopf-Menschen ausgestellt wurden, über die mit der Herstellung ausgefallener oder fehlender Körperfunktionen befasste Prothetik des Ersten Weltkriegs bis zu den Biowissenschaften und genetischen Experimenten des 21. Jahrhunderts, die im Vertrauen auf die Fähigkeit zur Vervollkommnung des Menschen dessen Umbau anvisieren.

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