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Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5)100%: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5) (ISBN: 9783442075225) in Deutsch, Taschenbuch.
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Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521).84%: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (ISBN: 9783442075218) 1973, München, Wilhelm Goldmann Verlag, in Deutsch, Taschenbuch.
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Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5)
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9783442075225 - Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5)
Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5) (1965)

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ISBN: 9783442075225 bzw. 344207522X, Band: 5, vermutlich in Deutsch, [München], Goldmann Verlag, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

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146 (16) Seiten. 18 cm. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. Seiten papierbedingt leicht gebräunt. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: „[.] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.") und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: „Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sie’s muß, ist mitunter hart." . Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: „Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören?" Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen – beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke – der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss; derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie „(Suselchen) Dörr" oder „Nimptsch"; Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden „Sellenthin". Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische „Necknamen", und die Freunde haben auch ihre „Damen" nach Frauengestalten aus Schillers „Jungfrau von Orleans" benannt. Lene - wie wohl auch die „Damen" - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen „Mademoiselle Agnes Sorel" gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. . . . Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 170 Taschenbuch. Kartoniert. Laminiert. Books.
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Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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146 (14) Seiten. 18 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: [...] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.) und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. 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Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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146 (14) Seiten. 18 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: [...] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.) und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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9783442075218 - Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521).
Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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146 (14) Seiten. 18 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: [...] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.) und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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9783442075218 - Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521).
Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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146 (14) Seiten. 18 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: [...] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.) und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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9783442075218 - Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521).
Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmann-Klassiker mit Erläuterungen, G 7521). (1973)

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Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sies muß, ist mitunter hart. ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie (Suselchen) Dörr oder Nimptsch Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden Sellenthin. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische Necknamen, und die Freunde haben auch ihre Damen nach Frauengestalten aus Schillers Jungfrau von Orleans benannt. Lene - wie wohl auch die Damen - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen Mademoiselle Agnes Sorel gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen, 1973. 130g, Erste Auflage dieser Ausgabe. Internationaler Versand, Offene Rechnung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).
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9783442075225 - Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5) 3. Auflage.
Symbolbild
Fontane, Theodor

Irrungen, Wirrungen. Mit einem Nachwort von Walter Müller-Seidel. - (=Goldmanns Gelbe Taschenbücher, G 1574. Ausgewählte Werke, Band 5) 3. Auflage. (1965)

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ISBN: 9783442075225 bzw. 344207522X, Band: 53, in Deutsch, [München], Goldmann Verlag, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand.

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3. Auflage. 146 (16) Seiten. 18 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Laminiert. Lesetipp des Bukinisten! Guter Zustand. Seiten papierbedingt leicht gebräunt. - Irrungen, Wirrungen (in der Erstveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vor dem ersten Kapitel im Untertitel als Berliner Alltagsgeschichte bezeichnet) ist ein Roman von Theodor Fontane, der im Jahr 1888 erschienen ist. Er behandelt das Motiv der unstandesgemäßen Liebe bzw. Mesalliance zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene Nimptsch, jedoch von allen als Lene bezeichnet. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden (Botho: „[...] dass das Herkommen unser Tun bestimmt. Wer ihm gehorcht, kann zugrunde gehn, aber er geht besser zugrunde als der, der ihm widerspricht.“) und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn, so Fontane am 16. Juli 1887 an Friedrich Stephany, den Chefredakteur der Vossischen: „Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sie’s muß, ist mitunter hart.“ ... Rezeption des Romans: Der Roman erschien im Jahre 1887 zunächst in der Vossischen Zeitung und stieß bei den Lesern fast durchgängig auf Ablehnung und heftige Kritik. Selbst einer der Mitinhaber der Vossischen Zeitung äußerte der Schriftleitung gegenüber: „Wird denn die gräßliche Hurengeschichte nicht bald aufhören?“ Heutzutage ist nur noch schwer nachvollziehbar, dass die Darstellung dieser Liebesbeziehung als zu freizügig angesehen wurde. Auf Ablehnung stieß nicht nur, dass der Roman eine Beziehung zeigt, welche die Standesschranken nicht respektiert, von den meisten Lesern wurde es auch als problematisch empfunden, dass Fontane die Frau aus niederem Stand nicht nur als gleichwertig, sondern in mancher Weise auch als moralisch überlegen dargestellt hat. Die Wahl der Namen: Zweimal wird im Roman selbst auf die Namen der Personen eingegangen: Frau Dörr meint, ein Christenmensch könne doch eigentlich gar nicht Botho heißen, und Botho selbst kommentiert Lenes Eheschließung gegenüber seiner jungen Frau mit dem vieldeutigen Satz: Gideon ist besser als Botho. Dies bezieht sich im Kontext des Romans allerdings eher auf die Namensträger als auf die Namen selbst, denn während Botho der Gebieter bedeutet, lässt sich Gideon mit Hacker, Zerstörer übersetzen – beides keine ausschließlich positiven Assoziationen. In Kombination mit den Nachnamen der Figuren ergeben sich jedoch weitere Zusammenhänge. Botho, dessen klägliche Vermögenslage im Roman von verschiedenen Personen ausgiebig besprochen wird, gebietet fast über nichts. Tatsächlich bestehen die Ländereien der Familie Rienäcker nicht mehr aus Äckern, sondern aus sumpfigen Ranunkelwiesen und einem romantischen, aber nutzlosen Muränensee. Er hat ebenfalls die gleichen Initialen wie Rexin (B. v. R.), dem er auch von der Liebe zu einer Bürgerlichen abrät. Gideon, der wie sein biblischer Namensvetter gegen Ungläubige ins Feld zieht, trägt den Nachnamen Franke – der Freie. Tatsächlich erhebt er sich über gesellschaftliche Konventionen und besitzt die Freiheit, Lene trotz ihres nicht mehr makellosen Rufes zu ehelichen. Lenes Vorname Magdalene wird dem Leser erst in der zweiten Hälfte des Romans deutlich. Man kann hier an die Assoziationen denken, die die katholische Kirche zeitweise zu Maria Magdalena hatte, aber auch daran, dass diese Frau eine der wenigen weiblichen biblischen Gestalten ist, die nicht nur über ihren Mann oder ihren Vater definiert werden, sondern eine gewisse Selbstständigkeit besitzen. In der ersten Hälfte des Romans allerdings lässt Lene auch an den Namen Helena denken, die auf die Helena von Troja, die schönste Frau im alten Griechenland, zurückzuführen ist. Auch Lene Nimptsch hat sich von Jugend auf daran gewöhnt, für sich selbst zu entscheiden und einzustehen. Ihr von der Adoptivmutter übernommener Nachname Nimptsch spielt auf den wirklichen Namen des Dichters Nikolaus Lenau an. Käthe, eigentlich also Katharina, ist im Kontrast zu Lene durch ihren Namen als die Reine gekennzeichnet. Obwohl im Klub besprochen wird, dass ihr schon mit vierzehn Jahren in der Berliner Pension der Hof gemacht wurde, hat sie offenbar kein nennenswertes Vorleben hinter sich, sondern ihr Lebenslauf entspricht den Normen und Standeskonventionen. Immer wieder - auch in anderen Romanen Fontanes - haben Namen Signalwirkung: Sie lassen den Leser Zusammenhänge assoziieren, die der Erzähler also nicht direkt aussprechen muss; derartiges, oft unbewusstes Lesen zwischen den Zeilen aktiviert die Phantasie des Lesers. Die Hauptgestalten in der Welt der Bürgerlichen sind gekennzeichnet durch bodenständig klingende Namen wie „(Suselchen) Dörr“ oder „Nimptsch“; Lene Nimptsch bildet schon durch ihren Familiennamen einen Kontrast zu Bothos Ehefrau mit dem vergleichsweise kapriziös klingenden „Sellenthin“. Auch die handelnden Personen selbst benutzen Namen bewusst zur Kennzeichnung: Botho und seine Kameraden geben sich ausländische „Necknamen“, und die Freunde haben auch ihre „Damen“ nach Frauengestalten aus Schillers „Jungfrau von Orleans“ benannt. Lene - wie wohl auch die „Damen“ - kennt angesichts ihres Bildungsniveaus die Herkunft der Namen nicht, merkt also auch nicht, wie Botho sie herabsetzt, indem er ihr den Spitznamen „Mademoiselle Agnes Sorel“ gibt und sie damit der Mätresse Karls VII. gleichstellt. . . . Aus wikipedia-Irrungen,_Wirrungen. Versand D: 2,60 EUR Frauenroman, Berlin, Adel, Liebesbeziehung, Unterschicht, Geschichte 1875, Belletristische Darstellung, Belletristik, Germanistik, Literaturgattungen, Literaturepochen, Taschenbuchreihen, Buchreihen, Literaturgeschichte, Buchwesen, Literaturwissenschaft Literaturwissenschaften, Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts, Realismus (Literatur), Literaturkanon, Literaturtheorie, Literaturkritik, Literaturrezeption, Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Literaturtheorie, Literatursoziologie, Literaturrezeption, Sprachwissenschaft, Literaturrecherche, Literaturinterpretation, Hermeneutik, Angelegt am: 11.04.2008.
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