Ohne Pauken und Trompeten : Erinnerungen an Krieg u. Frieden., [Heyne / 1] Heyne : 1, Heyne allgemeine Reihe ; Nr. 6427
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gebrauchs und Lagerspuren,einband an den kanten bestoßen, papiergebräunte seiten,. "Erwin Rommel war sein Lehrer an der Kriegsschule in Potsdam. Den Krieg erlebte der junge Berufsoffizier Schmückle vor allem in Rußland. Dort war er dabei, als die deutsche Panzerspitze in grimmiger Kälte vor Moskau wieder umkehren mußte, als der Ring um Stalingrad aufgebrochen werden sollte, als bei Charkow die ungeheure Panzerschlacht des Unternehmens "Zitadelle" geschlagen wurde. Zwischendurch zur Auffrischung der Division in Frankreich, erlebte er, wie sich die französische Kriegsflotte - die viertgrößte der Welt- im Hafen von Toulon in die Luft sprengte. Den Krieg beendete er im Rang eines Majors.In die Bundeswehr kehrte er zurück, als die Armeereform den "Bürger in Uniform" versprach. Und die "Innere Führung" war bald seine Aufgabe. Noch näher an die Politik rückte er heran, als ihn 1957 Franz Josef Strauß zum Pressesprecher ernannte. Mit der Berufung zum Militärberater des deutschen Nato-Botschafters geriet er schließlich an die Nahtstelle zwischen Wehr- und Außenpolitik, an der künftig sein Platz war: besonders als Direktor des Internationalen Militärstabes in Brüssel und zuletzt als Stellvertreter von Alexander Haig, damals Oberster Befehlshaber der Aliierten Truppen in Europa, heute US-Außenminister.Sein Buch liefert eine Fülle von Informationen und Einsichten und wird als Dokument der Zeitgeschichte Bestand haben. Aber diese Erinnerungen bieten mehr- nämlich einen unverdünnten Lesegenuß, weil dem General der Journalist Schmückle die Hand führt und mit literarischen Mitteln ein Abbild von Krieg und Frieden entwirft.Der Autbau der Bundesrepublik ist Geschichte geworden. Als letzte staatliche Hinrichtung wurde eine neue Streitmacht geschaffen. An ihrem Aulbau läßt sich ablesen, welche Probleme die Deutschen damals quälten, welchen Verlust an staatlichem Selbstbewußtsein sie erlitten und wie schweres ihnen fiel, sich in einer neuen Rolle zurechtzufinden: Den einen war die Vergangenheit noch immer Glanz und Gloria, den anderen bloß Verwerfliches. Die Spannung zwischen diesen beiden Extrempositionen mußte in der Bundeswehr ausgehalten werden und in eine neue Richtung führen. Dieser Prozeß war begleitet von so heftigen Gefühlen der Kriegsgeneration, wie sie nur mißbrauchter Idealismus hervorbringen kann.Vor diesem Hintergrund will das Buch ein Abbild von Krieg und Frieden sein. Es enthält Wertungen über Personen und Vorgänge, wie sie sich mir zum Zeitpukt meines eigenen Handelns darstellten. Andere Personen mögen aufgrund ihrer Informationen, Ansichten und Handlungszwängen zu anderen Wertungen gelangt sein. Mir jedenfalls geht es nicht um verjährte Abrechnungen. Ich schildere nur das komplizierte, schwer durchschaubare Miteinander und Gegeneinander von Verantwortlichen im Augenblick ihres Handelns. Aus literarischen Gründen und der Lebendigkeit der Darstellung wegen habe ich gelegentlich die direkte Rede gewählt. Sie kann nur eine sinngemäße, nicht eine wörtliche Wiedergabe des Gesagten sein, da sie sich auf Erinnerungen, Notizen und Zeitzeugen stützen muß.Ich stehe im Gegensatz zur modischen Ansicht, im Aufbau des Staates sei vieles, wenn nicht alles falsch gemacht worden. Die Achtung, die die Bundesrepublik heute in der Welt genießt, läßt zumindest hoffen, daß die Gründergeneration vor der Geschichte bestehen kann.Vom Frieden in den Krieg Rommel als Lehrer In ***s Reichskanzlei Drole de guerre In der "Gespensterdivision" Auf den Spuren der Grande Armee Die Winterschlacht vor Moskau Panzerdivision gegen Kriegsflotte Das nie erreichte Stalingrad Frühsommer bei Charkow Die verlorene "Zitadelle" Das Attentat auf *** Der Krieg stirbt Deutschen bewaffnen sich wieder Die Zwischenzeit Die Taufe Der Fehlstart Absprung mit Fallschirm Vergeblichkeiten Der zweite Start gelingt Das Unglück an der Iller Politiker und Armeereformer Magnetfeld Strauß Verpatzte Premiere Pressesprecher leben gefährlich Die Rüstungsschlacht Die französische Sphinx Meuterer, Hochverräter, Juden Scharfer Wind aus West und Ost Berlin: Krisen und Ängste Krieg in Sicht Das Jahr des Mißvergnügens Die "Spiegel"-Affäre Verschlungene Pfade in Bundeswehr und NATO Turbulenzen Debüt in Paris Atomminen an der Zonengrenze? Die NATO ohne Frankreich Pläne und Wirklichkeit Reaktion kontra Reform Die Revolution der Nelken Die alte und die neue Herrschaft Alexander Haig als Generalissimus Ausklang Gerd Schmückte, 1917 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren, trat 1936 als Fahnenjunker in die Wehrmacht ein und diente während des Frankreich-Feldzugs in der 7. Panzerdivision, mit der er dann in Rußland kämpfte, wo er fünfmal verwundet wurde. Anfang 1944 wurde er Generalstabsoffizier. Nach dem Krieg betrieb er seinen eigenen Bauernhof im Allgäu und arbeitete als freier Journalist.1956 trat er in die Bundeswehr ein. Vom Dezember 1957 bis Ende 1962 war er Pressesprecher des Bundesverteidigungsministeriums, dann vier Jahre lang Militärberater des deutschen Nato-Botschafters Wilhelm Grewe in Paris und Brüssel. Auf Truppenkommandos folgte die Ernennung zum Drei-Steme-General und Direktor des Internationalen Militärstabes in Brüssel. Von dort aus wurde Schmückle im Rang eines Vier-Sterne-Generals Stellvertreter des Obersten Befehlshabers der Alliierten Truppen in Europa.Schmückle publizierte zahlreiche Artikel über Strategie, Krisenmanagement und Militärpolitik und ein Buch "Kommiß A. D. . Heute lebt er wieder als freier Journalist in München oder auf seinem Hof im Allgäu. Schmückle ist Mitglied der deutschen Sektion des Club of Rome."auszüge aus dem Buch, 18 cm. 410 seiten. Taschenbuch.

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