Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326).
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Silone, Ignazio

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Erste Auflage dieser Ausgabe. 575 (1) Seiten. 19 cm. Taschenbuch. Kartoniert. ISBN: 3462023101. Guter Zustand. Besitzername auf dem Vorsatz. Nach Jahren im Exil und im Untergrund ist Pietro Spina heimlich in seine Heimat, einen kleinen Ort in den Abruzzen, zurückgekehrt. Er ist körperlich geschwächt und um Jahre gealtert, aber kompromißlos und ungebrochen in seiner Ablehnung des faschistischen Regimes. In den unterschiedlichsten Verstecken untergetaucht - bei seiner frommen, konservativen Großmutter, in einem verdreckten Stall, als Landarbeiter bei einem Weinbauern -, erlebt Pietro den Opportunismus und die geistige Trägheit einer Gesellschaft unter der Diktatur: Honorationen, die vor Parteibonzen katzbuckeln, Spießer, die sich unter einem Mäntelchen der Wohlanständigkeit als miese kleine Lumpen erweisen, Priester, die voller Scheinheiligkeit ihr Amt versehen. Gefühle wie Mitleid, Freundschaft, Mut und Hilfbereitschaft scheinen wie unter einer alles erstickenden Schneedecke begraben zu sein. Nur von einigen fühlt sich Pietro Spina verstanden, von ganz wenigen nur unterstützt. Er hat kaum noch Kraft für persönliche Gefühle, für Liebe, doch seine Hoffnung auf Änderung und das Engagement für den Nächsten gibt er nicht auf, auch als er am Ende verhaftet wird.Pietro Spina ist eine für das Wekr Ignazio Silones charakteristische Figur - ein Mensch auf der Flucht, ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit und zugleich jemand, der für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft.Pietro Spina stand schon im Mittelpunkt von Silones Roman Wein und Brot; in Der Samen unter dem Schnee entwickelt Silone Spinas Schicksal in einem episodenreichen, faszinierenden Roman weiter, zeichnte er - oft mir liebevoller Komik - ein Bild der Abruzzendörfer und ihrer Bewohner und entlarvt voller Sarkasmus Verlogenheit und Mitläufertum. - Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten - da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten - in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. [Abruzzen ; Antifaschist ; Geschichte 1933-1945 ; Belletristische Darstellung; Drittes Reich ; Antifaschist ; Abruzzen ; Belletristische Darstellung, Belletristik, Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts, Taschenbuchreihen, Gefängnis, Buchreihen, Buchwissenschaft, Buchwesen, Italien / Soziale Verhältnisse, Zuchthaus, Landeskunde, Italienische Landschaften, Italienische Kunst, Italienische Geschichte, Italienische Gesellschaft, Italienerin, Mezzogiorno].
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9783462023107 - Silone, Ignazio: Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326). Erste Auflage dieser Ausgabe
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Silone, Ignazio

Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326). Erste Auflage dieser Ausgabe (1993)

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Erste Auflage dieser Ausgabe 575 (1) Seiten. 19 cm. Taschenbuch. Kartoniert. Guter Zustand. Besitzername auf dem Vorsatz. Nach Jahren im Exil und im Untergrund ist Pietro Spina heimlich in seine Heimat, einen kleinen Ort in den Abruzzen, zurückgekehrt. Er ist körperlich geschwächt und um Jahre gealtert, aber kompromißlos und ungebrochen in seiner Ablehnung des faschistischen Regimes. In den unterschiedlichsten Verstecken untergetaucht - bei seiner frommen, konservativen Großmutter, in einem verdreckten Stall, als Landarbeiter bei einem Weinbauern -, erlebt Pietro den Opportunismus und die geistige Trägheit einer Gesellschaft unter der Diktatur: Honorationen, die vor Parteibonzen katzbuckeln, Spießer, die sich unter einem Mäntelchen der Wohlanständigkeit als miese kleine Lumpen erweisen, Priester, die voller Scheinheiligkeit ihr Amt versehen. Gefühle wie Mitleid, Freundschaft, Mut und Hilfbereitschaft scheinen wie unter einer alles erstickenden Schneedecke begraben zu sein. Nur von einigen fühlt sich Pietro Spina verstanden, von ganz wenigen nur unterstützt. Er hat kaum noch Kraft für persönliche Gefühle, für Liebe, doch seine Hoffnung auf Änderung und das Engagement für den Nächsten gibt er nicht auf, auch als er am Ende verhaftet wird.Pietro Spina ist eine für das Wekr Ignazio Silones charakteristische Figur - ein Mensch auf der Flucht, ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit und zugleich jemand, der für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft.Pietro Spina stand schon im Mittelpunkt von Silones Roman Wein und Brot; in Der Samen unter dem Schnee entwickelt Silone Spinas Schicksal in einem episodenreichen, faszinierenden Roman weiter, zeichnte er - oft mir liebevoller Komik - ein Bild der Abruzzendörfer und ihrer Bewohner und entlarvt voller Sarkasmus Verlogenheit und Mitläufertum. - Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten – da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten – in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. Versand D: 2,80 EUR Abruzzen ; Antifaschist ; Geschichte 1933-1945, Drittes Reich ; Antifaschist ; Abruzzen ; Belletristische Darstellung, Belletristik, Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts, Taschenbuchreihen, Gefängnis, Buchreihen, Buchwissenschaft, Buchwesen, Italien / Soziale Verhältnisse, Zuchthaus, Landeskunde, Italienische Landschaften, Italienische Kunst, Italienische Geschichte, Italienische Gesellschaft, Italienerin, Mezzogiorno.
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9783462023107 - Silone, Ignazio: Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326).
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Silone, Ignazio

Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326). (1993)

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575 (1) Seiten. 19 cm. Guter Zustand. Besitzername auf dem Vorsatz. Nach Jahren im Exil und im Untergrund ist Pietro Spina heimlich in seine Heimat, einen kleinen Ort in den Abruzzen, zurückgekehrt. Er ist körperlich geschwächt und um Jahre gealtert, aber kompromißlos und ungebrochen in seiner Ablehnung des faschistischen Regimes. In den unterschiedlichsten Verstecken untergetaucht - bei seiner frommen, konservativen Großmutter, in einem verdreckten Stall, als Landarbeiter bei einem Weinbauern -, erlebt Pietro den Opportunismus und die geistige Trägheit einer Gesellschaft unter der Diktatur: Honorationen, die vor Parteibonzen katzbuckeln, Spießer, die sich unter einem Mäntelchen der Wohlanständigkeit als miese kleine Lumpen erweisen, Priester, die voller Scheinheiligkeit ihr Amt versehen. Gefühle wie Mitleid, Freundschaft, Mut und Hilfbereitschaft scheinen wie unter einer alles erstickenden Schneedecke begraben zu sein. Nur von einigen fühlt sich Pietro Spina verstanden, von ganz wenigen nur unterstützt. Er hat kaum noch Kraft für persönliche Gefühle, für Liebe, doch seine Hoffnung auf Änderung und das Engagement für den Nächsten gibt er nicht auf, auch als er am Ende verhaftet wird.Pietro Spina ist eine für das Wekr Ignazio Silones charakteristische Figur - ein Mensch auf der Flucht, ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit und zugleich jemand, der für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft.Pietro Spina stand schon im Mittelpunkt von Silones Roman Wein und Brot; in Der Samen unter dem Schnee entwickelt Silone Spinas Schicksal in einem episodenreichen, faszinierenden Roman weiter, zeichnte er - oft mir liebevoller Komik - ein Bild der Abruzzendörfer und ihrer Bewohner und entlarvt voller Sarkasmus Verlogenheit und Mitläufertum. - Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten – da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten – in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 510 Abruzzen ; Antifaschist ; Geschichte 1933-1945, Drittes Reich ; Antifaschist ; Abruzzen ; Belletristische Darstellung, Belletristik, Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts, Taschenbuchreihen, Gefängnis, Buchreihen, Buchwissenschaft, Buchwesen, Italien / Soziale Verhältnisse, Zuchthaus, Landeskunde, Italienische Landschaften, Italienische Kunst, Italienische Geschichte, Italienische Gesellschaft, Italienerin, Mezzogiorno.
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9783462023107 - Silone, Ignazio: Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326).
Silone, Ignazio

Der Samen unter dem Schnee. Aus dem Italienischen von Linde Birk. Originaltitel: Il seme sotto la neve. - (=KiWi 326). (1993)

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Von Händler/Antiquariat, BOUQUINIST [1048136], München, BY, Germany.
575 (1) Seiten. 19 cm. Guter Zustand. Besitzername auf dem Vorsatz. Nach Jahren im Exil und im Untergrund ist Pietro Spina heimlich in seine Heimat, einen kleinen Ort in den Abruzzen, zurückgekehrt. Er ist körperlich geschwächt und um Jahre gealtert, aber kompromißlos und ungebrochen in seiner Ablehnung des faschistischen Regimes. In den unterschiedlichsten Verstecken untergetaucht - bei seiner frommen, konservativen Großmutter, in einem verdreckten Stall, als Landarbeiter bei einem Weinbauern -, erlebt Pietro den Opportunismus und die geistige Trägheit einer Gesellschaft unter der Diktatur: Honorationen, die vor Parteibonzen katzbuckeln, Spießer, die sich unter einem Mäntelchen der Wohlanständigkeit als miese kleine Lumpen erweisen, Priester, die voller Scheinheiligkeit ihr Amt versehen. Gefühle wie Mitleid, Freundschaft, Mut und Hilfbereitschaft scheinen wie unter einer alles erstickenden Schneedecke begraben zu sein. Nur von einigen fühlt sich Pietro Spina verstanden, von ganz wenigen nur unterstützt. Er hat kaum noch Kraft für persönliche Gefühle, für Liebe, doch seine Hoffnung auf Änderung und das Engagement für den Nächsten gibt er nicht auf, auch als er am Ende verhaftet wird.Pietro Spina ist eine für das Wekr Ignazio Silones charakteristische Figur - ein Mensch auf der Flucht, ein Opfer menschlicher Ungerechtigkeit und zugleich jemand, der für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft.Pietro Spina stand schon im Mittelpunkt von Silones Roman Wein und Brot; in Der Samen unter dem Schnee entwickelt Silone Spinas Schicksal in einem episodenreichen, faszinierenden Roman weiter, zeichnte er - oft mir liebevoller Komik - ein Bild der Abruzzendörfer und ihrer Bewohner und entlarvt voller Sarkasmus Verlogenheit und Mitläufertum. - Ignazio Silone (eigentlich Secondo Tranquilli) wurde am 01.05.1900 in einer Kleinbauernfamilie im Bergdorf Pescina in den Abruzzen geboren. Seine Kindheit war geprägt durch wirtschaftliche Not und soziale Spannungen. Früh entwickelte sich sein politisches Engagement: 1917 setzte er sich in Selbsthilfeorganisationen für die Verbesserung der sozialen Stellung der Landarbeiter ein. Ein Jahr später siedelte er nach Rom über, wo mit dem Anschluss an die sozialistische Bewegung seine politische Laufbahn begann. Diese Aktivitäten wurden bereits 1919 von der Polizei beobachtet, was ihn nicht daran hinderte, im folgenden Jahr mit Antonio Gramsci und Amadeo Bordiga die Kommunistische Partei Italiens (PCI) zu gründen. Als Mitglied des Zentralkomitees war er für internationale Kontakte zuständig. Im Jahr der faschistischen Machtübernahme 1922 wurde er in seiner Triestiner Redaktion verhaftet. Nach der Freilassung 1923 tauchte er endgültig in den Untergrund ab. Folgende Stationen waren Deutschland, Frankreich und Spanien; er kehrte jedoch 1925 nach Italien zurück. Zwei Jahre später in Moskau wurde er Zeuge der von Stalin durchgesetzten politischen Liquidierung von Trotzki und Sinowjew. Silones Protest dagegen markiert den Beginn seiner Entfremdung von der Kommunistischen Partei. 1929 begann seine ideologische Isolation, als sich die Führung des PCI in Moskautreue und -unabhängige spaltete; 1931 wurde er auf Druck der Kommunistischen Internationale aus der Partei ausgeschlossen. Die in der Schweiz erstmals veröffentlichten Romane konnten – da die dortigen Behörden eine Kompromittierung ihrer Neutralitätspolitik vermeiden wollten – in ihrer ursprünglichen Form nicht erscheinen; Textstellen, die als politisch brisant empfunden wurden, mußten abgemildert werden. Silone übte Kritik an der faschistischen Politik seiner Heimat und bezog zunehmend eine distanzierte Position gegen die diktatorische Führung der dem Widerstand verpflichteten Parteien. Nicht die Weltrevolution trieb ihn an, sondern die Liebe zu den Armen und Unterdrückten. Dies manifestiert sich auch in seinem Stil, der sich durch eine einfache, für breite Leserschichten verständliche Sprache auszeichnet. (Silone: »Was schließlich den Stil betrifft, so erscheint es mir als die höchste Weisheit, einfach zu sein.«). Zeit seines Lebens blieb Silone jedoch ein Außenseiter, ein Fall »bitterer, fast tragischer Verkanntheit«, wie Heinrich Böll einmal bemerkte. Nach der Befreiung Italiens im Oktober 1944 kehrte er nach Italien zurück, wo er aber unter den Intellektuellen nur schwer Fuß fassen konnte. Sein ideologiefeindliches, individualistisches Verständnis von Sozialismus isolierte ihn zunehmend gegenüber marxistischen Dogmatikern. Er forderte vielmehr eine Neubestimmung des sozialistischen Ideals als Utopie ein, die an zeitlose idealistische Werte und Ideale der christlich-abendländischen Traditon anknüpfen sollte. Verzicht auf Ideologie, Gedankenfreiheit der Mitglieder und eine hierarchielose Organisation waren ihm enorm wichtig. Mit seinem anti-ideologischen, freiheitlichen Programm stieß er jedoch auf wenig Resonanz. Zunehmend enttäuscht zog er sich von der Parteiarbeit zurück und widmete sich ab 1950 nur noch seinen literarischen Arbeiten. Am 22.08.1978 starb er in einer Genfer Klinik. Die enge Verbindung zwischen Leben, Politik und Werk ist kennzeichnend für diesen zutiefst menschlichen und engagierten Romancier. Dagmar Ploetz, die bekannte Gabriel García-Márques-Übersetzterin, arbeitet in ihrer (im April 2000 bei KiWi erschienenen) ausgezeichneten Monographie über Silone diese enge Verknüpfung von Vita, Zeitgeschichte und Werk heraus. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 510 Abruzzen ; Antifaschist ; Geschichte 1933-1945, Drittes Reich ; Antifaschist ; Abruzzen ; Belletristische Darstellung, Belletristik, Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts, Taschenbuchreihen, Gefängnis, Buchreihen, Buchwissenschaft, Buchwesen, Italien / Soziale Verhältnisse, Zuchthaus, Landeskunde, Italienische Landschaften, Italienische Kunst, Italienische Geschichte, Italienische Gesellschaft, Italienerin, Mezzogiorno.
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9783462023107 - & Erzählungen>Nach Ländern & Kontinenten>Europa>Italien: Der Samen unter dem Schnee
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Der Samen unter dem Schnee

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