| Briefe an Jonas Lesser und Siegfried Trebitsch 1939-1954 | Vittorio Klostermann | 2006
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So wie Joseph, der Begünstigte, den "Überschatteten und Untertretenen" seine Schuldigkeit erwies, so fühlte sich auch Thomas Mann zur Konzilianz verpflichtet, wenn er es mit den unteren Rängen zu tun bekam. Nicht wenige waren es, die auf diese Weise seine Lebensbahn kreuzten. Und zu diesen minder Beglänzten zählen gewiß auch die beiden Wiener Schriftsteller Jonas Lesser (1895-1969) und Siegfried Trebitsch (1868-1956), mit denen Thomas Mann eine jahrzehntelange Freundschaft unterhielt. Diese läßt sich jetzt anhand einer stattlichen Zahl von Briefen dokumentieren, einläßlichen Schreiben über oft mehrere Seiten, die erstmals geschlossen publiziert werden können. 86 Briefe sind erhalten geblieben, verfaßt im amerikanischen Exil, als die Briefschulden täglich drückender wurden und Thomas Mann dennoch keinen Augenblick gezögert hat, die aufwendige Korrespondenz mit den beiden jüdischen, aus Österreich geflohenen Schriftstellern fortzusetzen. Mit Jonas Lesser, dem werkkundigen Interpreten in London, suchte er die Verbindung zu halten, um Auskünfte über Stoff- und Motivfragen einzuholen. Auch über entlegene Zitate, die ihm selber entfallen waren, wußte dieser Privatgelehrte auf Anhieb Bescheid. Siegfried Trebitsch war ein alter und treuer Freund des Hauses, der in Zürich zurückgeblieben war: die Briefe an ihn sind privaterer Natur und besitzen wegen einiger schrulliger Züge des Adressaten einen nicht unbeträchtlichen Unterhaltungswert.

So wie Joseph, der Begünstigte, den 'Überschatteten und Untertretenen' seine Schuldigkeit erwies, so fühlte sich auch Thomas Mann zur Konzilianz verpflichtet, wenn er es mit den unteren Rängen zu tun bekam. Nicht wenige waren es, die auf diese Weise seine Lebensbahn kreuzten. Und zu diesen minder Beglänzten zählen gewiß auch die beiden Wiener Schriftsteller Jonas Lesser (1895-1969) und Siegfried Trebitsch (1868-1956), mit denen Thomas Mann eine jahrzehntelange Freundschaft unterhielt. Diese läßt sich jetzt anhand einer stattlichen Zahl von Briefen dokumentieren, einläßlichen Schreiben über oft mehrere Seiten, die erstmals geschlossen publiziert werden können. 86 Briefe sind erhalten geblieben, verfaßt im amerikanischen Exil, als die Briefschulden täglich drückender wurden und Thomas Mann dennoch keinen Augenblick gezögert hat, die aufwendige Korrespondenz mit den beiden jüdischen, aus Österreich geflohenen Schriftstellern fortzusetzen. Mit Jonas Lesser, dem werkkundigen Interpreten in London, suchte er die Verbindung zu halten, um Auskünfte über Stoff- und Motivfragen einzuholen. Auch über entlegene Zitate, die ihm selber entfallen waren, wußte dieser Privatgelehrte auf Anhieb Bescheid. Siegfried Trebitsch war ein alter und treuer Freund des Hauses, der in Zürich zurückgeblieben war. Daher sind heute die Briefe an Jonas Lesser ein wichtiges Auskunftsmittel über Werkstattprobleme des späten Thomas Mann, während die lange als verschollen gegoltenen Schreiben an Siegfried Trebitsch privaterer Natur sind und wegen einiger schrulliger Züge des Adressaten einen nicht unbeträchtlichen Unterhaltungswert besitzen. Darüber hinaus kommt den Briefen an Trebitsch auch Bedeutung zu als Dokumente der Beziehung Thomas Manns zu George Bernhard Shaw. War doch der literaturgesellige Altösterreicher der oft beneidete und noch öfter heftig geschmähte Übersetzer der Werke Shaws ins Deutsche. Ergänzt wird die Briefedition durch einen 'Anhang', der alle noch eruierbaren 'österreichischen' Briefadressaten erfaßt, mit denen Thomas Mann irgendwann zwischen 1899 und 1955 mindestens ein Mal brieflichen Kontakt gehabt hat.

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Briefe an Jonas Lesser und Siegfried Trebitsch 1939-1954: Mit den beiden Wiener Schriftstellern Jonas Lesser (1895-1969) und Siegfried Trebitsch (1868-1956) unterhielt Thomas Mann eine lebenslange Freundschaft. In diesem Band sind alle 86 im amerikanischen Exil entstandenen Briefe ediert. Buch.

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Erscheinungsdatum: 09/2006, Medium: Buch, Einband: Leinen (Buchleinen), Titel: Briefe an Jonas Lesser und Siegfried Trebitsch 1939-1954, Autor: Mann, Thomas, Redaktion: Zeder, Franz, Verlag: Klostermann Vittorio GmbH // Klostermann, Vittorio, Sprache: Deutsch, Schlagworte: Literaturwissenschaft // Mann // Thomas // Österreich // Germanistik // Deutschland // 20. Jahrhundert // 1900 bis 1999 n. Chr // allgemein // Literaturwissenschaft: Prosa // Erzählung // Roman // Autoren // Deutsch, Rubrik: Literaturwissenschaft // Deutschsprachige, Seiten: 234, Reihe: Thomas-Mann-Studien (Nr. 36), Gewicht: 489 gr, Verkäufer: averdo.

Von Händler/Antiquariat, Rheinberg-Buch [53870650], Bergisch Gladbach, Germany.
Neuware - Mit den beiden Wiener Schriftstellern Jonas Lesser (1895-1969) und Siegfried Trebitsch (1868-1956) unterhielt Thomas Mann eine lebenslange Freundschaft. In diesem Band sind alle 86 im amerikanischen Exil entstandenen Briefe ediert. 234 pp. Deutsch.

Briefe an Jonas Lesser und Siegfried Trebitsch 1939-1954 ab 29 EURO 1. Aufl.

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Hrsg. v. Franz Zeder.

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