ganzheitlichen Förderung von Füsse, Fuesse Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC

ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

51,18 ($ 56,48)¹ + Versand: 7,13 ($ 7,87)¹ = 58,31 ($ 64,35)¹
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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung von Schnelle Füsse, kluges Köpfchen Schnelle Fuesse kluges Koepfchen Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNG (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel: Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegun.
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Sibylle Wanders (Autor)

Schnelle Füße, kluges Köpfchen: Bewegungsspiele und Spiellandschaften zur ganzheitlichen Förderung Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION Sozia (2006)

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ISBN: 9783466307340 bzw. 3466307341, vermutlich in Deutsch, Kösel, gebundenes Buch.

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Kösel, 2006. 2006. Hardcover.  27 x 21,4 x 1,8 cm. Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksamer widmen und die Aufmerksamkeit länger beibehalten. Sie gewinnen an Selbstkontrolle und können dann auch ihre Körperbewegungen besser kontrollieren. Ein schöner Nebeneffekt: Sie lernen dabei Bewegungsrisiken abzuschätzen und ihren Körper zu schützen (z.B. im Straßenverkehr). Ganzheitliche Bewegungsförderung Die ganzheitliche Entwicklungsförderung unterstützt Kinder gleichermaßen in ihren sinnlichen, motorischen, sozialen und kognitiven Erlebnissen. Als Methode geht sie von folgenden Überzeugungen aus: Die Kinder spielen und lernen mit Kopf, Hand, Herz und mit allen Sinnen. Alle Entdeckungen am eigenen Körper, mit Spielmaterialien und Spielpartnern werden von ihnen mit sieben Sinnen aufgenommen, mit Gefühlen bewertet und mit dem Verstand verarbeitet. Meist hinterfragen die Kinder von selbst, was sie erleben: Warum können die Zehen weiche Materialien fast so gut wie Finger ergreifen und im Sitzen durch die Luft ziehen? Wieso fällt der Ball beim Laufen vom Teller? Ein Kind mit guten sensorischen Fähigkeiten kann neue Sinneseindrücke gut mit bisherigen Lebenserfahrungen verknüpfen. Körpererfahrungen fördern die Intelligenz! Die körperlichen Erfahrungen eines Kindes entscheiden nicht nur über seine Motorik, seine Koordination und Kondition. Sie beeinflussen auch sein Selbstbild, sein soziales Verhalten, seinen Mut und Willen, sein Denken und sein Wissen. Die Bewegungserlebnisse der frühen Kindheit prägen seine kognitive und seine emotionale Intelligenz! Erkenntnisse der neurologischen Forschung bestätigen, dass erst das Lernen durch Bewegung eine intensive und weitreichende Vernetzung der Lerninhalte im Gehirn ermöglicht. Überkreuzbewegungen, Bewegungen von Armen oder Beinen über die Körpermittellinie aktivieren die Zusammenarbeit der rechten und der linken Gehirnhälfte. Die rechte ist mehr verantwortlich für die Emotionen, ganzheitliches Denken, Kreativität, räumliche und bildliche Vorstellungskraft. Die linke Gehirnhälfte bearbeitet stärker die logischen Vorgänge, die Sprache, sachliches und analytisches Denken. Durch bewegungsreiche Handlungen wird das Zentralnervensystem intensiv aktiviert. Gezielte Bewegungsreize können es in seiner Arbeitsweise unterstützen. Dies ermöglicht körperliche und geistige Lernzusammenhänge: Abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsgehen oder das Hinzufügen und Abziehen von Materialien kann z.B. das spätere Subtrahieren vorbereiten. Ebenso erleichtern gleichmäßige Handbewegungen zu Abzählreimen und rhythmische Handbewegungen zu Klatschversen fließendes Sprechen und Lesen. Acht Intelligenzbereiche Die Gehirnforschung hat die Vorstellung einer angeborenen Intelligenz widerlegt. Zwar kann die Anlage zu Talenten und Vorlieben vererbt werden, doch müssen Kinder Intelligenz und intelligentes Verhalten erst jahrelang für verschiedene Lebensbereiche entwickeln. Heute wird die Intelligenz in bis zu acht Grundfähigkeiten unterschieden. Die Unterscheidung dieser Fähigkeiten findet sich in den Bildungsplänen der Bundesländer (wenn auch unterschiedlich angeordnet) und dort in der Einteilung der Bildungsbereiche wieder: Körperlich-physische Intelligenz Intrapersonale Intelligenz • Soziale (interpersonale) Intelligenz • Sprachliche Intelligenz • Visuell-räumliche Intelligenz • Mathematisch-logische Intelligenz • Natürliche Intelligenz, meint: die Fähigkeit der Nähe zur Natur Ziele für den Bildungsbereich »Körper« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u.A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Körper« hervorgehoben: Die Kinder erwerben über Jahre hinweg ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und später eine möglichst realistische Einschätzung. Sie entwickeln einen gesunden Umgang mit ihrem Körper und ein positives Selbstkonzept. Sie erweitern ihre konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, insbesondere ihre grob- und feinmotorischen Fertigkeiten. Kinder sollten zudem ihren Körper als Ausdrucksmittel für Tanz, darstellendes Spiel, Musizieren und künstlerisches Gestalten erfahren. Diese Zielsetzung geht von einem neugierigen, bewegungslustigen Kind aus, das sich seine Welt aktiv erschließt. Es nimmt über seine Bewegungen Kontakt zu seiner materiellen Umwelt und zu seinem sozialen Umfeld auf. Es erforscht, handelt und beobachtet von sich aus gerne. Es braucht dafür aber viel Zeit und Anregungen für körperlichsinnliche Erfahrungen! Ziele für den Bildungsbereich »Sprache« In den Entwürfen für die neuen Bildungspläne werden u. A. folgende Ziele für das Entwicklungsfeld »Sprache« genannt: Die Kinder verbessern über Jahre ihre verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, ihre Sprech- und Sprachkompetenz, ganzkörperliche Ausdrucksmöglichkeiten, Gestik, Mimik und die Kommunikationsfähigkeit mit Partnern. Sie erleben Sprache und Musik bzw. Rhythmus als eine Einheit (z.B. in Versen, Liedern, rhythmischen Darstellungen, Fingerspielen). Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Reichtum und ausländische Kinder erwerben Deutsch als Zielsprache. Alle zusammen lernen Schrift als Teil ihrer alltäglichen Lebenswelt kennen. Konkrete Bewegungsspiele Die Kinder können gerne oft mitentscheiden, was sie, womit sie und wie sie spielen. Dennoch tut es ihnen langfristig gut, wenn Eltern und Erzieher sie auch zu speziellen Bewegungsaufgaben motivieren, die bestimmte Fähigkeiten fördern: entweder wichtige Fähigkeiten oder noch mangelnde Fähigkeiten. Kinder brauchen beim Spielen wie im Alltagsleben gelegentliche Anleitungen, um Erfahrungen zu sammeln, die sie bislang nicht oder zu wenig gemacht haben, und um Struktur in den Handlungsmöglichkeiten und im Denken zu erhalten. Kinder benötigen andere Mitspieler als gelegentliche Ideengeber, um eine möglichst große Vielfalt an Bewegungsmöglichkeiten und Spielweisen kennen zu lernen. Manchmal ahmen sie sie nach, andere Male gehen sie eigene Wege. Das ist gut so. Mit konkreten Bewegungsspielen können Eltern und Pädagogen die Aufmerksamkeit der Kinder auf spezielle Bewegungshandlungen (für wünschenswerte Erfahrungen) lenken. Für die Kinder sind dies Gelegenheiten, spezielle körperliche Fertigkeiten zu testen sowie soziale und kognitive Fähigkeiten zu erweitern. Bringen wir die Kinder daher dazu, sich abwechselnd auf ein neues Material, auf Partnerarbeit, auf den eigenen Körperausdruck oder auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Den Kindern machen Bewegungsspiele so viel Spaß, dass es sie nicht stört, wenn ab und an wir Erwachsenen Spiele vorgeben und Bewegungsmöglichkeiten zeigen! Sie genießen neue Spielideen und neue Blickwinkel. Sie finden es interessant, wenn wir Bewegungsaufgaben mit sprachlichen, sinnlichen, sozialen, mit mathematischen Aufgaben oder mit naturwissenschaftlichen Fragen verbinden. Die Kinder nehmen diese Impulse gerne auf, weil sie so wissensdurstig sind. Im Kindergarten bekommen so alle - trotz ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen - die annähernd gleichen Chancen zur Kompetenzerweiterung. Es ist für Vier- und Fünfjährige sehr reizvoll, nach einer gewissen Zeit des angeleiteten Spielens die zugrunde gelegte Aufgabe verändern zu dürfen. Dann probieren sie ihre Grenzen aus und werden kreativ. Sie agieren selbstständig und suchen Herausforderungen, die ihrem Können entsprechen. Das macht sie während der Spielstunde zufrieden und langfristig selbstbewusst. Zusatzinfo Durchgeh. vierfarb. 250 Fotos Sprache deutsch Maße 214 x 275 mm Einbandart gebunden Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Sozialwissenschaften Pädagogik Vorschulpädagogik Bewegungserziehung BEWEGUNGSFOERDERUNG KRABBELGRUPPE BEWEGTESLERNEN KINDERSPORT FEINMOTORIK ORIENTIERUNGSPLAN KOORDINATION ISBN-10 3-466-30734-1 / 3466307341 ISBN-13 978-3-466-30734-0 / 9783466307340 Lernen in Bewegung.Kinder lernen am besten in Bewegung. So werden Lerninhalte im Gehirn intensiv vernetzt. Die neuen Orientierungspläne im Kindergarten fordern daherAlle Bildungsinhalte müssen in konkrete körperliche Erfahrungen umgesetzt werden. Wie das geht? Mit diesem Buch ganz spielerisch. ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern finden eine reiche Auswahl überzeugender PraxisideenBewegungsspiele und Spiellandschaften fördern Koordination, Sinneswahrnehmung, emotionale und sprachliche Entwicklung und die mathematische und naturwissenschaftliche Vorbildung. Ein Aktionsbuch, das in der Praxis dringend erwartet wird und zugleich Lust auf spielerische Bewegung macht.»Ein rundum gelungenes Praxisbuch, das durch leicht umsetzbare Spielideen-illustriert mit vielen Farbfotos-und gut lesbare Texte überzeugt.« (ZeT-Zeitschrift für Tagesmütter und -väter, Christine Baur )"Wer die kindliche Entwicklung unterstützen möchte oder einfach schöne Ideen für Bewegungsspiele und Spiellandschaften sucht, der ist mit dem Buch "Schnelle Füße, kluges Köpfchen" von Sibylle Wanders gut bedient. Hier finden Sie zahlreiche Bewegungsangebote und –spiele, die die Kleinen in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen. Das Buch ist klar aufgebaut und gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel, die verschiedene Themen wie beispielsweise "Erste Bewegungsvielfalt" oder "Sprache und Gefühl" behandeln werden mit einem Theorieteil eingeleitet und warten mit zahlreichen praktischen Beispielen für alle Alterstufen auf, die mit einfachen Mitteln wunderbar umgesetzt werden können. Durch die vielen Bilder werden die Spiele sehr konkret. Besonders wertvollIn einem kurzen Extrateil geht Sibylle Wanders auf Bewegungsangebote für übergewichtige Kinder und deren Probleme ein." (Spielen und Lernen, 2/2007 )"Die Autorin schafft es "bewegtes" Spielen und Lernen in griffiger Theorie und detaillierten Ideen zum Leser zu transportieren. In angenehmer Sprache wird die Bedeutung körperlicher Erfahrungen für das Kind, deren positiver Einfluss auf Motorik, Koordination, ein positives Selbstbild, soziales Miteinander, Mut und Willensbildung sowie das Denken erörtert. Jedes Kapitel wird von kompakten theoretischen Inhalten eröffnet – viele, viele Spielideen unter Einbeziehung lustiger Materialien aus gelebter Praxis runden zu einem Ganzen ab. Die grafische Aufbereitung und ansprechenden Fotos der Spielideen, machen neugierig!" (Ursula Bergmann in "Unsere Kinder. Zeitschrift für Kindergarten- und Kleinkindpädagogik." 02/2007 ) Vorwort Liebe Eltern und Pädagogen! In Bewegungen erkunden, gestalten und entdecken Kinder ihre Lebenswelt. Sie verfügen bereits als Kleinkinder über wertvolle Anlagen und Potenziale, auf deren Grundlage sie sich in vielen Bildungsbereichen weiterentwickeln können. Dazu benötigen sie neben erfahrungsreichen Alltagssituationen auch vielseitige Bewegungsangebote und Spiellandschaften. Diese bieten ihnen als anregendes Umfeld Impulse und Gelegenheiten, die eigenen Fähigkeiten zu testen und zu steigern. Ich nutze als Diplomsportlehrerin und Tanzpädagogin seit vielen Jahren Bewegungsspiele mit den unterschiedlichsten Materialien für Bewegungs- und Tanzstunden mit Zwei- bis Zehnjährigen. Da ich viele der Kinder langjährig anleiten und in ihrer Entwicklung beobachten konnte, habe ich erfahren, welche pädagogischen Theorien sich in der Praxis bewähren. Das Beste, das Eltern und Pädagogen einem kleinen Kind für seine optimale Entwicklung bieten können, sind vielfältige Spielanregungen zum Wahrnehmen und Sichbewegen, zum Experimentieren und Kommunizieren. Sie bringen ihm Spaß, fördern seine Gesundheit und neue Freundschaften. Das Potenzial eines Kindes entfaltet sich immer dann auffallend gut, wenn es beim Spielen und Lernen schöne Erlebnisse und angenehme Gefühle erfährt. In Bewegungsspielen ist dies eigentlich immer der Fall. Das gilt auch für zurückhaltende Kinder oder Kinder mit noch wenigen koordinativen Fähigkeiten. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Herausforderungen an ihre Fertigkeiten selbst mitbestimmen dürfen. An Bewegungsstationen ist dies möglich. Zudem braucht ein Kind positive Rückmeldungen auf sein Tun. Wer über eine gute Wahrnehmung, Koordination und Sprache verfügt, hat es beim Lernen und in sozialen Beziehungen leichter. Die Sinneseindrücke sind der Ausgangspunkt für alle Körpererfahrungen und für alle Umweltinformationen an das Gehirn. Durch ihre sinnlichen Erfahrungen machen sich die Kinder ein Bild von der Welt. Durch sie erweitern und verändern sie es unaufhörlich bis ins Jugendalter hinein. Kinder brauchen wache Sinne, um die neuen Informationen realitätsnah aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Koordinationsfähigkeit ihres Körpers ist dabei das Werkzeug, das sie - wie ein Handwerker für seine Arbeit - nutzen, um neue Aufgaben zu bewältigen und um Probleme zu lösen. Die Sprache hilft Kindern, die neuen Erfahrungen einzuordnen. Um sie mit dem Verstand zu erfassen und sie realistisch einzuschätzen, brauchen Kinder einen gut entwickelten Sprachschatz an treffenden Wörtern und Formulierungen für die verschiedenen Erfahrungsbereiche. Später als Schulkinder können sie sich beim Nachdenken immer nur an solche Erlebnisse klar erinnern, die sie auch klar formulieren können. Die Sprach- und die Kommunikationsfähigkeit können Eltern und Erzieher bei Kindern ebenso spielerisch fördern wie die der Koordination und der Wahrnehmung. Es ist leichter, als man anfangs denkt. Die Spielreihen dieses Buches werden Ihnen viele Beispiele geben, die Sie direkt mit Kindern probieren können. Gute Bildungschancen für Vorschüler Eine breit gestreute Basis an motorischen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten erweitert die Möglichkeiten eines Vorschülers zu agieren und zu reagieren. Sie steigert sein Lernvermögen und erhöht seine Bildungschancen. Mit den Spielreihen dieses Buches bekommen Sie viele Beispiele für Bewegungsspiele und Bewegungslandschaften zur Hand. Mit ihnen können Sie Kinder gezielt anregen oder sie frei und selbstbestimmt spielen lassen. Die Spiele sind den wichtigsten Entwicklungsbereichen kleiner Kinder zugeordnet, die umfangreich durch Bewegungsangebote gefördert werden können. Dazu zählen auch die Bildungsbereiche der mathematischen und der naturwissenschaftlichen Erfahrungen. Viel Vergnügen in den bewegungsreichen Spielen! Ihre Sibylle Wanders Zur Theorie Spielen und Lernen für Zwei- bis Sechsjährige Jedes kleine Kind ist mit wertvollen Selbstbildungspotenzialen ausgestattet und kann seine eigene Entwicklung mit vorantreiben. Es ist nicht nur neugierig und bewegungsfreudig, sondern auch kompetent. Es gestaltet seine Entwicklung und seine Bildung aktiv mit. Um seine Potenziale, Talente und Vorlieben ausschöpfen zu können, benötigt es jedoch vielfältige Anregungen aus der Umwelt. Es braucht für verschiedene Entwicklungsbereiche Impulse und Gelegenheiten, um Erfahrungen zu sammeln. Genetische Vererbung und Prägung durch Erfahrungen Die geistige und emotionale Intelligenz eines Kindes wird, so schätzen Wissenschaftler heute, zu maximal 50 Prozent durch sein genetisches Erbe und zu mindestens 50 Prozent durch seine Lebenserfahrungen, also durch Handlungen und Erlebnisse bestimmt. Welche Fähigkeiten ein Kind geerbt hat, stellt für seine Entwicklung eine zunächst ungenutzte Grundlage dar, die durch Erfahrungen in verschiedene Richtungen ausgebaut wird oder aber durch Mangel an Reizen verkümmern kann. Interessant ist dabei: Die vererbten Anlagen können sowohl durch die Umwelt als auch durch das Kind selbst stimuliert werden. Es bestimmt aktiv mit, was und wie viel es lernt! So beruht seine praktische Intelligenz als Schulanfänger in erster Linie auf seinen Handlungserfahrungen. Bewegtes Spielen und Lernen Kinder brauchen Spielräume, in denen sie neue Bewegungsmöglichkeiten und bislang unbekannte Zusammenhänge ihrer Lebenswirklichkeit erfahren. In Spielstunden mit abwechslungsreichen Bewegungslandschaften oder mit angeleiteten Bewegungsaufgaben bieten sich ihnen dafür vielfältige Gelegenheiten. Durch neue Bewegungsversuche gewinnen sie gleichzeitig Körper- und Umwelterfahrungen, die sie für die nächsten Entwicklungsschritte benötigen. Sie lernen handelnd, forschend und gestaltend. Sie lernen, indem sie erkunden, was sie selbst besonders interessiert, oder indem sie Aufgaben lösen. Häufig wirken sie in Bewegungsspielen mit Partnern zusammen, besprechen gemeinsam ihre Ideen und Wünsche. Auf diese Weise unterstützt bewegtes Spielen und Lernen neben körperlichen Fähigkeiten auch emotionale und soziale Erfahrungen. Zudem können Eltern und Erzieher schon Vier- und Fünfjährigen in bewegungsreichen Spielen mathematische und naturwissenschaftliche Einblicke geben. Kinder, die gerne tanzen, sich verkleiden oder Theater spielen, erfahren in entsprechenden Bewegungsspielen neue darstellende und gestaltende Ausdrucksmöglichkeiten. Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse in bewegten Spielstunden machen Kindern Mut, auch in anderen Lebensbereichen Neues zu wagen. Neugierig entdecken sie auch in alltäglichen Situationen bislang Unbekanntes. Sie speichern alle neuen Informationen als Erweiterung ihrer bisherigen Erfahrungen ab. So sind bewegtes Spielen und das Lernen wie die zwei Seiten einer Medaille, die einer Auszeichnung für gute Bildungschancen gleichkommt. Vitalität und Motivation Kleine Kinder sind von Natur aus vital und bewegungsfreudig. Sie wollen ihre Umgebung erforschen, wollen Dinge auf den Kopf stellen, hoch springen, tief kriechen, rund kullern, balancieren, experimentieren und Neues ausprobieren. Wenn sie tobend lärmen, sollte man sie nicht hemmen, um Verletzungsrisiken zu meiden oder um sie ruhig zu halten. Die Kinder wollen nicht »nur toben«, sondern wollen sich durch ihre Körperbewegungen mit ihrem Umfeld auseinandersetzen. Sie brauchen diese Erlebnisse als Grundlage für ihre optimale Entwicklung und Bildung. Sie müssen vielerlei Objekte mit unterschiedlichen Eigenschaften anfassen, mit den Händen gestalten, Bewegungsmöglichkeiten testen und sich mit ihnen durch Räume fortbewegen. Sie brauchen Zeit zum Nachforschen und Beobachten. Ihre anfängliche Neugier steigert sich durch Spaß und Erfolgserlebnisse zu einer enormen Motivation, sich intensiv mit der Situation zu befassen. Es ist diese starke Motivation, durch die Kinder ihre eigene Entwicklung eindrucksvoll voranbringen. Die Kinder wollen (!) sich bewähren. Hellwach in der Bewegung wollen sie dazulernen und ihre Stärken spielend testen. Sie wünschen sich Erfolge und tun einiges dafür. Agieren, Beobachten, Reagieren Kinder brauchen Rückmeldungen, um zu verstehen! Wenn sie in den von uns vorbereiteten Bewegungslandschaften tatkräftig wirken oder in angeleiteten Bewegungsspielen agieren, so machen sie Erfahrungen, die sie einzuordnen versuchen. Das gelingt ihnen erst dann, wenn sie die Folgen ihrer Handlung beobachten und erkennen können. Es ist langfristig sinnvoll, dass ihnen Spielpartner und außenstehende Erwachsene Rückmeldungen geben. Dazu zählen unsere Reaktionen, Anmerkungen, Lob, Tadel, sprachliche Auseinandersetzung, hilfreiche Hände sowie Gespräche über die Sachverhalte, Gefühle, Wünsche und neuen Vorhaben. Kinder wollen eine Resonanz auf ihr Tun, mit der sie die Bedeutung ihrer Handlungen einschätzen können. Sie wünschen sich Antworten auf spontane Fragen. Mit ihnen können sie die erlebten Erfahrungen und Emotionen besser verarbeiten und sinnvoll reagieren. Die Selbstbildungspotenziale eines Kindes Der kindliche Bildungsprozess ist ein Zusammenspiel der Selbstbildungsmöglichkeiten eines Kindes selbst, der sozialen Prozesse (durch Auseinandersetzung mit anderen Menschen in der Vielfalt der Lebenssituationen) und der Reflexion über die Sprache. Jedes Kind verfügt über natürliche Selbstbildungspotenziale, mit denen es seine Entwicklung und Bildung voranbringt. Dazu gehören die sieben Sinne, Vorstellungskraft und Fantasie, Gefühle, die Rekonstruktionsmöglichkeit durch das Gehirn, symbolisches Denken, das sprachliche, mathematische und naturwissenschaftliche Denken ebenso wie eine ursprüngliche Lust am Spielen und Gestalten. Hinzu kommen seine Beziehungsfähigkeit zu Menschen (die mit entscheiden, welche Erfahrungen ihm wichtig sind) sowie seine Beziehung zu Gegenständen und zur Umwelt. So gut ausgestattet können bereits kleine Kinder agieren, experimentieren, beobachten und den Sinn der Dinge hinterfragen. Sie sind dabei bereits auf dem Weg, erste Probleme zu lösen. Es ist die sinnvollste Art, zu lernen und handlungsfähig zu sein. Die Lernfähigkeit kleiner Kinder Kinder verstehen Zusammenhänge in ihrer Lebenswelt erst dann wirklich, wenn sie die Sachinformationen nicht über Erzählungen oder flimmernde Bilder erhalten, sondern über Körperbewegungen und über sinnliches Beobachten. Sie entwickeln auf diese Weise eine sinnvolle Strategie zum Problemelösen. Stehen sie vor einer neuen Aufgabe oder vor einem Problem, so werden sie aktiv, probieren aus und sammeln handelnd neue Erfahrungen. Vielseitige Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen sind daher nicht nur für ihre gesunde körperliche Entwicklung unerlässlich. Sie benötigen sie auch für die geistigen Bildungsprozesse. Wer mehr erlebt, kann daraus mehr Schlussfolgerungen ziehen! Bewusste Bewegungen, in denen Kinder mit hellwachen Sinnen spüren und beobachten, fördern die Lernfähigkeit. Sind sie aufmerksam bei dem, was sie tun, stupsen sie z.B. auf einer Wiese bei Wind einen Luftballon wiederholt in die Höhe, dann berühren und »be-greifen« sie ihre Umgebung zugleich. Wie können Eltern und Erzieher eine solche Aufmerksamkeit fördern? Kleine Kinder konzentrieren sich immer dann gut, wenn ihre Neugier geweckt ist. Abwechselnde stimulierende Reize für Haut, Augen und Ohren, Muskeln und Gelenke verstärken ihre Konzentration. Sie können sich ihren Handlungen dann aufmerksam.
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