Selbst ohne Geschichten. Wilhelm Schapps Geschichtenphilosophie und Paul Ricceurs Überlegungen zur narrativen Identität
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Wir Menschen sind immer in Geschichten verstrickt, schreibt Wilhelm Schapp (18841965). Er versucht in ebenso eigenwilligen wie anregenden Untersuchungen, sich diesen Geschichten zu nähern. Daß diese mehr und anderes sind als literarische oder erzählbare Geschichten, wird zunächst anhand einer Darstellung der Geschichtenphilosophie Schapps gezeigt. Anschließend wird diese Paul Ricoeurs Studien zu Text- und Selbstverständnis gegenübergestellt. Ricoeurs mimesis-Theorie und ihre Konsequenzen für die narrative Identität sind mit Schapps Geschichtenphilosophie nicht deckungsgleich. Doch ist es erhellend zu sehen, wie der bekennende Nicht-Theoretiker Schapp und der philosophische Analytiker Ricoeur aus unterschiedlichen Richtungen auf vergleichbare Probleme stoßen, und welche Fragen sich dem Gechichtenphilosophen gar nicht erst stellen. All of us are always involved in stories, Wilhelm Schapp (18841965) writes. In analyses, which are both unconventional and stimulating, he attempts to get closer to these stories. The fact that they are more than and different from literary or narratable stories is first demonstrated by a depiction of Schapps philosophy of stories. Moreover, this philosophy is compared with Paul Ricoeurs studies concerning the understanding of texts and our self-image. Ricoeurs theory of mimesis and its consequences for the narrative identity are not congruent with Schapps philosophy of stories. However, it is illuminating to see how the professed non-theorist Schapp and the philosophical analyst Ricoeur encounter comparable problems from different directions, and which questions do not occur to the philosopher of stories at all.

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