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Zurück nach Kilimatinde.100%: Schulz Hermann: Zurück nach Kilimatinde. (ISBN: 9783551581174) 2003, in Deutsch, Broschiert.
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Zurück nach Kilimatinde : , Piper ; 435358%: Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde : , Piper ; 4353 (ISBN: 9783492243537) 2005, Erstausgabe, in Deutsch, Taschenbuch.
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Zurück nach Kilimatinde. - 11 Angebote vergleichen

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9783492243537 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde (2005)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US

ISBN: 9783492243537 bzw. 3492243533, in Deutsch, Piper Verlag Gmbh, Taschenbuch, gebraucht.

2,40 + Versand: 1,65 = 4,05
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Bonhoff, [3381046].
Die Hauptperson des neuen Romans "Zurück nach Kilimatinde"ist der deutsche Jugendliche Nick Geldermann, der von einem in Deutschland lebenden Jugendfreund seines Vaters den Auftrag und das Geld bekommt, den Vater in Tansania aufzusuchen und ihm in einer vermuteten Notlage beizustehen. An seinen Vater und auch an Tansania kann sich Nick Geldermann zu diesem Zeitpunkt kaum noch erinnern, mit seiner Mutter und zwei Schwester hat er Missionar Geldermann und damit Tansania bereits in frühester Kindheit verlassen.In der ehemaligen deutschen Garnison Kilimatinde nahe Dodoma findet Nick seinen Vater als gebrochenen, schwer depressiven Menschen, um den sich nur sein schwarzer Freund Abraham kümmert. In fünf Nächten, die den inhaltlichen Schwerpunkt des Buches darstellen, findet ein Dialog zwischen Vater und Sohn statt, der sowohl die Arbeit und gegenwärtige Lebenssituation des Missionars und Pastors in Tansania als auch das Auseinanderbrechen der Familie zum Thema hat. Beziehungsprobleme, Versuchungen, Schwierigkeiten und Perspektiven missionarischer Arbeit in Schwarzafrika sowie religiöse und ethische Grundfragen sind Bestandteil der ausschließlich während der Nachtstunden geführten Gespräche.Die eigentliche Stärke des Buches entwickelt sich mit der Einführung der Person des Missionars Heinrich Geldermann, einer schillernden Persönlichkeit, die von allen bisherigen bekannten Vorstellungen eines Missionars in Afrika drastisch abweicht. Geldermann ist alles andere als ein Heiliger: Er trieb sich mit schwarzen jungen Mädchen herum (Nick: "Ich weiß immer noch nicht, ob hier vielleicht jüngere Geschwister von mir herumlaufen"), hat Alkoholprobleme, ist cholerisch und gelegentlich sogar brutal (z.B. gegenüber seinem eigenen Sohn, den er bereits beim ersten Wiedersehen gnadenlos zusammenschlägt). Er kümmert sich nicht um seine Kinder in Deutschland, schenkt seinem Geldgeber in Deutschland bezüglich der Verwendung der Spenden keinen reinen Wein ein, fliegt aus der Missionsgesellschaft und gelangt schließlich zu der Überzeugung, daß nicht etwa er Gott verlassen habe, sondern Gott ihn. Kurzum: der Mann präsentiert sich auf den ersten Blick als "leidenschaftlich, fromm und jähzornig, eine gefährliche Mischung".In der Schilderung eines Afrikas jenseits aller negativen und positiven Klischees nutzt Schulz die Person des Missionars Geldermann, um nicht nur das einseitige westliche Bild der Mission in Frage zu stellen, sondern im Verhältnis Schwarz-Weiß gleichzeitig auch für ein realistisches Bild des schwarzen Kontinents zu werben. Dies wird gegen Ende des Buches in der folgenden Passage ganz hervorragend zum Ausdruck gebracht:Geldermann hat nach Auffassung von Taxifahrer Moses "ganz schnell mitgekriegt, dass hier kein zoologischer Garten ist und dass hier die Leute genauso depressiv, traurig, fröhlich, kaputt oder einfältig sind wie die Leute in Europa auch. Unsere Leute hauen und prügeln sich, betrügen und kämpfen, sind blöd oder begabt. Das wollen die meisten Weißen nicht sehen, es passt ihnen nicht in ihr Konzept. Unsere Leute merken das genau, lassen sich aber nichts anmerken. Weil sie grundsätzlich höflich sind oder sie machen einen auf Bimbo, damit sie ihre Geschenke bekommen () Da ist Mr. Geldermann schon ein anderes Kaliber."Neben diesen eindringlichen Passagen des Buches, in denen Schulz sehr geschickt und Schritt für Schritt die ursprünglich spontane Ablehnung Geldermanns durch den Leser revidieren kann, hätte sich der Leser gewünscht, dass in der gleichen Intensität (und mit vielen weiteren zusätzlichen Seiten) auch die Vorgeschichte in Deutschland und die Nebenfiguren entwickelt worden wären. Die Person der Freundin, die Nick später immerhin sogar nach Tansania begleitet, bleibt merkwürdig blass. Die Motivation des Jugendfreundes des Vaters, einem erfolgreichen Industriemanager, auch noch nach 18 Jahren intensiv an Missionar Geldermann zu hängen ("der bessere, der wildere Teil von mir selbst"), ist für den Leser nicht schlüssig nachvollziehbar. Und die Bezeichnung eines evangelischen Pastors jüdischer Abstammung in einer wichtigen Schlüsselgeschichte als "jüdischer Pfarrer" und "jüdischer Amtskollege" (ist er nun Christ oder Jude?) verwirrt den Leser.In der Schilderung Afrikas muß der Leser zudem die Region schon aus eigener Erfahrung kennen, um sich in das Umfeld der Geschehnisse hinein versetzen zu können. Für Nick, der auf der Suche nach seinem Vater erstmalig bewußt in Schwarzafrika ist, spielen offensichtlich die Gerüche, Farben, die Vegetation, die Menschen, die Märkte am Straßenrand, die Bäume Afrikas etc. kaum keine Rolle. Auch wäre eine Einführung in den Ort Kilimatinde eine Bereicherung gewesen, eine literarische Schilderung seiner Bewohner, ihrer Kleidung, ihrer Häuser, ihres Straßenlebens, das Spielen der Kinder etc.Schließlich greift es inhaltlich etwas zu kurz, das Erfolgsrezept der christlichen Sekten in Afrika, die im Roman auch Pastor Geldermann in seiner Missionsarbeit stark zusetzen (seine eigene Kirche wird kaum noch besucht), ausschließlich auf deren Finanzkraft zurückzuführen.Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Buch von Hermann Schulz, für den auch im dritten "tansanischen" Werk die Vater-Kind-Beziehung die ganz entscheidende Rolle spielt (der Vater des Schriftstellers starb nach der Geburt seines Sohnes auf der Schiffsreise von Tansania nach Deutschland), vor allem im Vater-Sohn-Dialog die Intensität, die Dichte seiner bisherigen Romane herstellen kann.Bemerkenswert und diskussionswürdig sind die Bemühungen des Autors, das Leben nicht als "politisches Lehrstück" zu begreifen, sondern für Verständnis zu werben, dass es viele Situationen im Leben gibt, in denen "alle in der Falle sitzen", aus der "keiner raus kann", in denen "sich alle feige ducken unter einer sie beherrschenden Ideologie", in der "ihre Moral, ihre Frömmigkeit, ihre Bürgerlichkeit nur Attrappe sind und ihnen nichts nützen". Oder, wie es Pastor Geldermann ausdrückt: "Mein Leben hat sich erfüllt, seit ich alle meine Irrtümer und Schwächen zu akzeptieren gelernt habe. Fragen nach richtig oder falsch sind jetzt lächerlich."Missionars-Freund Abraham zum selben Thema: "Gott ist keine Krämerseele."Rudolf BlauthÜber den AutorHermann Schulz, geboren 1938 in Nkalinzi in Tansania als Sohn eines deutschen Missionars. Er lebt seit 1960 in Wuppertal und leitete von 1967 bis 2001 den Peter Hammer Verlag. Reisen führten ihn in mehr als sechzig Länder, vor allem in Afrika und Lateinamerika. Roman-Veröffentlichungen. Auszeichnung 2001 mit dem Kunst- und Kulturpreis für internationale Verständigung. Taschenbuch.
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9783492243537 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde (2005)

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ISBN: 9783492243537 bzw. 3492243533, in Deutsch, Piper Verlag Gmbh, München, Taschenbuch, gebraucht.

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Von Privat, Bonhoff, [3381046].
Die Hauptperson des neuen Romans "Zurück nach Kilimatinde"ist der deutsche Jugendliche Nick Geldermann, der von einem in Deutschland lebenden Jugendfreund seines Vaters den Auftrag und das Geld bekommt, den Vater in Tansania aufzusuchen und ihm in einer vermuteten Notlage beizustehen. An seinen Vater und auch an Tansania kann sich Nick Geldermann zu diesem Zeitpunkt kaum noch erinnern, mit seiner Mutter und zwei Schwester hat er Missionar Geldermann und damit Tansania bereits in frühester Kindheit verlassen. In der ehemaligen deutschen Garnison Kilimatinde nahe Dodoma findet Nick seinen Vater als gebrochenen, schwer depressiven Menschen, um den sich nur sein schwarzer Freund Abraham kümmert. In fünf Nächten, die den inhaltlichen Schwerpunkt des Buches darstellen, findet ein Dialog zwischen Vater und Sohn statt, der sowohl die Arbeit und gegenwärtige Lebenssituation des Missionars und Pastors in Tansania als auch das Auseinanderbrechen der Familie zum Thema hat. Beziehungsprobleme, Versuchungen, Schwierigkeiten und Perspektiven missionarischer Arbeit in Schwarzafrika sowie religiöse und ethische Grundfragen sind Bestandteil der ausschließlich während der Nachtstunden geführten Gespräche. Die eigentliche Stärke des Buches entwickelt sich mit der Einführung der Person des Missionars Heinrich Geldermann, einer schillernden Persönlichkeit, die von allen bisherigen bekannten Vorstellungen eines Missionars in Afrika drastisch abweicht. Geldermann ist alles andere als ein Heiliger: Er trieb sich mit schwarzen jungen Mädchen herum (Nick: "Ich weiß immer noch nicht, ob hier vielleicht jüngere Geschwister von mir herumlaufen"), hat Alkoholprobleme, ist cholerisch und gelegentlich sogar brutal (z.B. gegenüber seinem eigenen Sohn, den er bereits beim ersten Wiedersehen gnadenlos zusammenschlägt). Er kümmert sich nicht um seine Kinder in Deutschland, schenkt seinem Geldgeber in Deutschland bezüglich der Verwendung der Spenden keinen reinen Wein ein, fliegt aus der Missionsgesellschaft und gelangt schließlich zu der Überzeugung, daß nicht etwa er Gott verlassen habe, sondern Gott ihn. Kurzum: der Mann präsentiert sich auf den ersten Blick als "leidenschaftlich, fromm und jähzornig, eine gefährliche Mischung". In der Schilderung eines Afrikas jenseits aller negativen und positiven Klischees nutzt Schulz die Person des Missionars Geldermann, um nicht nur das einseitige westliche Bild der Mission in Frage zu stellen, sondern im Verhältnis Schwarz-Weiß gleichzeitig auch für ein realistisches Bild des schwarzen Kontinents zu werben. Dies wird gegen Ende des Buches in der folgenden Passage ganz hervorragend zum Ausdruck gebracht: Geldermann hat nach Auffassung von Taxifahrer Moses "ganz schnell mitgekriegt, dass hier kein zoologischer Garten ist und dass hier die Leute genauso depressiv, traurig, fröhlich, kaputt oder einfältig sind wie die Leute in Europa auch. Unsere Leute hauen und prügeln sich, betrügen und kämpfen, sind blöd oder begabt. Das wollen die meisten Weißen nicht sehen, es passt ihnen nicht in ihr Konzept. Unsere Leute merken das genau, lassen sich aber nichts anmerken. Weil sie grundsätzlich höflich sind oder sie machen einen auf Bimbo, damit sie ihre Geschenke bekommen () Da ist Mr. Geldermann schon ein anderes Kaliber." Neben diesen eindringlichen Passagen des Buches, in denen Schulz sehr geschickt und Schritt für Schritt die ursprünglich spontane Ablehnung Geldermanns durch den Leser revidieren kann, hätte sich der Leser gewünscht, dass in der gleichen Intensität (und mit vielen weiteren zusätzlichen Seiten) auch die Vorgeschichte in Deutschland und die Nebenfiguren entwickelt worden wären. Die Person der Freundin, die Nick später immerhin sogar nach Tansania begleitet, bleibt merkwürdig blass. Die Motivation des Jugendfreundes des Vaters, einem erfolgreichen Industriemanager, auch noch nach 18 Jahren intensiv an Missionar Geldermann zu hängen ("der bessere, der wildere Teil von mir selbst"), ist für den Leser nicht schlüssig nachvollziehbar. Und die Bezeichnung eines evangelischen Pastors jüdischer Abstammung in einer wichtigen Schlüsselgeschichte als "jüdischer Pfarrer" und "jüdischer Amtskollege" (ist er nun Christ oder Jude?) verwirrt den Leser. In der Schilderung Afrikas muß der Leser zudem die Region schon aus eigener Erfahrung kennen, um sich in das Umfeld der Geschehnisse hinein versetzen zu können. Für Nick, der auf der Suche nach seinem Vater erstmalig bewußt in Schwarzafrika ist, spielen offensichtlich die Gerüche, Farben, die Vegetation, die Menschen, die Märkte am Straßenrand, die Bäume Afrikas etc. kaum keine Rolle. Auch wäre eine Einführung in den Ort Kilimatinde eine Bereicherung gewesen, eine literarische Schilderung seiner Bewohner, ihrer Kleidung, ihrer Häuser, ihres Straßenlebens, das Spielen der Kinder etc. Schließlich greift es inhaltlich etwas zu kurz, das Erfolgsrezept der christlichen Sekten in Afrika, die im Roman auch Pastor Geldermann in seiner Missionsarbeit stark zusetzen (seine eigene Kirche wird kaum noch besucht), ausschließlich auf deren Finanzkraft zurückzuführen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Buch von Hermann Schulz, für den auch im dritten "tansanischen" Werk die Vater-Kind-Beziehung die ganz entscheidende Rolle spielt (der Vater des Schriftstellers starb nach der Geburt seines Sohnes auf der Schiffsreise von Tansania nach Deutschland), vor allem im Vater-Sohn-Dialog die Intensität, die Dichte seiner bisherigen Romane herstellen kann. Bemerkenswert und diskussionswürdig sind die Bemühungen des Autors, das Leben nicht als "politisches Lehrstück" zu begreifen, sondern für Verständnis zu werben, dass es viele Situationen im Leben gibt, in denen "alle in der Falle sitzen", aus der "keiner raus kann", in denen "sich alle feige ducken unter einer sie beherrschenden Ideologie", in der "ihre Moral, ihre Frömmigkeit, ihre Bürgerlichkeit nur Attrappe sind und ihnen nichts nützen". Oder, wie es Pastor Geldermann ausdrückt: "Mein Leben hat sich erfüllt, seit ich alle meine Irrtümer und Schwächen zu akzeptieren gelernt habe. Fragen nach richtig oder falsch sind jetzt lächerlich."Missionars-Freund Abraham zum selben Thema: "Gott ist keine Krämerseele." Rudolf Blauth Über den Autor Hermann Schulz, geboren 1938 in Nkalinzi in Tansania als Sohn eines deutschen Missionars. Er lebt seit 1960 in Wuppertal und leitete von 1967 bis 2001 den Peter Hammer Verlag. Reisen führten ihn in mehr als sechzig Länder, vor allem in Afrika und Lateinamerika. Roman-Veröffentlichungen. Auszeichnung 2001 mit dem Kunst- und Kulturpreis für internationale Verständigung. Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, 381g.
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9783492243537 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde (2005)

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ISBN: 9783492243537 bzw. 3492243533, in Deutsch, 236 Seiten, Piper Verlag Gmbh, München, Taschenbuch, gebraucht.

2,40 + Versand: 1,50 = 3,90
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Von Privat, Bonhoff, [3381046].
Die Hauptperson des neuen Romans "Zurück nach Kilimatinde"ist der deutsche Jugendliche Nick Geldermann, der von einem in Deutschland lebenden Jugendfreund seines Vaters den Auftrag und das Geld bekommt, den Vater in Tansania aufzusuchen und ihm in einer vermuteten Notlage beizustehen. An seinen Vater und auch an Tansania kann sich Nick Geldermann zu diesem Zeitpunkt kaum noch erinnern, mit seiner Mutter und zwei Schwester hat er Missionar Geldermann und damit Tansania bereits in frühester Kindheit verlassen. In der ehemaligen deutschen Garnison Kilimatinde nahe Dodoma findet Nick seinen Vater als gebrochenen, schwer depressiven Menschen, um den sich nur sein schwarzer Freund Abraham kümmert. In fünf Nächten, die den inhaltlichen Schwerpunkt des Buches darstellen, findet ein Dialog zwischen Vater und Sohn statt, der sowohl die Arbeit und gegenwärtige Lebenssituation des Missionars und Pastors in Tansania als auch das Auseinanderbrechen der Familie zum Thema hat. Beziehungsprobleme, Versuchungen, Schwierigkeiten und Perspektiven missionarischer Arbeit in Schwarzafrika sowie religiöse und ethische Grundfragen sind Bestandteil der ausschließlich während der Nachtstunden geführten Gespräche. Die eigentliche Stärke des Buches entwickelt sich mit der Einführung der Person des Missionars Heinrich Geldermann, einer schillernden Persönlichkeit, die von allen bisherigen bekannten Vorstellungen eines Missionars in Afrika drastisch abweicht. Geldermann ist alles andere als ein Heiliger: Er trieb sich mit schwarzen jungen Mädchen herum (Nick: "Ich weiß immer noch nicht, ob hier vielleicht jüngere Geschwister von mir herumlaufen"), hat Alkoholprobleme, ist cholerisch und gelegentlich sogar brutal (z.B. gegenüber seinem eigenen Sohn, den er bereits beim ersten Wiedersehen gnadenlos zusammenschlägt). Er kümmert sich nicht um seine Kinder in Deutschland, schenkt seinem Geldgeber in Deutschland bezüglich der Verwendung der Spenden keinen reinen Wein ein, fliegt aus der Missionsgesellschaft und gelangt schließlich zu der Überzeugung, daß nicht etwa er Gott verlassen habe, sondern Gott ihn. Kurzum: der Mann präsentiert sich auf den ersten Blick als "leidenschaftlich, fromm und jähzornig, eine gefährliche Mischung". In der Schilderung eines Afrikas jenseits aller negativen und positiven Klischees nutzt Schulz die Person des Missionars Geldermann, um nicht nur das einseitige westliche Bild der Mission in Frage zu stellen, sondern im Verhältnis Schwarz-Weiß gleichzeitig auch für ein realistisches Bild des schwarzen Kontinents zu werben. Dies wird gegen Ende des Buches in der folgenden Passage ganz hervorragend zum Ausdruck gebracht: Geldermann hat nach Auffassung von Taxifahrer Moses "ganz schnell mitgekriegt, dass hier kein zoologischer Garten ist und dass hier die Leute genauso depressiv, traurig, fröhlich, kaputt oder einfältig sind wie die Leute in Europa auch. Unsere Leute hauen und prügeln sich, betrügen und kämpfen, sind blöd oder begabt. Das wollen die meisten Weißen nicht sehen, es passt ihnen nicht in ihr Konzept. Unsere Leute merken das genau, lassen sich aber nichts anmerken. Weil sie grundsätzlich höflich sind oder sie machen einen auf Bimbo, damit sie ihre Geschenke bekommen () Da ist Mr. Geldermann schon ein anderes Kaliber." Neben diesen eindringlichen Passagen des Buches, in denen Schulz sehr geschickt und Schritt für Schritt die ursprünglich spontane Ablehnung Geldermanns durch den Leser revidieren kann, hätte sich der Leser gewünscht, dass in der gleichen Intensität (und mit vielen weiteren zusätzlichen Seiten) auch die Vorgeschichte in Deutschland und die Nebenfiguren entwickelt worden wären. Die Person der Freundin, die Nick später immerhin sogar nach Tansania begleitet, bleibt merkwürdig blass. Die Motivation des Jugendfreundes des Vaters, einem erfolgreichen Industriemanager, auch noch nach 18 Jahren intensiv an Missionar Geldermann zu hängen ("der bessere, der wildere Teil von mir selbst"), ist für den Leser nicht schlüssig nachvollziehbar. Und die Bezeichnung eines evangelischen Pastors jüdischer Abstammung in einer wichtigen Schlüsselgeschichte als "jüdischer Pfarrer" und "jüdischer Amtskollege" (ist er nun Christ oder Jude?) verwirrt den Leser. In der Schilderung Afrikas muß der Leser zudem die Region schon aus eigener Erfahrung kennen, um sich in das Umfeld der Geschehnisse hinein versetzen zu können. Für Nick, der auf der Suche nach seinem Vater erstmalig bewußt in Schwarzafrika ist, spielen offensichtlich die Gerüche, Farben, die Vegetation, die Menschen, die Märkte am Straßenrand, die Bäume Afrikas etc. kaum keine Rolle. Auch wäre eine Einführung in den Ort Kilimatinde eine Bereicherung gewesen, eine literarische Schilderung seiner Bewohner, ihrer Kleidung, ihrer Häuser, ihres Straßenlebens, das Spielen der Kinder etc. Schließlich greift es inhaltlich etwas zu kurz, das Erfolgsrezept der christlichen Sekten in Afrika, die im Roman auch Pastor Geldermann in seiner Missionsarbeit stark zusetzen (seine eigene Kirche wird kaum noch besucht), ausschließlich auf deren Finanzkraft zurückzuführen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Buch von Hermann Schulz, für den auch im dritten "tansanischen" Werk die Vater-Kind-Beziehung die ganz entscheidende Rolle spielt (der Vater des Schriftstellers starb nach der Geburt seines Sohnes auf der Schiffsreise von Tansania nach Deutschland), vor allem im Vater-Sohn-Dialog die Intensität, die Dichte seiner bisherigen Romane herstellen kann. Bemerkenswert und diskussionswürdig sind die Bemühungen des Autors, das Leben nicht als "politisches Lehrstück" zu begreifen, sondern für Verständnis zu werben, dass es viele Situationen im Leben gibt, in denen "alle in der Falle sitzen", aus der "keiner raus kann", in denen "sich alle feige ducken unter einer sie beherrschenden Ideologie", in der "ihre Moral, ihre Frömmigkeit, ihre Bürgerlichkeit nur Attrappe sind und ihnen nichts nützen". Oder, wie es Pastor Geldermann ausdrückt: "Mein Leben hat sich erfüllt, seit ich alle meine Irrtümer und Schwächen zu akzeptieren gelernt habe. Fragen nach richtig oder falsch sind jetzt lächerlich."Missionars-Freund Abraham zum selben Thema: "Gott ist keine Krämerseele." Rudolf Blauth Über den Autor Hermann Schulz, geboren 1938 in Nkalinzi in Tansania als Sohn eines deutschen Missionars. Er lebt seit 1960 in Wuppertal und leitete von 1967 bis 2001 den Peter Hammer Verlag. Reisen führten ihn in mehr als sechzig Länder, vor allem in Afrika und Lateinamerika. Roman-Veröffentlichungen. Auszeichnung 2001 mit dem Kunst- und Kulturpreis für internationale Verständigung. 2005, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, 381g, 236, Internationaler Versand, PayPal, Banküberweisung.
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9783551581174 - Hermann Schulz: Zurück nach Kilimatinde
Hermann Schulz

Zurück nach Kilimatinde (2003)

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ISBN: 9783551581174 bzw. 3551581177, in Deutsch, Carlsen Gmbh.

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Von Händler/Antiquariat, Bücher Thöne GbR [1288122], Münster, Germany.
Gebraucht -- Gut Ungelesenes, vollständiges Exemplar; in gutem Zustand mit leichten Lagerspuren, als Mängelexemplar gekennzeichnet - Hermann Schulz, geboren 1938 in Nkalinzi in Tansania als Sohn eines deutschen Missionars. Er lebt seit 1960 in Wuppertal und leitete von 1967 bis 2001 den Peter Hammer Verlag. Reisen führten ihn in mehr als sechzig Länder, vor allem in Afrika und Lateinamerika. Roman-Veröffentlichungen. Auszeichnung 2001 mit dem Kunst- und Kulturpreis für internationale Verständigung. 240 pp. Deutsch.
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3492243533 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde.
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde.

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ISBN: 3492243533 bzw. 9783492243537, in Deutsch, Piper, gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Davids Antiquariat + Catch-a-book, [969].
Serie Piper ; 4353. Ungekürzte Taschenbuchausg.2005. 236 S. 19 cm. 200 gr.Kartoniert.. ISBN 3492243533 . Neupreis 7,90. , mit leichten äusserlichen Fehlern (Stempel oder Strich), ungebraucht, ungelesen. Sofortversand mit Rechnung, keine Vorauszahlung (D,A,CH)!
6
3551581177 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde.
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde.

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ISBN: 3551581177 bzw. 9783551581174, in Deutsch, Carlsen, Hamburg, 2003. gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Pandora Antiquariat & Versandbuchhandlung, [868].
(M)-Strich am Schnitt, S. 236 Seiten, OPpd.OU. Sehr gut.
7
3551581177 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde

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ISBN: 3551581177 bzw. 9783551581174, in Deutsch, Hamburg : Carlsen, 2003. gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Buchseite, [2911].
Pappband, Schutzumschlag, Werbekleber am Vorsatzblatt, guter Zustand, Erstauflage, EA, 236 S., 22 cm OU EA Pp.
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3551581177 - Schulz, Hermann: Zurück nach Kilimatinde
Symbolbild
Schulz, Hermann

Zurück nach Kilimatinde

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ISBN: 3551581177 bzw. 9783551581174, in Deutsch, Hamburg : Carlsen, 2003. gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Buchseite, [2911].
Pappband, Schutzumschlag, guter Zustand, Erstauflage, EA, 236 S., 8° OU EA.
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9783492243537 - Hermann Schulz: Zurück nach Kilimatinde
Hermann Schulz

Zurück nach Kilimatinde (2005)

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ISBN: 9783492243537 bzw. 3492243533, in Deutsch, 240 Seiten, Piper Taschenbuch, Taschenbuch, neu, Erstausgabe.

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Von Händler/Antiquariat, Lese-Ute.
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9783492243537 - Hermann Schulz: Zurück nach Kilimatinde
Hermann Schulz

Zurück nach Kilimatinde (2005)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US FE

ISBN: 9783492243537 bzw. 3492243533, in Deutsch, 240 Seiten, Piper Taschenbuch, Taschenbuch, gebraucht, Erstausgabe.

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Von Händler/Antiquariat, jweber95.
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