Die Sehnsucht nach Procida / - 12 Angebote vergleichen

tigerundbär, [3563626].
Zu Beginn ein Alptraum: Der Mainzer Dom ist nur noch eine Fackel, und im Rhein schwimmen Leichen. Es ist die Vorwegnahme des aberwitzigen Finales mit brennenden Öltanks in Hoechst und sowjetischen Panzern in Mainz und der Halluzination eines Massakers auf Procida, das die Hoffnung auf Veränderbarkeit der Welt zunichte macht. Was bleibt da angesichts dieses Desasters? fragt sich der geschlagene Held* Manfred Prochyta gleich auf der ersten Seite. Nicht viel, nur einen Strich zu ziehen unter mein sechzigjähriges vermasseltes Dasein." Er will bilanzieren, Erfahrung in Erzählung umsetzen bis er aus der Strafkolonie Welt" zurückkehren wird ins schmerzlose Nichts". Ein geschlossener Kreis ist also die Denkfigur auch in diesem Roman und statisch die Weltsicht seines Autors.Wiederum hat Ota Filip ein Haus erfunden, diesmal eine monströs umgebaute Zitadelle, die aus den Fugen geraten ist und nur noch durch ein Stahlkorsett zusammengehalten wird. Es ist das Vaterhaus von Manfred Prochyta und steht dort, wo sich der 14. Grad östlicher Länge und der 50. Grad nördlicher Breite kreuzen, also eher an einem Schnittpunkt des Weltganzen als etwa zwischen Prag und Pilsen. Wie es die Vorsehung wollte, sind die Familienangehörigen seit Jahrhunderten diese beiden Grade entlang gewandert und geflüchtet, bis die Überlebenden 1945 in dem Haus zusammentreffen und es zum Bersten voll ist mit ihren Erzählungen. In diesen Episoden sammelt sich beiläufig die Quintessenz der großen Geschichte: Der Krieg hat das alte Europa ostwärts verschoben". Und so umstellen am Ende des ersten der drei Romankapitel die revolutionären Garden, die neuen Herren seit Mai, das Haus.Prochytas ganze Verbitterung gilt den beiden Längen- und Breitengraden, die sich in seinem Vaterhaus schneiden, ihn und seine Welt zerstückeln", über seine Zukunft mitentscheiden. Er sucht Heilung in Utopien, mit denen sich leben ließe, und erfindet einen Fluchtweg zwischen Ost und West, dessen Traumziel Procida heißt. Ironischerweise sind es die großartig illuminierten Erzählungen der Großmutter, die sich auf dieser Insel wunderbar vergeudet hat, sind es ihre Trugbilder, die ihn überwältigen. Sarkastisch gesagt: Er lebt Literatur. Und stürzt ab. Ende der sechziger Jahre, am Anfang des zweiten Kapitels, findet er sich in einer Zelle wieder unter Mördern.Die Verhältnisse in der Tschechoslowakei, kann man sie spöttischer, vernichtender beschreiben als Ota Filip, der 1974 ins Exil in die Bundesrepublik ging, in diesem Kapitel? Einfälle über Einfälle, die genau treffen: Der faschistische Hlinka-Gardist, der Tag für Tag mit Lust die Schlinge knüpft, sich aber rechtzeitig vom Fensterkreuz sehneiden läßt. Die zynische Logik des Triebtäters, Intellektuelle seien für den Staat viel gefährlicher als einfache Mörder aus den Reihen der Werktätigen! Der höhnische Lobpreis des Gefängnisses als einer klassenlosen Gesellschaft, organisiert nach klaren und leicht verständlichen Verordnungen und Gesetzen". Der Dichter auf dem Gefängnishof, der leidet, aber mit dem Blick auf die Zukunft, eine Veröffentlichung seiner Passionsgeschichte im Westen. - Buchschnitt oben minimal fleckig, Schutzumschlag bestossen, Buch insgesamt gut erhalten. Hardcover.

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Von Privat, tigerundbär, [3563626].
Zu Beginn ein Alptraum: Der Mainzer Dom ist nur noch eine Fackel, und im Rhein schwimmen Leichen. Es ist die Vorwegnahme des aberwitzigen Finales mit brennenden Öltanks in Hoechst und sowjetischen Panzern in Mainz und der Halluzination eines Massakers auf Procida, das die Hoffnung auf Veränderbarkeit der Welt zunichte macht. Was bleibt da angesichts dieses Desasters? fragt sich der geschlagene Held* Manfred Prochyta gleich auf der ersten Seite. Nicht viel, nur einen Strich zu ziehen unter mein sechzigjähriges vermasseltes Dasein." Er will bilanzieren, Erfahrung in Erzählung umsetzen bis er aus der Strafkolonie Welt" zurückkehren wird ins schmerzlose Nichts". Ein geschlossener Kreis ist also die Denkfigur auch in diesem Roman und statisch die Weltsicht seines Autors. Wiederum hat Ota Filip ein Haus erfunden, diesmal eine monströs umgebaute Zitadelle, die aus den Fugen geraten ist und nur noch durch ein Stahlkorsett zusammengehalten wird. Es ist das Vaterhaus von Manfred Prochyta und steht dort, wo sich der 14. Grad östlicher Länge und der 50. Grad nördlicher Breite kreuzen, also eher an einem Schnittpunkt des Weltganzen als etwa zwischen Prag und Pilsen. Wie es die Vorsehung wollte, sind die Familienangehörigen seit Jahrhunderten diese beiden Grade entlang gewandert und geflüchtet, bis die Überlebenden 1945 in dem Haus zusammentreffen und es zum Bersten voll ist mit ihren Erzählungen. In diesen Episoden sammelt sich beiläufig die Quintessenz der großen Geschichte: Der Krieg hat das alte Europa ostwärts verschoben". Und so umstellen am Ende des ersten der drei Romankapitel die revolutionären Garden, die neuen Herren seit Mai, das Haus. Prochytas ganze Verbitterung gilt den beiden Längen- und Breitengraden, die sich in seinem Vaterhaus schneiden, ihn und seine Welt zerstückeln", über seine Zukunft mitentscheiden. Er sucht Heilung in Utopien, mit denen sich leben ließe, und erfindet einen Fluchtweg zwischen Ost und West, dessen Traumziel Procida heißt. Ironischerweise sind es die großartig illuminierten Erzählungen der Großmutter, die sich auf dieser Insel wunderbar vergeudet hat, sind es ihre Trugbilder, die ihn überwältigen. Sarkastisch gesagt: Er lebt Literatur. Und stürzt ab. Ende der sechziger Jahre, am Anfang des zweiten Kapitels, findet er sich in einer Zelle wieder unter Mördern. Die Verhältnisse in der Tschechoslowakei, kann man sie spöttischer, vernichtender beschreiben als Ota Filip, der 1974 ins Exil in die Bundesrepublik ging, in diesem Kapitel? Einfälle über Einfälle, die genau treffen: Der faschistische Hlinka-Gardist, der Tag für Tag mit Lust die Schlinge knüpft, sich aber rechtzeitig vom Fensterkreuz sehneiden läßt. Die zynische Logik des Triebtäters, Intellektuelle seien für den Staat viel gefährlicher als einfache Mörder aus den Reihen der Werktätigen! Der höhnische Lobpreis des Gefängnisses als einer klassenlosen Gesellschaft, organisiert nach klaren und leicht verständlichen Verordnungen und Gesetzen". Der Dichter auf dem Gefängnishof, der leidet, aber mit dem Blick auf die Zukunft, eine Veröffentlichung seiner Passionsgeschichte im Westen. - Buchschnitt oben minimal fleckig, Schutzumschlag bestossen, Buch insgesamt gut erhalten. 1988, Hardcover, leichte Gebrauchsspuren, 440g, 348, Banküberweisung.

Heidrun Schiersmann, [3134703].
In der Tradition tschechischer Erzählkunst, voller Komik und nicht ohne satirische Untertöne, hat Ota Filip einen Roman geschrieben, in dem auf höchst phantasievolle Weise fabuliert wird: von den politischen Verhältnissen in Mitteleuropa nach 1945, vom Verlust der Heimat und vom Schicksal der Ost-Emigranten in der westlichen Welt. Dabei stehen die vielfältigen und wunderlichen Lebensgeschichten einer weitverzweigten Familie im Mittelpunkt. Etwas vergilbt, besonders an den Rändern, ein paar Eselsohren. Taschenbuch.

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Von Händler/Antiquariat, Chiemgauer Internet Antiquariat, [1276].
FRISCHES, SEHR schönes Exemplar der ERSTAUSGABE. SIGNIERT mit WIDMUNG von Filip, datiert 23.9.1988. ERSTAUSGABE. 348 S. ; 21 cm Originalpappband mit Originalumschlag.

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Von Händler/Antiquariat, cheap-buy, [4102311].
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Von Händler/Antiquariat, MEDIMOPS.
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Von Händler/Antiquariat, medimops Outlet.
Gebundene Ausgabe, Label: S. Fischer, S. Fischer, Produktgruppe: Book, Studio: S. Fischer, Verkaufsrang: 850060.

Gertraud Munt, [3104302].
ausgeschiedenes Bibliothek***emplar, foliert und gestempelt, Hardcover/gebunden.

Von Händler/Antiquariat, medimops [55410863], Neuenhagen, D, Germany.
281 Gramm.

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