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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von (1997)

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ISBN: 371651070X bzw. 9783716510704, in Deutsch, Benteli Benteli, gebundenes Buch, gebraucht.

Von Händler/Antiquariat, Buchservice-Lars-Lutzer Lars Lutzer Einzelunternehmer, 23812 Wahlstedt.
1997 Hardcover 184 S. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm Gebundene Ausgabe Zustand: gebraucht - sehr gut, Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen ? diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken ? von Calvados? ?, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» ? wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach ? Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» ? im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen ? diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken ? von Calvados? ?, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» ? wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach ? Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» ? im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. gebraucht; sehr gut, 2014-09-19.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

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Benteli, 1997. 1997. Hardcover. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. 0.
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Faites vos pommes! Von 1997 (1997)

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1997 Hardcover 184 S. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Versand D: 6,99 EUR Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Angelegt am: 17.10.2012.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von 1997 (1997)

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Von Händler/Antiquariat, BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars-Lutzer *** LITERATUR RECHERCHE *** ANTIQUARISCHE SUCHE, 23812 Wahlstedt.
1997 Hardcover 184 S. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm Zustand: gebraucht - sehr gut, Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Versand D: 6,99 EUR Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d`horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Angelegt am: 17.10.2012.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von (1997)

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ISBN: 9783716510704 bzw. 371651070X, vermutlich in Deutsch, Benteli, gebundenes Buch.

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Benteli, 1997. 1997. Hardcover. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von (1997)

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ISBN: 9783716510704 bzw. 371651070X, vermutlich in Deutsch, Benteli, gebundenes Buch.

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Von Händler/Antiquariat, BOOK-SERVICE Lars Lutzer - ANTIQUARIAN BOOKS - LITERATURE SEARCH *** BOOKSERVICE *** ANTIQUARIAN RESEARCH.
Benteli, 1997. 1997. Hardcover. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von (1997)

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ISBN: 9783716510704 bzw. 371651070X, vermutlich in Deutsch, Benteli, gebundenes Buch.

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Benteli, 1997. 1997. Hardcover. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen.
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Verena Füllemann (Autor), Markus Füllemann (Autor), Alex Baenninger (Autor)

Faites vos pommes! Von (1997)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE HC

ISBN: 9783716510704 bzw. 371651070X, vermutlich in Deutsch, Benteli, gebundenes Buch.

173,34 ($ 189,08)¹ + Versand: 7,13 ($ 7,78)¹ = 180,47 ($ 196,86)¹
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Von Händler/Antiquariat, BOOK-SERVICE Lars Lutzer - ANTIQUARIAN BOOKS - LITERATURE SEARCH *** BOOKSERVICE *** ANTIQUARIAN RESEARCH.
Benteli, 1997. 1997. Hardcover. 33,4 x 21,4 x 1,8 cm. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen. Dem Apfel auf der Spur.Die «Frucht der Früchte» in der Kulturgeschichte.Was schiesst einem Mitteleuropäer nicht alles durch den Kopf beim Stichwort «Apfel»Von der «Untat» Evas, seit der der Adamsapfel nicht mehr zur Ruhe kommt, über Boskoop und Golden Delicious, Reichsapfel und Cézannes Stilleben zum «Urteil des Paris», der mit dem Schönheitsäpfelchen prompt einen Krieg entfachte. Und weiter zu Pferdeäpfeln, Calvados, Omas Küche . . . Wie oft hat man nicht schon in den sauren Apfel gebissen oder einen Zankapfel letztlich fahrenlassen müssen. Ganz zu schweigen von Wilhelm Tells Meisterschuss. Der ApfelNicht nur ein Leib- und Magenthema, sondern eines von politischer, ja welt- und (un)heilsgeschichtlicher Dimension. Ohne Zweifel.Es war einmal ein Ehepaar mit einer früh durch Apfelschnitz, Most und «Öpfelchüechli» begründeten Leidenschaft, das hätte gern alle diese Gedanken gebündelt gehabtin einer «Kulturgeschichte des Apfels . . ., mit Schwerpunkt Schweiz, aber mannigfachen Exkursen ins Ausland». Die gab es aber nicht. Also machten sich Verena und Markus Füllemann selbst an die Arbeit. Sie haben Ideen und Bilder gesammelt und so manche Recherchen angestellt. Und zu ihrem Glück in Alex Bänninger einen ebenso leichtfüssig wie tiefsinnig schreibenden Kompagnon gefunden, der ihre «Apfelliebe» begeistert zu teilen gewusst und ihren Traum erfüllt hat.Das Buch ist also ein Kind der Lust und Leidenschaft, und so liest es sich auch. Alles ist bereit zur Leserverführung der sinnlichen Art. Bis hin zur schlichten, aber wirksamen Gestaltung. Die von Seite zu Seite wandernde Blocksatzspalte versetzt das Textganze in rhythmische, geradezu zyklische Bewegung. Man kommt nicht gleich dahinter. Es ist ein wenig wie in Peter Greenaways «Drowning by Numbers», wo sich dem Augapfel auch erst nach und nach die stetig aufsteigenden Zahlen einprägen – diesem kunstvollen Bilderdickicht, wo gleich der erste Todeskandidat, hemmungslos nackt und betrunken – von Calvados? –, in einem Badezuber mit aufschwimmenden Äpfeln ertränkt wird. Eine unvergessliche Szene herbstlich rotglühender Fäulnis, ebenso vom Eros wie der abrupten Endlichkeit des Glücks bestimmt, die dem Apfel seit biblischen Zeiten zugeeignet sind.Des Apfels Fleisch.«Faites vos pommes!» lautet der treffende Titel dieses ebenso inspirierten wie inspirierenden Bild- und Lesebuchs. Eine Reise durch die Welt des Apfels in zehn Stationen und über hundert Illustrationen. Oft ein freies, bisweilen ironisches Echo des Geschriebenen, spannen sie den Bogen von pompejanischer Wandmalerei über den Apfelbaumhimmel Cuno Amiets bis zu einem Videostill Pipilotti Rists. Selbst Mondrian malte einen «Bloeiende Appelboom» – wenn auch auf seine Art. Die zehn Kapitel ihrerseits handeln von der Frucht des Paradieses und der Hesperiden, dem Ursprung des Apfels in der prähistorischen Wildnis kaukasischer Wälder, seiner Kultivierung durch Römer, Mönche und den Schweizerischen Obstverband. Sie schildern die Karriere dieser Frucht in Küche und Keller, Sprache und Literatur, berichten über apfelseliges Brauchtum wie magische Volksmedizin und verfolgen das Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit bis tief in den «mostindischen» Thurgau. Kurzeine veritable Tour d'horizon durch den Kosmos des Apfels, anhand deren sich fast alles und jedes berühren lässt, kreuz und quer durch die Jahrtausende und Weltgegenden, von Avalon über Almaty nach – Affoltern.Nicht zuletzt ist Bänningers Band ein Heimatbuch im besten Sinne, in dem die oft wie magisch beschworenen alten Schweizer Ortsnamen «von Bürglen nach Bürglen . . . übers Juchli ins Melchtal» allgegenwärtig sind und in ihrer volkstümlichen Poesie eine Wärmelandschaft beziehungsreicher Traditionen schaffen. Dennoch setzt bei aller Schönheit der Vokabeln keine Verklärung ein. Der «Nostalgiefalle» entgeht Bänninger durch handfeste Aufklärungsarbeitüber das eidgenössische Obstbaumsterben oder den Sündenfall. Für alle Schnell- und Falschleser stellt er klar, dass die Bibel nur von der «Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen» spricht. Es könnte sich also ebensogut um einen Pfirsich, eine Quitte oder Aprikose handeln . . . Allein die Bildmacht der Kunst ist schuld, dass wir uns vom Apfel mehr als von anderen Früchten verführen lassen.Auch Wilhelm Tell rückt Bänninger zu Leibe. Diesem legendären Shooting-Star der Schweiz, der international so bekannt ist, dass man ihn für den «Vater von Heidi» halten könnte. Nicht nur handelt es sich bei dem Apfelschuss um den Import einer nordischen Wandersage. Tell könnte genausogut auf seine Tochter beziehungsweise den Apfel auf ihrem Kopf geschossen haben. War es Hedwig statt Walter? Auf Samuel Henzis dramatischen Ergüssen fussend, stellt Bänninger diese geschichts-, schlimmer noch mythenerschütternde Frage. Um kurz darauf ebenso ernst darüber zu spekulieren, was mit dem Apfel eigentlich nach dem Schuss geschahob aus dem Freiheitsmal etwa «ein Festmahl für Ameisen, Spatzen, Wespen und Fliegen» wurde oder «eine Zwischenverpflegung für alle Fälle» – im Lederbeutel des laut Frisch nach Immensee weiterreitenden Gessler.Des Apfels Kern.Bei allem Schalk und MutterwitzOb Mythologie oder Pomologie, Aberglauben oder Wappenkunde, immer kreist Bänninger um des Apfels Kern. Nicht um die Kammern und Samen, die manche Allesgeniesser gleich mitverschlingen, sondern um den symbolischen Schatz, den diese Frucht bereithält. Des Apfels Kern, so die zentrale Botschaft dieses Buches, sind wir selbst. Mitsamt unserer Geschichte und Gegenwart, unserer Sinnlichkeit, unserer Gewalt und unserem Glück.Gewürzt wird diese Erkenntnistheorie durch allerlei praktische Ratschläge. So verrät der Autor uns, was im Apfelalltag das wichtigste istwie man süsse Äpfel erkennt. Es ist die Kelchgrube, dem Stiel grad gegenüber. Ist sie breit mit weit auseinanderliegenden Höckern, verspricht sie einen vorzüglich mit Zucker und Aroma gereiften Apfel. Was ja gerade um diese Jahreszeit besondere Bedeutung erlangt. Warum? Nach uralter Überlieferung ist der Apfel auch dem Christwunder verbunden«In der Heiligen Nacht blühen Apfelbäume und tragen sofort Früchte. Wer sich darunter stellt, sieht den offenen Himmel.»Der Apfel gehört zu den köstlichsten, farbenprächtigsten und schönsten Früchten. Er verwöhnt unsere Augen und schmeichelt dem Gaumen. Und er besitzt seit jeher für den Menschen eine außergewöhnliche FaszinationDas uralte Nahrungsmittel fungiert zugleich als höchst vielschichtiges, komplexes Symbol. Denn es ist nicht nur köstlich, sondern auch kostbar. Den Geist spricht es ebenso an wie die Sinne. In der Geschichte des Apfels ist die Geschichte der Menschheit bewahrt. Die vorliegende Publikation beschreibt und illustriert diesen Bedeutungsreichtum in spannenden Texten und packenden Bildern, verfolgt die Spuren des Apfels in Mythologie, Religion, Ethnologie, Kunst und Literatur ebenso wie in Wirtschaft, Landwirtschaft und Küche und offenbart dabei verblüffende Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Bereichen.
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