Der territoriale Mensch. Ein literaturanthropologischer Versuch zum Heimatphänomen
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Ina-Maria Greverus Der territoriale Mensch. Ein literaturanthropologischer Versuch zum Heimatphänomen Athenäum Frankfurt 1972 Inhalt: I. Die literaturanthropologische Fragestellung 1 1. Hohe Literatur, Massenliteratur und ihr Widerspiegelungscharakter 2 2. Literatur als kulturspezifische Umweltorientierung 4 3. Die Kulturanthropologie und das Wert- und Bewertungsproblem 8 4. Voraussetzungen einer literaturanthropologischen Untersuchung 15 5. Heimat und Heimatbezogenheit als Gegenstand der literaturanthropologischen Fragestellung 16 II. Menschliche Territorialität als Forschungsgegenstand 17 1. Jakob von Uexkülls Umweltlehre 18 2. Husserls Lebenswelt-Begriff 19 3. Die philosophische Anthropologie und der Begriff der Weltoffenheit 20 4. Der Heimat-Begriff in der zoologischen Ethologie 22 5. Definition der Territorialität 23 6. Eigenwelt und Territorium der Tiere in ihrer Relation 26 7. Der gewordene humanide Begriff Heimat 27 8. Heimat als rechtlicher Zuständigkeitsraum 28 9. Heimatgefühl und affektive Raumbezogenheit in der älteren Literatur 29 10. Die Konnotationen zum Heimatbegriff 30 11. Prospektive Heimat-Räume 31 12. Heimweh als nostalgische Reaktion 33 13. Die amerikanische Adjustment-Forschung 35 14. Die Erforschung horizontaler Zwangsmobilität in Deutschland 40 15. Heimat als Kulisse und Ideologie 45 16. Heimat als Untersuchungsgegenstand, aber nicht als terminus technicus 48 17. Die Definition von Heimat als Territorium 51 III. Muster literarischer Territoriumsbezogenheit und ihr Situationshintergrund 56 1. Das Fremde als Einbruch in ein Territorium 57 2. Das Fremdheitserlebnis und die Reflexion des eigenen Territoriums. 60 3. Prospektivische und retrospektivische Territoriumsbezogenheit bei horizontaler Mobilität 63 III. A. Der Abschied der Braut 65 1. Die ökonomischen Faktoren bei der Eheschließung 66 2. Die Bedeutung der Primärgruppen für das Hochzeitsritual 68 3. Die Rolle der Altersgruppen 70 4. Das Übergangsritual der Haubung 74 5. Das Weinen der Braut und die Klagelieder 76 6. Die Träger der sprachlichen Darstellung 81 7. Kannten die Deutschen eine Brautklage) 85 8. Die Bezogenheit der Abschiedslieder auf eine Natur- und Wohnumwelt 87 9. Der verzögernde Abschied und die Kontrastierung von Heimat und Fremde 91 10. Der Abschied von den Angehörigen und die Darstellung der alten und der neuen sozialen Mitwelt 93 11. Die kulturspezifische Widerspiegelung des Territoriums in den Abschiedsliedern 96 III. B. Die Trennungssituation des Soldaten 97 1. Das Söldnerwesen der Schweiz 98 2. Bewertungen des Militärdienstes 104 3. Die Klagelieder der russischen Zwangssoldaten 105 4. Soldatenklagen auf dem Balkan und bei den deutschen Minderheiten in Russland 109 5. Die nostalgische Reaktion als Soldatenkrankheit 112 6. Die geforderten deutschen Soldatentugenden 120 7. Das Heimat- und Heimwehlied im deutschen Soldatengesang 121 III. C. Auswanderung und Zeitwanderung 131 1. Die staatlich und kommunalpolitisch gehandhabte Zwangsauswanderung der Armen und Unehrlichen 131 2. Staatliche Maßnahmen gegen eine Auswanderung im 18. Jahrhundert 134 3. Die Auswanderung in kolonisationspolitischen und nationalpolitischen Erwägungen des 19. Jahrhunderts 135 4. Motivationen zur Auswanderung 137 5. Die literarische Widerspiegelung der Auswanderung 140 6. Die positive Prospektive der Auswanderungsdichtung 140 7. Die religiöse Überlagerung der Auswanderungsbewegungen 146 8. Vergleich des zukünftigen und des gegenwärtigen Territoriums 153 9. Die irdischen Schutz- und Rettergestalten des Zukunftsterritoriums 154 10. Der Auswandererbrief und seine Funktion 158 11. Die politische und die humanitär engagierte Diskussion um die Auswanderung im 19. Jahrhundert 161 12. Die publizistische Auswanderungs-Gegenpropaganda 166 13. Die traurige Rückwanderung in der naiven literarischen Konzeption 174 14. Die rituell und literarisch dargestellte pränostalgische Reaktion 177 15. Das Motiv des ewigen Identitätsverlustes durch den Tod in der Fremde 182 16. Das parodistische Auswandererlied 186 17. Die Rückkehrorientierung des Zeitwanderers 189 18. Der süditalienische Zeitwanderer in der literarischen Widerspiegelung 190 19. Wirtschaftliche Notlage und la miseria 194 20. Das kulturelle Muster der Familien-Haltung 196 21. Kultureller Konflikt, Vereinsamung, nostalgische Reaktion und ihre literarische Darstellung 197 III. D. Zwangswanderung und Internierung 202 1. Reaktionen auf die zwangsweise Lösung aus einem Territorium 203 2. Pränostalgische Trennungshandlungen und ihre literarische Widerspiegelung 204 3. Gestaltung und Wirkung der Urheimat- und Heim-ins-Reich-Ideologie 208 4. Das Freiwerden kreativer Potenzen in einem literarischen Widerspiegelungs-Vakuum 213 5. Das Liedschaffen in Internierungslagern 214 6. Inhaltsanalyse eines handschriftlichen Liederbuchs 216 7. Typen und Themen der Lagerlieder, insbesondere der Donauschwaben 219 8. Die Konfliktsituation der Zwangswanderer im Aufnahmeland 229 9. Die literarische Widerspiegelung und Kompensation des Konflikts 234 10. Die Flucht in einen sakralen Heimatersatz-Raum 240 11. Die Flüchtlingspresse als Forum der dargestellten Heimatbezogenheit 243 12. Der Übergang der Heimweh-Darstellung in eine restaurative Heimattugend-Pflege 250 13. Die pädagogische und politische Sendungsideologie Heimatliebe und die Recht-auf-Heimat-Forderung in der Erziehung 256 14. Altersbedingte Anpassungsdisposition und -indisposition 262 15. Das Moment der Lebenssicherung in der literarischen Widerspiegelung der Zwangswanderung 269 IV. Heimatdichtung als Zeitstilphänomen 273 1. Heimatdichtung zwischen wissenschaftlicher Interpretation und weltanschaulicher Kritik 273 IV. A. Vom Vaterlandspreis zum Heimat- und Ortspreis 281 1. Schillers Wilhelm Tell und der patriotische Eudämonismus 281 2. Das zerstörte ganze Haus und die Vater-Imago Vaterland 284 3. Das Vaterlandslied als Spiegel des deutschen Tugendkanons 288 4. Der vaterländische Rheinpreis 292 5. Volkserziehung und Heimatforschung als politisch-pädagogische Sendungsideologie und als subjektives Kompensationsmedium 296 6. Die kleine Heimat des psychologischen poetischen Realismus 299 7. Der moralpädagogische bürgerliche Realismus und das Gesundungsprogramm Heimat 301 8. Die Männergesangvereine als Träger einer politischen Vaterlands- und Heimathymnisierung 303 9. Entstehung und Inhalt der Heimathymnen 310 10. Der Repräsentationsanspruch der Territoriumsfeste 316 11. Der politische Städtepreis 321 12. Universitätsstadtpreis zwischen nostalgischer Illusion und Kommunalpolitik 324 13. Heimat und Volk als politische Vokabeln 328 IV. B. Einsamkeit, Identitätssuche und Heimwehdichtung 335 1. Sozial- und kulturpsychologische Interpretationen und weltanschauliche Wertungen 337 2. Das subjektive Einsamkeitserlebnis in der nostalgischen Dichtung 340 3. Natur und Landschaft als Irradiationsphänomene des Einsamkeitserlebens 344 4. Geborgenheitsverlust und Geborgenheitssuche in der populären Dichtung vom Bänkelsang bis zum bürgerlichen Rührstück 347 5. Der Heimweh- und Fernwehschlager als Symptom einer Adoleszenzkrise und Tristesse-Haltung 355 6. Elemente des romantischen Subjektivismus 359 7. Der Protest der Jugend gegen die Väterwelt und die Adaption des Protests durch die Väter 361 8. Die Kompensation der verlorenen Jugendlichkeit durch einen Verzicht&#64979Idealismus und die repressiven altruistischen Geborgenheitsmodelle 368 9. Todesbilder und Hoffnung auf ewige Heimat 376 V. Rückblick und Ausblick: Territorialer Imperativ und kulturspezifische Territorien in ihrer Bedeutung für den Menschen 382 Literaturverzeichnis 398 Anhang I: Liederbuch Katherina Bingel 441 Anhang II: Heimathymnen 455 Anhang III: Ortspreislieder 459 Namenregister 463 Sachregister 469 Einleitende Sätze: Das Phänomen einer menschlichen Bezogenheit auf Heimat stellt sich auch unserer Gegenwart, dem Zeitalter einer extensiven Mobilität der Menschen und einer direkten und indirekten mondialen Kommunikation, noch immer als ein Problem menschlicher Suche nach umgrenzten und selbsterfahrenen Identitätsräumen Impressum: Ina-Maria Greverus Der territoriale Mensch. Ein literaturanthropologischer Versuch zum Heimatphänomen Athenäum Als Habilitationsschrift auf Empfehlung der Justus-Liebig-Universität Gießen, gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Alle Rechte vorbehalten. 1972 by Athenäum Verlag GmbH, Frankfurt am Main. Papier: Gebr. Buhl Papierfabriken KG, Ettlingen / Baden. Gesamtherstellung: Limburger Vereinsdruckerei, Limburg. Printed in Germany. ISBN 3-7610-7131-0. Zustand: 475 Seiten, kartoniert etwa 23 cm hoch, 3,5 cm breit, 15,5 cm tief etwa 750 g schwer ordentlicher, sauberer Gebrauchszustand Exlibri auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels Umschlag lichtrandig Lesefalten am Buchrücken Schnitt angegraut, kartoniert, leichte Gebrauchsspuren, etwa 23 cm hoch, 3,5 cm breit, 15,5 cm tief, 750g, Erstausgabe.

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