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Vorbilder
DE NW
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, neu.
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Vorbilder, "Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?" wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: "Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird": nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe? , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. "Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?" wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: "Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird": nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als "Vorahmungen der Natur" (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. "Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes." Jean Genet, Der Seiltänzer (1957).
Vorbilder, "Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?" wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: "Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird": nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe? , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. "Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?" wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: "Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird": nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als "Vorahmungen der Natur" (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. "Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes." Jean Genet, Der Seiltänzer (1957).
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Symbolbild
Vorbilder (2011)
DE
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, Fink (Wilhelm).
Von Händler/Antiquariat, Buchhandlung - Bides GbR [52676528], Dresden, Germany.
Gebraucht -- Wie neu wie neu und sofort lieferbar - 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als 'Vorahmungen der Natur' (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. 'Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes.' Jean Genet, Der Seiltänzer (1957) 478 pp. Deutsch.
Gebraucht -- Wie neu wie neu und sofort lieferbar - 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als 'Vorahmungen der Natur' (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. 'Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes.' Jean Genet, Der Seiltänzer (1957) 478 pp. Deutsch.
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Vorbilder (2011)
DE US
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, Fink (Wilhelm), gebraucht.
Bides GbR, [3579071].
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Gebraucht -- Wie neu wie neu und sofort lieferbar - 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. 'Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ' wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: 'Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird': nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als 'Vorahmungen der Natur' (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. 'Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes.' Jean Genet, Der Seiltänzer (1957), Gebundene Ausgabe.
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Vorbilder (1957)
DE HC NW
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, Fink Wilhelm Gmbh & Co.KG, gebundenes Buch, neu.
Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei.
Vorbilder: `Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ` wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: `Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird`: nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt.Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. `Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ` wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: `Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird`: nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als `Vorahmungen der Natur` (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. `Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes.` Jean Genet, Der Seiltänzer (1957), Buch.
Vorbilder: `Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ` wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: `Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird`: nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder sind Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Sie erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Vorbilder erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt.Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue oder war es eine Puppe , bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. `Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben ` wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: `Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird`: nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als `Vorahmungen der Natur` (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt. `Ich spreche davon, daß Ihr für einige Minuten Euer Bild werdet. Ihr habt es dunkel im Schoß des Ungeheuers geahnt, daß jeder von uns dahin streben soll: zu versuchen, sich selbst in seiner Apotheose zu erscheinen. Daß das Schauspiel Dich schließlich für wenige Minuten verwandelt, geschieht in Dir selbst. Dein kurzes Grab erleuchtet uns. Du bist darin eingesperrt, und gleichzeitig entsteigt ihm unaufhörlich Dein Bild. Das Wunderbare bestünde darin, daß Ihr die Kraft hättet, Euch dort festzuhalten, zugleich in der Manege und am Himmel, in Form eines Sternbildes.` Jean Genet, Der Seiltänzer (1957), Buch.
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Symbolbild
Vorbilder. (2012)
DE PB
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, Paderborn: Wilhelm Fink Vlg. 2012. Taschenbuch.
Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Bergische Bücherstube Mewes [1047827], Overath, Germany.
478 Seiten, 373 s/w Abb. kart.mS. *neuwertig* Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue – oder war es eine Puppe? –, bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. »Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?« wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: »Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird«: – nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als »Vorahmungen der Natur« (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt.
478 Seiten, 373 s/w Abb. kart.mS. *neuwertig* Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue – oder war es eine Puppe? –, bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. »Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?« wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: »Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird«: – nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als »Vorahmungen der Natur« (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt.
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Symbolbild
Vorbilder (Hardback) (2011)
DE HC NW
ISBN: 9783770550302 bzw. 3770550307, in Deutsch, Fink Wilhelm GmbH + Co.KG, gebundenes Buch, neu.
Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei.
Von Händler/Antiquariat, The Book Depository EURO [60485773], Slough, United Kingdom.
Language: German Brand New Book.
Von Händler/Antiquariat, The Book Depository EURO [60485773], Slough, United Kingdom.
Language: German Brand New Book.
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