Colloquia Rheumatologica . Arthrosen- Pathogenese- Diagnose -Therapie
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Ecken und Kanten leicht bestoßen. Seiten und Buchschnitt altersbedingt leicht verfärbt. Aktuelle Rheumaprobleme Arthrosen Pathogenese Diagnose Therapie 4. Münsteraner Rheuma-Symposium der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Einvernehmen mit der Akademie für Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe 2. Februar 1980 Einführung Patienten mit rheumatischen Leiden finden sich täglich in der Sprechstunde des praktisch tätigen Arztes. Etwa 50% dieser rheumatischen Beschwerden sind auf Arthrosen, auf degenerative Veränderungen des Gelenk- und Bewegungsapparates zurückzuführen. Die Arthrose manifestiert sich an den peripheren Gelenken in erster Linie als Gonarthrose, als Koxarthrose und Fingerpolyarthrose. An der Wirbelsäule führen besonders die degenerativen Veränderungen an der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule zu klinischen Beschwerden. Röntgenologisch sichtbare arthrotische Veränderungen gehen dabei nicht immer mit den klinischen Symptomen parallel. Wegen ihrer Häufigkeit wird die Arthrose als Volksleiden angesprochen. Jenseits des 50. Lebensjahres gibt es sicher keinen Menschen, der nicht an irgendeinem Gelenk arthrotische Veränderungen aufweist. Dennoch klaffen in unserem Wissen über Ätiologie und Pathogenese dieses Leidens große Lücken. Unterstrichen wird unser mangelhaftes Wissen durch die zum Teil historisch begründete unterschiedliche Nomenklatur. Während der Pathologe VIRCHOW noch von Arthritis deformans sprach, führte der Internist FRIEDRICH VON MÜLLER den Begriff Arthrose erstmals ein. Im angelsächsischen Sprachgebrauch hat sich bis heute der Terminus Osteoarthritis gehalten. Wir sprechen von Arthrose, Osteoarthrose oder auch vom degenerativen Rheumatismus. Im Gegensatz zur Arthritis, die ihren Ausgang von der Synovia nimmt, beginnt pathologisch-anatomisch die Arthrose am Gelenkknorpel. Mikroskopisch sichtbar ist zunächst eine Aufrauhung der Gelenkfläche mit Abhebung oberflächlicher Knorpellagen und Demaskierung kollagener Fibrillen. Die Ursachen dieser Schädigung sind offenbar vielgestaltig und im Einzelfall komplex wirksam. Neben einer in vielen Frühfällen anzunehmenden ererbten Disposition spielen mechanische Belastungen wie Coxa valga, sportliche und berufliche einseitige Beanspruchungen, ferner Ablagerungen von Stoffwechselprodukten wie Harnsäure, Homogentisinsäure, Kalziumpyrophosphat oder Lipide, darüberhinaus aber auch wiederholte Entzündungsreize, hormonelle Umstellungsphasen und sicher auch lokale Durchblutungs- und Ernährungsstörungen eine Rolle. Der Knorpel selbst hat bekanntlich keine eigene Gefäßversorgung, sondern ist auf die Ernähung von der Synovia und Gelenkflüssigkeit auf der einen Seite und vom Knochenkapillarnetz auf der anderen Seite angewiesen. So ist der Knorpelschaden bei den Arthrosen immer das Ergebnis einer Störung des Wechselspiels zwischen Gelenkkapsel, Synovialflüssigkeit, Knochenstoffwechsel und Gelenkknorpel. Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren.

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