Villa Jovis. Die Residenz des Tiberius auf Capri. Antike Welt, Sonderband, Zaberns Bildbände zur Archäologie.
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sehr guter Zustand; Standort: Regal; wie neu; Nichtraucherhaushalt Inhalt: Capri gehört zur Metropolitanstadt Neapel. Kaiser Tiberius (vor 42 - 37 nach) wählte im Jahr 26 Capri zu seinem Regierungssitz und verbrachte dort die Zeit bis zu seinem Tod im Jahr 37 in der Villa Jovis, die über einem senkrecht abfallenden Felsen lag. Die Gründe für diesen Schritt sind unter Historikern umstritten. Die wichtigsten Quellen für die Biographie des Tiberius sind die antiken Schriftsteller Sueton und Tacitus. Als Nachfolger seines Stiefvaters Augustus (63 vor - 14 nach) war Tiberius der zweite Kaiser des Römischen Reiches und gehörte wie dieser der julisch-claudischen Dynastie an. Er zählt zu den am längsten regierenden römischen Kaisern. Die kleine Insel Capri war für elf Jahre Regierungssitz des Römischen Weltreichs und dies aufgrund einer bewussten Entscheidung des Kaisers. Insgesamt zwölf Villen soll Tiberius - Sueton zufolge - auf Capri besessen haben, neben der Villa Jovis gelten heute die Villa Damecuta und der sogenannte Palazzo al mare als Tiberianische Villen. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Villa Jovis durch Grabungen des Österreichers Norbert Hadrawa ihrer Kostbarkeiten beraubt und die Objekte in alle Winde verstreut: Die berühmtesten Stücke sind der sogenannte "Capri-Altar" (heute im Britischen Museum in London) und ein großer Mosaikfußboden (im Museo di Capodimonte in Neapel). Heute ist die Villa Jovis die wichtigste archäologische Sehenswürdigkeit auf Capri. Sie liegt am östlichen Ende der Insel und ist in etwa einer Stunde Fußweg von der Piazzetta in Capri aus zu erreichen. - cf.: https://de.wikipedia.org/wiki/Capri - https://en.wikipedia.org/wiki/Villa_Jovis - Clemens Krause, Villa Jovis. L'edificio residenziale, electa napoli 2006. Ulrike Wulf-Rheidt (1963 - 2018), eine deutsche Bauforscherin[1], rezensierte u.A.: "Das Ziel der Untersuchungen von Clemens Krause [einem Freiburger Archäologen und Prof. em.] war es, auf der Grundlage einer Neuvermessung der gesamten Anlage, die erstmals eine umfassende und fundierte Bauaufnahme der acht kompliziert organisierten Ebenen darstellt, einen neuen 'kontrollierbaren und somit vertretbaren Rekonstruktionsversuch' (S. 39) zu erarbeiten." "Unumstritten ist die einmalige, unvergleichliche Lage der Villa auf dem 334 m hohen Monte Tiberio, dessen Felswände im Norden nahezu senkrecht ins Meer abfallen. Sie wurde in zahlreichen Abbildungen darge- stellt und auch in den ersten phantasievollen Rekonstruktionen von Carl Weichardt 1900 geschickt in Szene gesetzt (Abb. 33. 34)." "Krause beginnt seine Ausführungen mit einem kurzen Überblick zur Topographie und Geschichte der Insel Capri (S. 4-9). Es folgt ein Kapitel (S. 10-14) zu Kaiser Augustus, der die in seinem Privatbesitz befindliche Insel nach einer Bemerkung Strabons (Strab. 5,4,9) mit Bauten versehen habe (S. 10), und Tiberius, der nach Tacitus (Tac. ann. 4,67) von den zwölf vorgefundenen herrschaftlichen Villen auf Capri Besitz genommen haben soll und hier die letzten zehn Jahre seines Lebens verbracht hat, ohne die Hauptstadt Rom je wieder zu betreten (S. 10). Im folgenden Kapitel wird kurz auf die Ausgrabungs- und Forschungsgeschichte eingegangen (S. 15-27), wobei deutlich wird, dass trotz ihrer Bedeutung die ursprüngliche Gestalt der Villa Jovis bisher als vollständig ungeklärt gelten muss. Umstritten ist vor allem die Frage nach einem Hauptgeschoss, der Existenz eines Peristyls über der zentralen Zisterne und dem Niveau der einzelnen Flügel." "Eine gute Vorstellung vom Erhaltungszustand der Anlage vermittelt dagegen zusammen mit der Luftaufnahme (Abb. 43) das Modell des gegenwärtigen Zustandes, das in zwei Ansichten abgebildet ist (Abb. 44. 45). Zu einem besseren Verständnis hätte sicher eine Bezeichnung der einzelnen angesprochenen Räume in den Rekonstruktionsplänen beigetragen sowie eine deutliche Kennzeichnung der sieben erhaltenen Niveaus in den Ansichten und im Schnitt (Abb. 47-49)." "Anhand der Mauertechnik unterscheidet Krause im darauffolgenden Kapitel drei Bauperioden der Villa, wobei offensichtlich die erste Bauperiode die Errichtung der gesamten Anlage umfasst. Er spricht sich aufgrund der einheitlichen Komposition der Anlage gegen eine Vorgängerbebauung aus (S. 58), die Villa wäre demnach als Neubauprojekt auf bisher unbebautem Gelände entstanden." "Gänzlich spekulativ müssen die angenommenen Obergeschossräume (Ebene 8) über dem Nordflügel und dem Hemizyklium sowie die Fortführung des Treppenturmes als Aussichtsturm bleiben. Bei den aufgezeigten Unsicherheiten in der Rekonstruktion des Grundrisses der Hauptebene, fehlenden Hinweisen auf die Höhenentwicklung der Ebene 7 und einer höchst spekulativen Ebene 8 ist es riskant, auf ein zugrundeliegendes Maß und Proportionssystem der Villa Jovis zu schließen (S. 79-81)." "Das für die Außenerscheinung der Villa Jovis so prägende Hemizyklium ist ohne Vorbild in der hellenistischen Wohn- und Palastarchitektur. Viel bestechender ist hier die von Krause aufgezeigte Nähe zur Villa di Damecuta auf Capri (Abb. 133) und mit dem anschließenden zentralen mittleren Saal besonders zur Villa della Farnesina in Rom (Abb. 130), die beide wahrscheinlich früher zu datieren sind. Sollte zudem die Zuweisung der Villa della Farnesina an Marcus Agrippa, den Schwiegervater von Tiberius zutreffen, war diese Grundrissdisposition Tiberius sicher auch bekannt (S. 88). In dieses Bild würde ebenfalls die Verwandtschaft zum Palast Herodes I. in Masada passen, der, eine vergleichbar dramatische landschaftliche Situation nutzend, eine halbkreisförmige Aussichtsterrasse, oder – wie vom Verf. vermutet (S. 89) – einen Saal mit umlaufender Säulenstellung besessen hat (Abb. 136. 137)." "Für die typologische Herleitung der Villa Iovis wäre es sicher überzeugender, wieder zu der vom Autor früher selbst geäußerten Feststellung zurückzukehren, dass 'bautypologisch die Villa das Ergebnis extremster Lageverhältnisse und höchster Wohnansprüche, insofern ein bauliches Unikum' ist, als nach fragwürdigen Vorbildern zu suchen. Denn gerade in dieser phantasievollen, bis zu dieser Zeit singulären Bewältigung und zugleich Überhöhung der Topographie und Landschaft liegt die Bedeutung dieser Anlage. Das durch Arkaden gegliederte hohe Untergeschoss (Abb. 106. 110a und b) hat auffallende Ähnlichkeiten mit dem Untergeschoss der Domus Tiberiana, dem ersten großangelegten 'Neubau' des Kaiserpalastes in Rom, dessen hohes Sockelgeschoss prägend werden sollte für die weiteren Ausbauphasen des Palastes vor allem unter Domitian. Nach den Untersuchungen von Krause zur Domus Tiberiana auf dem Palatin wäre der Altersruhesitz von Tiberius der Palastanlage in Rom vorausgegangen, die Villa Jovis stünde demnach – wie dies der Verf. 1981 selbst postuliert hat – wirklich 'architekturgeschichtlich am Anfang des kaiserlichen Villen- und Palastbaues'." "Es bleibt ein Verdienst von Krause, dass er diesem wichtigen Bauensemble die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die es verdient und die Untersuchungen durch eine erstmalige verlässliche Bauaufnahme und Bauanalyse auf eine solide Basis gestellt hat." - cf.: file:///C:/Users/Gert/Downloads/76181-Artikeltext-210179-1-10-20201021.pdf (Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt, Deutsches Archäologisches Institut, Berlin) - www.freiburger-nachrichten.ch/kolosseum-pantheon-und-petersdom [1] Dr. Ulrike Wulf-Rheidt starb durch einen Urbeitsunfall an der Akropolis in Athen. mit 76 farb. , 26 s/w u. 52 Strich-Abb.; Inhaltsverz. (S. 1); Anhang (S. 100ff.) Reihe: Sonderbände der Antiken Welt. Zaberns Bildbände zur Archäologie original Hc, geb. mit folierten u. Ill., sehr festen Buchdeckeln und entsprechem OU, Hardcover/gebunden, wie neu, 300 x 215 mm, 800g, 1. Aufl. VI, 105 S. Internationaler Versand, Banküberweisung.

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