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Nur ein Stein blieb : eine Geschichte Flucht und Vertreibung.100%: Christa von Oppel, Alexandra Cavelius: Nur ein Stein blieb : eine Geschichte Flucht und Vertreibung. (ISBN: 9783828988644) 1967, in Deutsch, Broschiert.
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Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung66%: Oppel, Christa von / Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung (ISBN: 9783492047005) 2006, in Deutsch, Broschiert.
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Nur ein Stein blieb : eine Geschichte Flucht und Vertreibung.
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9783828988644 - Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung.
Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung. (1967)

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ISBN: 9783828988644 bzw. 3828988644, in Deutsch, Weltbild, gebraucht, akzeptabler Zustand.

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Artikel (Buch, CD, DVD, Spiel) ist umsonst vom höchsten Preis zum niedrigsten gezählt. Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. Bei Artikel für Kinder und Jugendliche ist jeder 3. Artikel umsonst auch vom höchsten Preis zum niedrigsten gezählt. Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. Hefte, Zeitschriften u.ä. - für alle Hefte eines Jahrgangs die verfügbar sind Exemplare max. 1 . Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. INHALT Jahrzehnte nach Kriegsende -und noch Jahre vor der deutschen Wiedervereinigung- kehrt Christa von Oppel heimlich in ihre Heimat -Wellerswalde- zurück. Diese "Nacht-und-Nebel-Aktion" beschreibt Christa von Oppel. Als sie sich Wellerswalde nähert sucht sie nach der Silhouette des Schloßturmes, den man früher immer schon von weitem erkennen konnte, wenn man sich dem Ort näherte. Aber sie sucht vergebens! Das "Rittergut Wellerswalde" -in Nordsachsen gelegen zwischen Leipzig und Dresden- befand sich seit 1654 im Besitz der Familie von Oppel. Das Schloß war im sogenannten "Tudorstil" gebaut und hatte einen markanten Turm mit einer Turmhöhe von 29 Metern. 1945 wird die Adelsfamilie enteignet, das Schloß geplündert, verwüstet und 1948 gesprengt. Christa von Oppel erinnert sich an die Zeit der sowjetischen Besetzung des Ortes Wellers- walde und ihre Angst vor drohender Vergewaltigung. Ihr Ehemann ( siehe Hochzeitsbild auf dem Buchumschlag ) befand sich 1945 als Wehrmachts-Offizier an der "Oderfront" und galt lange als vermisst. Nach Kriegsende wird seine Leiche in einem Wald an der Oderfront ge- funden und identifiziert. Christa von Oppel ist -als Anghörige eines alten Adelsgeschlechtes- in der sowjetischen Besatzungszone nicht willkommen und flieht daher in die westliche Besatzungszone. Dort heiratet sie einen Piloten und Bundeswehr-Offizier. Bewertung: Ein sehr gutes und bewegendes Buch über die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts von Oppel und über Krieg, Flucht und Vertreibung. Es ist heute unverständlich, warum man aus ideologischen Gründen altes Kulturgut (Kirchen und Schlößer) sinnlos zerstören mußte! Leider geschah dies nicht nur in Wellerswalde! (Kundenrezension - Amazon) Über den Autor und weitere Mitwirkende Christa von Oppel, geboren 1921 in Wellerswalde, schrieb zusammen mit Alexandra Cavelius, geboren 1967 in Bruckmühl, die Geschichte ihres Lebens auf: Nur ein Stein blieb Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung. Alexandra Cavelius, geboren am 2.1.1967 in Bruckmühl, veröffentlichte in renommierten Blättern wie süddeutsches magazin, Spiegel reporter, Brigitte, Marie Claire, Allegra, Cosmopolitan, Playboy, Frankfurter Rundschau, Die Welt, adac-reisemagazin, mit Schwerpunkt Auslands- und Sozialreportagen. Sie schrieb außerdem für Ratgeber-Verlage wie Südwest, Ludwig, Bassermann und Weltbild. Einen Namen machte sie sich auch im Sachbuchbereich mit dem Titel Leila ein bosnisches Mädchen (in mehrere Sprachen übersetzt, Filmrechte verkauft). Sie arbeitet heute als freie Autorin. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort Wellerswalde, eine Stunde nördlich von Oschatz, an einem nach Strehla in die Elbe fließendem Bache gelegen, wie es in einem alten Buch heißt, hatte vor unserer Familie schon viele Herren. Alte Urkunden erzählen, daß die Wasserburg einst zu Zeiten Heinrichs des Löwen gegründet wurde, als Verteidigungsort gegen die Wenden und Sorben. Wellerswalder Geschichten gibt es schon seit fast tausend Jahren. Wenig Persönliches ist übriggeblieben von den Menschen, die dort ihr Zuhause hatten. Kriege und Notzeiten fegten über das Dorf hinweg. In den Hussitenkriegen wurde es fast völlig zerstört und die Bewohner bis auf einen kärglichen Rest getötet. Auch im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort ab. Was nicht vom Krieg vernichtet wurde, starb an der Pest, nur wenige konnten überleben. Aber immer wieder regte sich neues Leben, denn der Boden war fruchtbar. Seit 1630 besaß das Geschlecht der von Oppels das Rittergut. Von da an waren sie in fortlaufender Geschlechterfolge dort ansässig. Wellerswalde war ihnen, trotz aller Widrigkeiten, stets fester Rückhalt. Nach den Freiheitskriegen blieb das Dorf zwar unversehrt, dafür aber mußten viele Familienväter und Söhne ihr Leben für König, Kaiser und Führer lassen, bis 1945 mit dem Einmarsch der Russen für das Dorf ein völlig neues Kapitel einsetzte. Was seit tausend Jahren gewachsen war, alte Geschlechter der Bauern und des Ritterguts wurden entwurzelt, Ländereien enteignet &#150 als Rache für den Terror der Nazis und aus politischem Kalkül. Mit unserem Vater, Carl Wilhelm Bernhard, geb. am 9.9.1891, riß 1945 die Kette unserer Familie ab, er kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Wir Angehörigen mußten aus der angestammten Heimat fliehen, da in Wellerswalde eine andere Zeit angebrochen war. Die Burg, die so lange allen Schrecken getrotzt hatte, wurde gesprengt. Die neu errichteten Wohnhäuser in der DDR beherbergten Menschen, die die zusammengelegten Äcker bearbeiteten, die Viehherden versorgten und doch nichts ihr eigen nennen durften. Wellerswalder Geschichten gibt es auch heute noch. Menschen werden dort geboren, leben, lieben, sterben, aber es ist nichts mehr, wie es war. Es sind neue Geschichten, die sich unter anderen Voraussetzungen abspielen. Sie berühren uns nicht mehr, denn unsere Zeit und unsere Wellerswalder Geschichten sind endgültig im Jahre 1946 zu Ende gegangen. Sechzig Jahre liegen zwischen den letzten Berichten über meine Heimat und heute. Trotzdem steht mir noch alles so klar vor dem Gedächtnis, daß diese Geschichte geschrieben werden konnte. Für die Genauigkeit sorgte mein über alle abenteuerlichen Stationen der Nachkriegszeit hinweggerettetes Tagebuch, das vergilbt und für unsere Nachkommen vermutlich unleserlich in Altdeutscher Schrift verfaßt ist. Die Erinnerung ist das einzige Paradies ... Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Dieser Spruch hängt über meinem Bett. Unsere Familie war wie ein Baum, über Jahrhunderte in Wellerswalde gewachsen. Der Baum ist abgehackt. Wir sind entwurzelt. Es ist unwiederbringlich vorbei. Die alten Gesichter sterben langsam weg. Mir kommt es vor, als hätte ich ein Bild gezeichnet und jemand würde es Stück für Stück vor meinen Augen ausradieren. Heute bewohne ich in einer bayerischen Kleinstadt eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegt ein Stein unserer Burg, groß wie ein Schuhkarton. Darunter ein Schild Wellerswalde 1635&#1501945. In den Regalen stecken Ordner, Hefte, Bücher, alte Briefe. Gefüllt mit Schwarzweiß-Fotos und Zeilen aus meiner Heimat. Die Hinterglasmalereien, die an den Wänden im Flur hängen, habe ich selber angefertigt. Unser Schloß von Rosen umrankt, der Park mit Ententeich und Kutscher in Livree, überall freundliche Gesichter mit roten Apfelbacken. Wie in einem Märchen sieht das aus. Aber nachts kommen die schrecklichen Bilder wieder. Gleich Gespenstern stehen sie im Zimmer und schleichen sich in meine Träume. Zeigen Vergewaltigung, Verlust und Verrat. Dinge, die ich am liebsten vergessen würde, bleiben. Das Gedächtnis macht, was es will. Aus einem gerahmten Foto blickt meine Mutter vom Schreibtisch aus mit erhobenem Kopf an mir vorbei. Das dunkelblonde Haar hochgesteckt, das Kreuz durchgebogen, die Hand energisch in die Seite gestemmt. Sportlich gekleidet als Landfrau. Den Oberkörper gehüllt in eine schon leicht verblichene Lederjacke, darunter Hemdbluse und Schlips, ein Rock aus Tweed dazu, unter dem die derben Schuhe hervorlugen. Praktisch, immer ordentlich. Man merkte ihr durchaus an, daß sie die gnädige Frau war. Dem Kaiser die Hosen reichen Erst im Alter geht mir auf, was für ein ungewöhnlicher Mensch meine Mutter war. Wo andere blaublütige Damen den Tag damit verbrachten, im Lehnsessel Kissen zu besticken, galoppierte sie bei Morgengrauen über die Stoppelfelder, organisierte tagsüber unsere 425 Hektar große Landwirtschaft und hielt bei Einfall der Dunkelheit, wenn es sein mußte, mit ihrer Pistole Banditen in Schach. Bei alldem hatte Luitgarde-Renate einen furchtbaren Standesdünkel. Sie stammte aus uraltem Adelsgeschlecht, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreichte. Ihrem Vater, Fritz von Zehmen, 1860 geboren, war es schon als Zwölfjährigem gestattet, dem damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. als persönlicher Page die Uniformhosen zu reichen. Dieses Geschehen, was eine große Ehre bedeutete, prägte unseren Großvater für sein Leben. Er wurde mit Leib und Seele Soldat für seinen Kaiser. Mutters Familie war ganz auf das fürstliche Leben eingestellt. Leider war der Hof nicht sehr großzügig mit den Bezügen seiner Beamten. Im Haushalt der Großeltern mußte gespart, nach außen hin repräsentiert werden. Die Kleidung stimmte, es waren Villa, Reitpferde und ein Stallbursche vorhanden. Alles, was sich unter dem Rang eines Leutnants befand, galt als Mischpoke. Eigentlich hatten meine Großeltern sich nach der erstgeborenen Tochter Elsa einen Stammhalter ersehnt, denn für ein drittes Kind war das Offiziersgehalt zu knapp. Mit Luitgarde-Renate erblickte 1892 aber erneut ein Mädchen die Welt. Es half alles nichts, die Kleine mußte als Ersatzsohn herhalten und wurde mit entsprechend harten Bandagen angepackt. Die Eltern erzogen sie konsequent nach ihren eigenen preußischen Maximen: Vertrauen auf Gott, Vaterlandsliebe, Gerechtigkeit gegen jedermann, Selbstdisziplin, Treue, Mut und eine eiserne Härte gegen sich selbst. Mutter hat sich ihr ganzes Leben daran gehalten. Gefühle hat sie sich nie erlaubt. Getreu dem Motto: Wenn das Herz ein bißchen weh tut, dann wächst es. Für uns Kinder war das schrecklich. In den schweren Zeiten jedoch hat sich diese Erziehung durchaus bewährt. Als junges Mädchen wuchs die gebürtige Halberstädterin in der wilhelminischen Glanz- und Gloriazeit auf, erlebte in Hamburg, wo ihr Vater Regimentskommandeur war, glanzvolle Empfänge und Bälle, war Gast bei Teegesellschaften, Reedern und Schiffstaufen, bewunderte den Kaiser und dessen Flotte bei der Kieler Woche und sonnte sich wie damals alle Patrioten im Glanz der Friedenszeit. In der Abschlußklasse des Lyzeums lernte die Heranwachsende in Hannover ihre geliebte Freundin und meine spätere Patentante Silvie von Bennigsen kennen. Bei unseren Großeltern fand Silvie viel Geborgenheit, ihr Vater, Landrat in Springe, war bei einem Duell erschossen worden. Die beiden Mädchen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Das, was Mutter an Härte besaß, hatte ihre Freundin an Weichheit. Die Freundschaft der beiden endete erst mit dem Tod. Der Retter in der Not In meiner Schreibtischschublade liegt eine schwarze Kladde. Wie oft wurde sie wohl schon durchgeblättert? Die Ecken sind abgestoßen, die Seiten vergilbt. In ihrer sauberen großen Handschrift hat Mutter darin für mich ein paar Erinnerungen an ihre ersten Begegnungen mit Vater aufbewahrt. Es geschah auf der Hubertusjagd des Kgl. Preußischen Husarenregiments 12, ... (Amazon) Buch gut bis sehr gut erhalten mit Schutzumschlag anderes Cover als auf dem Bild, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 530g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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9783828988644 - Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung.
Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung. (1967)

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Das Schloß war im sogenannten "Tudorstil" gebaut und hatte einen markanten Turm mit einer Turmhöhe von 29 Metern. 1945 wird die Adelsfamilie enteignet, das Schloß geplündert, verwüstet und 1948 gesprengt. Christa von Oppel erinnert sich an die Zeit der sowjetischen Besetzung des Ortes Wellers- walde und ihre Angst vor drohender Vergewaltigung. Ihr Ehemann ( siehe Hochzeitsbild auf dem Buchumschlag ) befand sich 1945 als Wehrmachts-Offizier an der "Oderfront" und galt lange als vermisst. Nach Kriegsende wird seine Leiche in einem Wald an der Oderfront ge- funden und identifiziert. Christa von Oppel ist -als Anghörige eines alten Adelsgeschlechtes- in der sowjetischen Besatzungszone nicht willkommen und flieht daher in die westliche Besatzungszone. Dort heiratet sie einen Piloten und Bundeswehr-Offizier. Bewertung: Ein sehr gutes und bewegendes Buch über die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts von Oppel und über Krieg, Flucht und Vertreibung. Es ist heute unverständlich, warum man aus ideologischen Gründen altes Kulturgut (Kirchen und Schlößer) sinnlos zerstören mußte! Leider geschah dies nicht nur in Wellerswalde! (Kundenrezension - Amazon) Über den Autor und weitere Mitwirkende Christa von Oppel, geboren 1921 in Wellerswalde, schrieb zusammen mit Alexandra Cavelius, geboren 1967 in Bruckmühl, die Geschichte ihres Lebens auf: Nur ein Stein blieb Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung. Alexandra Cavelius, geboren am 2.1.1967 in Bruckmühl, veröffentlichte in renommierten Blättern wie süddeutsches magazin, Spiegel reporter, Brigitte, Marie Claire, Allegra, Cosmopolitan, Playboy, Frankfurter Rundschau, Die Welt, adac-reisemagazin, mit Schwerpunkt Auslands- und Sozialreportagen. Sie schrieb außerdem für Ratgeber-Verlage wie Südwest, Ludwig, Bassermann und Weltbild. Einen Namen machte sie sich auch im Sachbuchbereich mit dem Titel Leila ein bosnisches Mädchen (in mehrere Sprachen übersetzt, Filmrechte verkauft). Sie arbeitet heute als freie Autorin. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort Wellerswalde, eine Stunde nördlich von Oschatz, an einem nach Strehla in die Elbe fließendem Bache gelegen, wie es in einem alten Buch heißt, hatte vor unserer Familie schon viele Herren. Alte Urkunden erzählen, daß die Wasserburg einst zu Zeiten Heinrichs des Löwen gegründet wurde, als Verteidigungsort gegen die Wenden und Sorben. Wellerswalder Geschichten gibt es schon seit fast tausend Jahren. Wenig Persönliches ist übriggeblieben von den Menschen, die dort ihr Zuhause hatten. Kriege und Notzeiten fegten über das Dorf hinweg. In den Hussitenkriegen wurde es fast völlig zerstört und die Bewohner bis auf einen kärglichen Rest getötet. Auch im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort ab. Was nicht vom Krieg vernichtet wurde, starb an der Pest, nur wenige konnten überleben. Aber immer wieder regte sich neues Leben, denn der Boden war fruchtbar. Seit 1630 besaß das Geschlecht der von Oppels das Rittergut. Von da an waren sie in fortlaufender Geschlechterfolge dort ansässig. Wellerswalde war ihnen, trotz aller Widrigkeiten, stets fester Rückhalt. Nach den Freiheitskriegen blieb das Dorf zwar unversehrt, dafür aber mußten viele Familienväter und Söhne ihr Leben für König, Kaiser und Führer lassen, bis 1945 mit dem Einmarsch der Russen für das Dorf ein völlig neues Kapitel einsetzte. Was seit tausend Jahren gewachsen war, alte Geschlechter der Bauern und des Ritterguts wurden entwurzelt, Ländereien enteignet &#150 als Rache für den Terror der Nazis und aus politischem Kalkül. Mit unserem Vater, Carl Wilhelm Bernhard, geb. am 9.9.1891, riß 1945 die Kette unserer Familie ab, er kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Wir Angehörigen mußten aus der angestammten Heimat fliehen, da in Wellerswalde eine andere Zeit angebrochen war. Die Burg, die so lange allen Schrecken getrotzt hatte, wurde gesprengt. Die neu errichteten Wohnhäuser in der DDR beherbergten Menschen, die die zusammengelegten Äcker bearbeiteten, die Viehherden versorgten und doch nichts ihr eigen nennen durften. Wellerswalder Geschichten gibt es auch heute noch. Menschen werden dort geboren, leben, lieben, sterben, aber es ist nichts mehr, wie es war. Es sind neue Geschichten, die sich unter anderen Voraussetzungen abspielen. Sie berühren uns nicht mehr, denn unsere Zeit und unsere Wellerswalder Geschichten sind endgültig im Jahre 1946 zu Ende gegangen. Sechzig Jahre liegen zwischen den letzten Berichten über meine Heimat und heute. Trotzdem steht mir noch alles so klar vor dem Gedächtnis, daß diese Geschichte geschrieben werden konnte. Für die Genauigkeit sorgte mein über alle abenteuerlichen Stationen der Nachkriegszeit hinweggerettetes Tagebuch, das vergilbt und für unsere Nachkommen vermutlich unleserlich in Altdeutscher Schrift verfaßt ist. Die Erinnerung ist das einzige Paradies ... Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Dieser Spruch hängt über meinem Bett. Unsere Familie war wie ein Baum, über Jahrhunderte in Wellerswalde gewachsen. Der Baum ist abgehackt. Wir sind entwurzelt. Es ist unwiederbringlich vorbei. Die alten Gesichter sterben langsam weg. Mir kommt es vor, als hätte ich ein Bild gezeichnet und jemand würde es Stück für Stück vor meinen Augen ausradieren. Heute bewohne ich in einer bayerischen Kleinstadt eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegt ein Stein unserer Burg, groß wie ein Schuhkarton. Darunter ein Schild Wellerswalde 1635&#1501945. In den Regalen stecken Ordner, Hefte, Bücher, alte Briefe. Gefüllt mit Schwarzweiß-Fotos und Zeilen aus meiner Heimat. Die Hinterglasmalereien, die an den Wänden im Flur hängen, habe ich selber angefertigt. Unser Schloß von Rosen umrankt, der Park mit Ententeich und Kutscher in Livree, überall freundliche Gesichter mit roten Apfelbacken. Wie in einem Märchen sieht das aus. Aber nachts kommen die schrecklichen Bilder wieder. Gleich Gespenstern stehen sie im Zimmer und schleichen sich in meine Träume. Zeigen Vergewaltigung, Verlust und Verrat. Dinge, die ich am liebsten vergessen würde, bleiben. Das Gedächtnis macht, was es will. Aus einem gerahmten Foto blickt meine Mutter vom Schreibtisch aus mit erhobenem Kopf an mir vorbei. Das dunkelblonde Haar hochgesteckt, das Kreuz durchgebogen, die Hand energisch in die Seite gestemmt. Sportlich gekleidet als Landfrau. Den Oberkörper gehüllt in eine schon leicht verblichene Lederjacke, darunter Hemdbluse und Schlips, ein Rock aus Tweed dazu, unter dem die derben Schuhe hervorlugen. Praktisch, immer ordentlich. Man merkte ihr durchaus an, daß sie die gnädige Frau war. Dem Kaiser die Hosen reichen Erst im Alter geht mir auf, was für ein ungewöhnlicher Mensch meine Mutter war. Wo andere blaublütige Damen den Tag damit verbrachten, im Lehnsessel Kissen zu besticken, galoppierte sie bei Morgengrauen über die Stoppelfelder, organisierte tagsüber unsere 425 Hektar große Landwirtschaft und hielt bei Einfall der Dunkelheit, wenn es sein mußte, mit ihrer Pistole Banditen in Schach. Bei alldem hatte Luitgarde-Renate einen furchtbaren Standesdünkel. Sie stammte aus uraltem Adelsgeschlecht, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreichte. Ihrem Vater, Fritz von Zehmen, 1860 geboren, war es schon als Zwölfjährigem gestattet, dem damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. als persönlicher Page die Uniformhosen zu reichen. Dieses Geschehen, was eine große Ehre bedeutete, prägte unseren Großvater für sein Leben. Er wurde mit Leib und Seele Soldat für seinen Kaiser. Mutters Familie war ganz auf das fürstliche Leben eingestellt. Leider war der Hof nicht sehr großzügig mit den Bezügen seiner Beamten. 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In den schweren Zeiten jedoch hat sich diese Erziehung durchaus bewährt. Als junges Mädchen wuchs die gebürtige Halberstädterin in der wilhelminischen Glanz- und Gloriazeit auf, erlebte in Hamburg, wo ihr Vater Regimentskommandeur war, glanzvolle Empfänge und Bälle, war Gast bei Teegesellschaften, Reedern und Schiffstaufen, bewunderte den Kaiser und dessen Flotte bei der Kieler Woche und sonnte sich wie damals alle Patrioten im Glanz der Friedenszeit. In der Abschlußklasse des Lyzeums lernte die Heranwachsende in Hannover ihre geliebte Freundin und meine spätere Patentante Silvie von Bennigsen kennen. Bei unseren Großeltern fand Silvie viel Geborgenheit, ihr Vater, Landrat in Springe, war bei einem Duell erschossen worden. Die beiden Mädchen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Das, was Mutter an Härte besaß, hatte ihre Freundin an Weichheit. Die Freundschaft der beiden endete erst mit dem Tod. Der Retter in der Not In meiner Schreibtischschublade liegt eine schwarze Kladde. Wie oft wurde sie wohl schon durchgeblättert? Die Ecken sind abgestoßen, die Seiten vergilbt. In ihrer sauberen großen Handschrift hat Mutter darin für mich ein paar Erinnerungen an ihre ersten Begegnungen mit Vater aufbewahrt. Es geschah auf der Hubertusjagd des Kgl. Preußischen Husarenregiments 12, ... (Amazon) Buch gut bis sehr gut erhalten mit Schutzumschlag anderes Cover als auf dem Bild, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 530g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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9783828988644 - Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung.
Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung. (1967)

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Artikel (Buch, CD, DVD, Spiel) ist umsonst vom höchsten Preis zum niedrigsten gezählt. Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. Bei Artikel für Kinder und Jugendliche ist jeder 3. Artikel umsonst auch vom höchsten Preis zum niedrigsten gezählt. Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. Hefte, Zeitschriften u.ä. - für alle Hefte eines Jahrgangs die verfügbar sind Exemplare max. 1 . Versandkosten nach der Gewichtsstaffel. INHALT Jahrzehnte nach Kriegsende -und noch Jahre vor der deutschen Wiedervereinigung- kehrt Christa von Oppel heimlich in ihre Heimat -Wellerswalde- zurück. Diese "Nacht-und-Nebel-Aktion" beschreibt Christa von Oppel. Als sie sich Wellerswalde nähert sucht sie nach der Silhouette des Schloßturmes, den man früher immer schon von weitem erkennen konnte, wenn man sich dem Ort näherte. Aber sie sucht vergebens! Das "Rittergut Wellerswalde" -in Nordsachsen gelegen zwischen Leipzig und Dresden- befand sich seit 1654 im Besitz der Familie von Oppel. Das Schloß war im sogenannten "Tudorstil" gebaut und hatte einen markanten Turm mit einer Turmhöhe von 29 Metern. 1945 wird die Adelsfamilie enteignet, das Schloß geplündert, verwüstet und 1948 gesprengt. Christa von Oppel erinnert sich an die Zeit der sowjetischen Besetzung des Ortes Wellers- walde und ihre Angst vor drohender Vergewaltigung. Ihr Ehemann ( siehe Hochzeitsbild auf dem Buchumschlag ) befand sich 1945 als Wehrmachts-Offizier an der "Oderfront" und galt lange als vermisst. Nach Kriegsende wird seine Leiche in einem Wald an der Oderfront ge- funden und identifiziert. Christa von Oppel ist -als Anghörige eines alten Adelsgeschlechtes- in der sowjetischen Besatzungszone nicht willkommen und flieht daher in die westliche Besatzungszone. Dort heiratet sie einen Piloten und Bundeswehr-Offizier. Bewertung: Ein sehr gutes und bewegendes Buch über die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts von Oppel und über Krieg, Flucht und Vertreibung. Es ist heute unverständlich, warum man aus ideologischen Gründen altes Kulturgut (Kirchen und Schlößer) sinnlos zerstören mußte! Leider geschah dies nicht nur in Wellerswalde! (Kundenrezension - Amazon) Über den Autor und weitere Mitwirkende Christa von Oppel, geboren 1921 in Wellerswalde, schrieb zusammen mit Alexandra Cavelius, geboren 1967 in Bruckmühl, die Geschichte ihres Lebens auf: Nur ein Stein blieb Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung. Alexandra Cavelius, geboren am 2.1.1967 in Bruckmühl, veröffentlichte in renommierten Blättern wie süddeutsches magazin, Spiegel reporter, Brigitte, Marie Claire, Allegra, Cosmopolitan, Playboy, Frankfurter Rundschau, Die Welt, adac-reisemagazin, mit Schwerpunkt Auslands- und Sozialreportagen. Sie schrieb außerdem für Ratgeber-Verlage wie Südwest, Ludwig, Bassermann und Weltbild. Einen Namen machte sie sich auch im Sachbuchbereich mit dem Titel Leila ein bosnisches Mädchen (in mehrere Sprachen übersetzt, Filmrechte verkauft). Sie arbeitet heute als freie Autorin. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort Wellerswalde, eine Stunde nördlich von Oschatz, an einem nach Strehla in die Elbe fließendem Bache gelegen, wie es in einem alten Buch heißt, hatte vor unserer Familie schon viele Herren. Alte Urkunden erzählen, daß die Wasserburg einst zu Zeiten Heinrichs des Löwen gegründet wurde, als Verteidigungsort gegen die Wenden und Sorben. Wellerswalder Geschichten gibt es schon seit fast tausend Jahren. Wenig Persönliches ist übriggeblieben von den Menschen, die dort ihr Zuhause hatten. Kriege und Notzeiten fegten über das Dorf hinweg. In den Hussitenkriegen wurde es fast völlig zerstört und die Bewohner bis auf einen kärglichen Rest getötet. Auch im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort ab. Was nicht vom Krieg vernichtet wurde, starb an der Pest, nur wenige konnten überleben. Aber immer wieder regte sich neues Leben, denn der Boden war fruchtbar. Seit 1630 besaß das Geschlecht der von Oppels das Rittergut. Von da an waren sie in fortlaufender Geschlechterfolge dort ansässig. Wellerswalde war ihnen, trotz aller Widrigkeiten, stets fester Rückhalt. Nach den Freiheitskriegen blieb das Dorf zwar unversehrt, dafür aber mußten viele Familienväter und Söhne ihr Leben für König, Kaiser und Führer lassen, bis 1945 mit dem Einmarsch der Russen für das Dorf ein völlig neues Kapitel einsetzte. Was seit tausend Jahren gewachsen war, alte Geschlechter der Bauern und des Ritterguts wurden entwurzelt, Ländereien enteignet &#150 als Rache für den Terror der Nazis und aus politischem Kalkül. Mit unserem Vater, Carl Wilhelm Bernhard, geb. am 9.9.1891, riß 1945 die Kette unserer Familie ab, er kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Wir Angehörigen mußten aus der angestammten Heimat fliehen, da in Wellerswalde eine andere Zeit angebrochen war. Die Burg, die so lange allen Schrecken getrotzt hatte, wurde gesprengt. Die neu errichteten Wohnhäuser in der DDR beherbergten Menschen, die die zusammengelegten Äcker bearbeiteten, die Viehherden versorgten und doch nichts ihr eigen nennen durften. Wellerswalder Geschichten gibt es auch heute noch. Menschen werden dort geboren, leben, lieben, sterben, aber es ist nichts mehr, wie es war. Es sind neue Geschichten, die sich unter anderen Voraussetzungen abspielen. Sie berühren uns nicht mehr, denn unsere Zeit und unsere Wellerswalder Geschichten sind endgültig im Jahre 1946 zu Ende gegangen. Sechzig Jahre liegen zwischen den letzten Berichten über meine Heimat und heute. Trotzdem steht mir noch alles so klar vor dem Gedächtnis, daß diese Geschichte geschrieben werden konnte. Für die Genauigkeit sorgte mein über alle abenteuerlichen Stationen der Nachkriegszeit hinweggerettetes Tagebuch, das vergilbt und für unsere Nachkommen vermutlich unleserlich in Altdeutscher Schrift verfaßt ist. Die Erinnerung ist das einzige Paradies ... Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Dieser Spruch hängt über meinem Bett. Unsere Familie war wie ein Baum, über Jahrhunderte in Wellerswalde gewachsen. Der Baum ist abgehackt. Wir sind entwurzelt. Es ist unwiederbringlich vorbei. Die alten Gesichter sterben langsam weg. Mir kommt es vor, als hätte ich ein Bild gezeichnet und jemand würde es Stück für Stück vor meinen Augen ausradieren. Heute bewohne ich in einer bayerischen Kleinstadt eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegt ein Stein unserer Burg, groß wie ein Schuhkarton. Darunter ein Schild Wellerswalde 1635&#1501945. In den Regalen stecken Ordner, Hefte, Bücher, alte Briefe. Gefüllt mit Schwarzweiß-Fotos und Zeilen aus meiner Heimat. Die Hinterglasmalereien, die an den Wänden im Flur hängen, habe ich selber angefertigt. Unser Schloß von Rosen umrankt, der Park mit Ententeich und Kutscher in Livree, überall freundliche Gesichter mit roten Apfelbacken. Wie in einem Märchen sieht das aus. Aber nachts kommen die schrecklichen Bilder wieder. Gleich Gespenstern stehen sie im Zimmer und schleichen sich in meine Träume. Zeigen Vergewaltigung, Verlust und Verrat. Dinge, die ich am liebsten vergessen würde, bleiben. Das Gedächtnis macht, was es will. Aus einem gerahmten Foto blickt meine Mutter vom Schreibtisch aus mit erhobenem Kopf an mir vorbei. Das dunkelblonde Haar hochgesteckt, das Kreuz durchgebogen, die Hand energisch in die Seite gestemmt. Sportlich gekleidet als Landfrau. Den Oberkörper gehüllt in eine schon leicht verblichene Lederjacke, darunter Hemdbluse und Schlips, ein Rock aus Tweed dazu, unter dem die derben Schuhe hervorlugen. Praktisch, immer ordentlich. Man merkte ihr durchaus an, daß sie die gnädige Frau war. Dem Kaiser die Hosen reichen Erst im Alter geht mir auf, was für ein ungewöhnlicher Mensch meine Mutter war. Wo andere blaublütige Damen den Tag damit verbrachten, im Lehnsessel Kissen zu besticken, galoppierte sie bei Morgengrauen über die Stoppelfelder, organisierte tagsüber unsere 425 Hektar große Landwirtschaft und hielt bei Einfall der Dunkelheit, wenn es sein mußte, mit ihrer Pistole Banditen in Schach. Bei alldem hatte Luitgarde-Renate einen furchtbaren Standesdünkel. Sie stammte aus uraltem Adelsgeschlecht, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreichte. Ihrem Vater, Fritz von Zehmen, 1860 geboren, war es schon als Zwölfjährigem gestattet, dem damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. als persönlicher Page die Uniformhosen zu reichen. Dieses Geschehen, was eine große Ehre bedeutete, prägte unseren Großvater für sein Leben. Er wurde mit Leib und Seele Soldat für seinen Kaiser. Mutters Familie war ganz auf das fürstliche Leben eingestellt. Leider war der Hof nicht sehr großzügig mit den Bezügen seiner Beamten. Im Haushalt der Großeltern mußte gespart, nach außen hin repräsentiert werden. Die Kleidung stimmte, es waren Villa, Reitpferde und ein Stallbursche vorhanden. Alles, was sich unter dem Rang eines Leutnants befand, galt als Mischpoke. Eigentlich hatten meine Großeltern sich nach der erstgeborenen Tochter Elsa einen Stammhalter ersehnt, denn für ein drittes Kind war das Offiziersgehalt zu knapp. Mit Luitgarde-Renate erblickte 1892 aber erneut ein Mädchen die Welt. Es half alles nichts, die Kleine mußte als Ersatzsohn herhalten und wurde mit entsprechend harten Bandagen angepackt. Die Eltern erzogen sie konsequent nach ihren eigenen preußischen Maximen: Vertrauen auf Gott, Vaterlandsliebe, Gerechtigkeit gegen jedermann, Selbstdisziplin, Treue, Mut und eine eiserne Härte gegen sich selbst. Mutter hat sich ihr ganzes Leben daran gehalten. Gefühle hat sie sich nie erlaubt. Getreu dem Motto: Wenn das Herz ein bißchen weh tut, dann wächst es. Für uns Kinder war das schrecklich. In den schweren Zeiten jedoch hat sich diese Erziehung durchaus bewährt. Als junges Mädchen wuchs die gebürtige Halberstädterin in der wilhelminischen Glanz- und Gloriazeit auf, erlebte in Hamburg, wo ihr Vater Regimentskommandeur war, glanzvolle Empfänge und Bälle, war Gast bei Teegesellschaften, Reedern und Schiffstaufen, bewunderte den Kaiser und dessen Flotte bei der Kieler Woche und sonnte sich wie damals alle Patrioten im Glanz der Friedenszeit. In der Abschlußklasse des Lyzeums lernte die Heranwachsende in Hannover ihre geliebte Freundin und meine spätere Patentante Silvie von Bennigsen kennen. Bei unseren Großeltern fand Silvie viel Geborgenheit, ihr Vater, Landrat in Springe, war bei einem Duell erschossen worden. Die beiden Mädchen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Das, was Mutter an Härte besaß, hatte ihre Freundin an Weichheit. Die Freundschaft der beiden endete erst mit dem Tod. Der Retter in der Not In meiner Schreibtischschublade liegt eine schwarze Kladde. Wie oft wurde sie wohl schon durchgeblättert? Die Ecken sind abgestoßen, die Seiten vergilbt. In ihrer sauberen großen Handschrift hat Mutter darin für mich ein paar Erinnerungen an ihre ersten Begegnungen mit Vater aufbewahrt. Es geschah auf der Hubertusjagd des Kgl. Preußischen Husarenregiments 12, ... (Amazon) Buch gut bis sehr gut erhalten mit Schutzumschlag anderes Cover als auf dem Bild, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 530g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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9783828988644 - Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung.
Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung. (1967)

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Das Schloß war im sogenannten "Tudorstil" gebaut und hatte einen markanten Turm mit einer Turmhöhe von 29 Metern. 1945 wird die Adelsfamilie enteignet, das Schloß geplündert, verwüstet und 1948 gesprengt. Christa von Oppel erinnert sich an die Zeit der sowjetischen Besetzung des Ortes Wellers- walde und ihre Angst vor drohender Vergewaltigung. Ihr Ehemann ( siehe Hochzeitsbild auf dem Buchumschlag ) befand sich 1945 als Wehrmachts-Offizier an der "Oderfront" und galt lange als vermisst. Nach Kriegsende wird seine Leiche in einem Wald an der Oderfront ge- funden und identifiziert. Christa von Oppel ist -als Anghörige eines alten Adelsgeschlechtes- in der sowjetischen Besatzungszone nicht willkommen und flieht daher in die westliche Besatzungszone. Dort heiratet sie einen Piloten und Bundeswehr-Offizier. Bewertung: Ein sehr gutes und bewegendes Buch über die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts von Oppel und über Krieg, Flucht und Vertreibung. Es ist heute unverständlich, warum man aus ideologischen Gründen altes Kulturgut (Kirchen und Schlößer) sinnlos zerstören mußte! Leider geschah dies nicht nur in Wellerswalde! (Kundenrezension - Amazon) Über den Autor und weitere Mitwirkende Christa von Oppel, geboren 1921 in Wellerswalde, schrieb zusammen mit Alexandra Cavelius, geboren 1967 in Bruckmühl, die Geschichte ihres Lebens auf: Nur ein Stein blieb Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung. Alexandra Cavelius, geboren am 2.1.1967 in Bruckmühl, veröffentlichte in renommierten Blättern wie süddeutsches magazin, Spiegel reporter, Brigitte, Marie Claire, Allegra, Cosmopolitan, Playboy, Frankfurter Rundschau, Die Welt, adac-reisemagazin, mit Schwerpunkt Auslands- und Sozialreportagen. Sie schrieb außerdem für Ratgeber-Verlage wie Südwest, Ludwig, Bassermann und Weltbild. Einen Namen machte sie sich auch im Sachbuchbereich mit dem Titel Leila ein bosnisches Mädchen (in mehrere Sprachen übersetzt, Filmrechte verkauft). Sie arbeitet heute als freie Autorin. Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten. Vorwort Wellerswalde, eine Stunde nördlich von Oschatz, an einem nach Strehla in die Elbe fließendem Bache gelegen, wie es in einem alten Buch heißt, hatte vor unserer Familie schon viele Herren. Alte Urkunden erzählen, daß die Wasserburg einst zu Zeiten Heinrichs des Löwen gegründet wurde, als Verteidigungsort gegen die Wenden und Sorben. Wellerswalder Geschichten gibt es schon seit fast tausend Jahren. Wenig Persönliches ist übriggeblieben von den Menschen, die dort ihr Zuhause hatten. Kriege und Notzeiten fegten über das Dorf hinweg. In den Hussitenkriegen wurde es fast völlig zerstört und die Bewohner bis auf einen kärglichen Rest getötet. Auch im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort ab. Was nicht vom Krieg vernichtet wurde, starb an der Pest, nur wenige konnten überleben. Aber immer wieder regte sich neues Leben, denn der Boden war fruchtbar. Seit 1630 besaß das Geschlecht der von Oppels das Rittergut. Von da an waren sie in fortlaufender Geschlechterfolge dort ansässig. Wellerswalde war ihnen, trotz aller Widrigkeiten, stets fester Rückhalt. Nach den Freiheitskriegen blieb das Dorf zwar unversehrt, dafür aber mußten viele Familienväter und Söhne ihr Leben für König, Kaiser und Führer lassen, bis 1945 mit dem Einmarsch der Russen für das Dorf ein völlig neues Kapitel einsetzte. Was seit tausend Jahren gewachsen war, alte Geschlechter der Bauern und des Ritterguts wurden entwurzelt, Ländereien enteignet &#150 als Rache für den Terror der Nazis und aus politischem Kalkül. Mit unserem Vater, Carl Wilhelm Bernhard, geb. am 9.9.1891, riß 1945 die Kette unserer Familie ab, er kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Wir Angehörigen mußten aus der angestammten Heimat fliehen, da in Wellerswalde eine andere Zeit angebrochen war. Die Burg, die so lange allen Schrecken getrotzt hatte, wurde gesprengt. Die neu errichteten Wohnhäuser in der DDR beherbergten Menschen, die die zusammengelegten Äcker bearbeiteten, die Viehherden versorgten und doch nichts ihr eigen nennen durften. Wellerswalder Geschichten gibt es auch heute noch. Menschen werden dort geboren, leben, lieben, sterben, aber es ist nichts mehr, wie es war. Es sind neue Geschichten, die sich unter anderen Voraussetzungen abspielen. Sie berühren uns nicht mehr, denn unsere Zeit und unsere Wellerswalder Geschichten sind endgültig im Jahre 1946 zu Ende gegangen. Sechzig Jahre liegen zwischen den letzten Berichten über meine Heimat und heute. Trotzdem steht mir noch alles so klar vor dem Gedächtnis, daß diese Geschichte geschrieben werden konnte. Für die Genauigkeit sorgte mein über alle abenteuerlichen Stationen der Nachkriegszeit hinweggerettetes Tagebuch, das vergilbt und für unsere Nachkommen vermutlich unleserlich in Altdeutscher Schrift verfaßt ist. Die Erinnerung ist das einzige Paradies ... Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Dieser Spruch hängt über meinem Bett. Unsere Familie war wie ein Baum, über Jahrhunderte in Wellerswalde gewachsen. Der Baum ist abgehackt. Wir sind entwurzelt. Es ist unwiederbringlich vorbei. Die alten Gesichter sterben langsam weg. Mir kommt es vor, als hätte ich ein Bild gezeichnet und jemand würde es Stück für Stück vor meinen Augen ausradieren. Heute bewohne ich in einer bayerischen Kleinstadt eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer liegt ein Stein unserer Burg, groß wie ein Schuhkarton. Darunter ein Schild Wellerswalde 1635&#1501945. In den Regalen stecken Ordner, Hefte, Bücher, alte Briefe. Gefüllt mit Schwarzweiß-Fotos und Zeilen aus meiner Heimat. Die Hinterglasmalereien, die an den Wänden im Flur hängen, habe ich selber angefertigt. Unser Schloß von Rosen umrankt, der Park mit Ententeich und Kutscher in Livree, überall freundliche Gesichter mit roten Apfelbacken. Wie in einem Märchen sieht das aus. Aber nachts kommen die schrecklichen Bilder wieder. Gleich Gespenstern stehen sie im Zimmer und schleichen sich in meine Träume. Zeigen Vergewaltigung, Verlust und Verrat. Dinge, die ich am liebsten vergessen würde, bleiben. Das Gedächtnis macht, was es will. Aus einem gerahmten Foto blickt meine Mutter vom Schreibtisch aus mit erhobenem Kopf an mir vorbei. Das dunkelblonde Haar hochgesteckt, das Kreuz durchgebogen, die Hand energisch in die Seite gestemmt. Sportlich gekleidet als Landfrau. Den Oberkörper gehüllt in eine schon leicht verblichene Lederjacke, darunter Hemdbluse und Schlips, ein Rock aus Tweed dazu, unter dem die derben Schuhe hervorlugen. Praktisch, immer ordentlich. Man merkte ihr durchaus an, daß sie die gnädige Frau war. Dem Kaiser die Hosen reichen Erst im Alter geht mir auf, was für ein ungewöhnlicher Mensch meine Mutter war. Wo andere blaublütige Damen den Tag damit verbrachten, im Lehnsessel Kissen zu besticken, galoppierte sie bei Morgengrauen über die Stoppelfelder, organisierte tagsüber unsere 425 Hektar große Landwirtschaft und hielt bei Einfall der Dunkelheit, wenn es sein mußte, mit ihrer Pistole Banditen in Schach. Bei alldem hatte Luitgarde-Renate einen furchtbaren Standesdünkel. Sie stammte aus uraltem Adelsgeschlecht, das bis ins 12. Jahrhundert zurückreichte. Ihrem Vater, Fritz von Zehmen, 1860 geboren, war es schon als Zwölfjährigem gestattet, dem damaligen Kronprinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. als persönlicher Page die Uniformhosen zu reichen. Dieses Geschehen, was eine große Ehre bedeutete, prägte unseren Großvater für sein Leben. Er wurde mit Leib und Seele Soldat für seinen Kaiser. Mutters Familie war ganz auf das fürstliche Leben eingestellt. Leider war der Hof nicht sehr großzügig mit den Bezügen seiner Beamten. Im Haushalt der Großeltern mußte gespart, nach außen hin repräsentiert werden. Die Kleidung stimmte, es waren Villa, Reitpferde und ein Stallbursche vorhanden. Alles, was sich unter dem Rang eines Leutnants befand, galt als Mischpoke. Eigentlich hatten meine Großeltern sich nach der erstgeborenen Tochter Elsa einen Stammhalter ersehnt, denn für ein drittes Kind war das Offiziersgehalt zu knapp. Mit Luitgarde-Renate erblickte 1892 aber erneut ein Mädchen die Welt. Es half alles nichts, die Kleine mußte als Ersatzsohn herhalten und wurde mit entsprechend harten Bandagen angepackt. Die Eltern erzogen sie konsequent nach ihren eigenen preußischen Maximen: Vertrauen auf Gott, Vaterlandsliebe, Gerechtigkeit gegen jedermann, Selbstdisziplin, Treue, Mut und eine eiserne Härte gegen sich selbst. Mutter hat sich ihr ganzes Leben daran gehalten. Gefühle hat sie sich nie erlaubt. Getreu dem Motto: Wenn das Herz ein bißchen weh tut, dann wächst es. Für uns Kinder war das schrecklich. In den schweren Zeiten jedoch hat sich diese Erziehung durchaus bewährt. Als junges Mädchen wuchs die gebürtige Halberstädterin in der wilhelminischen Glanz- und Gloriazeit auf, erlebte in Hamburg, wo ihr Vater Regimentskommandeur war, glanzvolle Empfänge und Bälle, war Gast bei Teegesellschaften, Reedern und Schiffstaufen, bewunderte den Kaiser und dessen Flotte bei der Kieler Woche und sonnte sich wie damals alle Patrioten im Glanz der Friedenszeit. In der Abschlußklasse des Lyzeums lernte die Heranwachsende in Hannover ihre geliebte Freundin und meine spätere Patentante Silvie von Bennigsen kennen. Bei unseren Großeltern fand Silvie viel Geborgenheit, ihr Vater, Landrat in Springe, war bei einem Duell erschossen worden. Die beiden Mädchen hätten unterschiedlicher nicht sein können. Das, was Mutter an Härte besaß, hatte ihre Freundin an Weichheit. Die Freundschaft der beiden endete erst mit dem Tod. Der Retter in der Not In meiner Schreibtischschublade liegt eine schwarze Kladde. Wie oft wurde sie wohl schon durchgeblättert? Die Ecken sind abgestoßen, die Seiten vergilbt. In ihrer sauberen großen Handschrift hat Mutter darin für mich ein paar Erinnerungen an ihre ersten Begegnungen mit Vater aufbewahrt. Es geschah auf der Hubertusjagd des Kgl. Preußischen Husarenregiments 12, ... (Amazon) Buch gut bis sehr gut erhalten mit Schutzumschlag anderes Cover als auf dem Bild, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 530g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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9783492047005 - Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb
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Oppel, Christa von Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb (2006)

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Niemals aufgeben Das Schicksal einer Frau die Krieg,Not und Vertreibung überwindet .Trotz allem ist es weitergegangen,schreibt Christa von Oppeln im Rückblick af Ihr Leben.Das Buch handelt vom beispilhaften Leben einer Generation von Frauen,die das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte erlebt haben,ohne daran zu zerbrechen.(zahlreiche schw/weiß Bilder) das buch sowie der schutzumschlag sind in einem sehr guten zustand. 2006, Halbleinen, leichte Gebrauchsspuren, 590g, 384, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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9783828988644 - o. A.: Nur ein Stein blieb : eine Geschichte von Flucht und Vertreibung.
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o. A.

Nur ein Stein blieb : eine Geschichte von Flucht und Vertreibung.

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9783828988644 - Christina von Oppel: Nur ein Stein blieb
Christina von Oppel

Nur ein Stein blieb

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9783492047005 - Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb
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Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb (2006)

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9783492047005 - Oppel, Christa von / Cavelius, Alexandra: Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung
Symbolbild
Oppel, Christa von / Cavelius, Alexandra

Nur ein Stein blieb - Eine Geschichte Flucht und Vertreibung (2006)

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9783828988644 - Nur ein Stein blieb : eine Geschichte von Flucht und Ver. | | Zustand gut

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