Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von
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3870244682 - Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.): Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth.
Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.)

Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth. (1998)

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ISBN: 3870244682 bzw. 9783870244682, in Deutsch, Berlin : Argon.

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Von Händler/Antiquariat, Fundus-Online GbR Borkert, Schwarz, Zerfaß, 10785 Berlin.
229 S. : überw. Ill. Broschiert. Sehr gutes Ex. - Die Stadt liefert dem Film die urbane Szenerie, nicht nur Mitspieler und Publikum. Das Bild der Großstadt und die filmische Imagination überlagern sich. Die Inszenierung trägt ihren Teil dazu bei, Berlin als Metropole erfahrbar zu machen - so wie in der Anfangssequenz von Phil Jutzis Verfilmung "Berlin-Alexanderplatz" aus dem Jahr 1931. Das authentische, das dokumentarische Berlin, die reale Stadt wird zur Filmmetapher. Aber es sind nicht die Häuser, Plätze, Straßen allein, die das Bild der Stadt prägen. Es sind die Menschen, die die Stadt zur Stadt machen. Und so ist Heinrich George Döblins Franz Biberkopf ebenso wie Günter Lamprecht in Rainer Werner Fassbinders Interpretation: beide wuchtig-einen "Simson vom Alexanderplatz" nannte Herbert Ihering George-und beide sanft und rein, verletzliche Toren. "Jedenfalls sieht man in den Filmen, die in Berlin spielen, die in Berlin aufgenommen sind, die von Berlinern, eingeborenen oder eingelebten, gemacht sind, nichts von Berlin." So schreibt -und klagt-der Kritiker Leo Hirsch 1928 im "Berliner Tageblatt". "Es mag eine unbillige Forderung sein, Berlin einmal in jedem Berliner Film zu zeigen, und selbst der eingefleischte Lokalpatriot wird einen Film nicht in Acht und Bann tun, wenn seine Stadt darin nicht oder schief wiedergegeben, sonst aber alles gut und schön ist. Darum handelt es sich nicht, sondern etwa um den folgenden Fall: In einem Film kommt die Hauptdarstellerin als Landpomeranze nach Berlin, um im Happy-End als mondäne Berlinerin sich zu verloben. Der Weg durch Berlin mit seinen vielen Schichten und Etappen ist klar. Der filmische Weg nie, denn als >Berlin< fungieren die Bilder eines Hofes und dann bestenfalls eine Bar (die im Atelier gemacht ist, dagegen ist nichts zu sagen). (...) Es handelt sich darum, daß in unseren Filmen die Titel behaupten, alles Kommende spiele sich in Berlin ab, und die Bilder beweisen, daß alles sich irgendwo in einem unumreißbaren Filmstadtraum abspielt, der nicht im geringsten ein Abbild dieser Stadt ist. Es handelt sich darum, daß diese Stadt selbst ein unerschöpfliches Bildmaterial ist; man muß nur die Augen offen haben, man muß nur den Apparat richtig hinstellen." Ein Spiel der Täuschungen läuft vor den Augen des Publikums ab, das sich im Kinodunkel gefangennehmen läßt. Facetten, Versatzstücke, mit der Kamera aus der Totale penibel herausgeschält, hervorgehoben: vor Augen sind den Zuschauern Mosaiksteine des wirklichen Berlin. Ein Netz von visuellen Assoziationen wird offeriert, Bildstränge, Ortsverweise, eine neue Stadt entsteht. Die Montage verbindet Sehenswürdigkeiten, schafft Nähe, die geographisch sich als falsch erweisen kann, schafft Zeitzusammenhänge, die nicht der Wirklichkeit entsprechen können. Die Stadt wird inszeniert-über die Zeiten. Alfred Polgar schrieb vom "zerfilmten Berlin". Dieses Buch versammelt Bilder aus Filmen, alten und neuen, bekannten und vergessenen, klassischen und trivialen. Sie sind montiert gegen die Zeit, folgen keiner Chronologie. Es fügen sich zum Beispiel Orte zu Orten, es gibt Kapitel zu Mythen und Marginalien und zu einzelnen Filmen. Nicht immer ist in den Filmgeschichten Berlin als Ort der Handlung benannt, aber immer ist die Großstadt Berlin gemeint, selbst dann, wenn sie anonym bleibt. Und nicht immer geht es um Straßen, Plätze, Fassaden, ganz vordergründig, sondern die Bilder zeigen Menschen, erzählen von einer Geschichte, einem Moment ihres Lebens in der Stadt. Das Buch lädt ein, durch das filmische Berlin zu flanieren, genauer: durch das filmisch inszenierte Berlin, durch die verfilmte Stadt, denn Fotos aus Dokumentarfilmen sind nicht ausgewählt. Nur an einer Stelle, zwischen den inszenierten Bildern der zerstörten und geteilten Stadt, scheint die Faszination des ungebrochenen, des wirklichen Berlin auf - mit Aufnahmen aus dem Film "Die Stadt der Millionen". Man kann sich auf eine Kreisbewegung einlassen, mit den Bildern des Kinos sich zu den Engeln führen oder sich von den Engeln zum Kino verführen lassen. So kann eine eigene Bilderreise sich fügen. Berlin schwarzweiß und in Farbe: Die Stadt und die Menschen - quer durch die Filmgeschichte. Zu sehen sind Filmstadtbilder, die miteinander korrespondieren, sich ergänzen, sich widersprechen und die sich in der Summe zu einem neuen Bild von Berlin im Film zusammenfügen. Berlin ist und bleibt ein filmischer Ort, steht für den Mythos Großstadt- und Asphaltdschungel ebenso wie für die Vorstellung von der Provinz in der Metropole. Über der Stadt schweben Engel, Figuren des Aufbruchs und der Utopie; und über die Stadt legt sich der Schatten Mabuses, Metapher des janusköpfigen Berlin. Die Faszination des Fremden spielt in die Vertrautheit des Alltäglichen hinein. Filmische Reminiszenz und assoziativer Entwurf: Berlin im Film bleibt eine unendliche Geschichte. Es ist der Wechsel zwischen Realität und Imagination, der den Zauber Berlins im Film ausmacht. Die vorgetäuschte Stadt und die steinerne Metropole sind eindringlich ins Licht gesetzt. Eine neue, andere Stadt-Topographie ergibt sich, ein synthetisches Gebilde. Berlin im Film ist nie Kulisse, denn der Film bestimmt die Blickrichtung. Die Fiktion schiebt sich lustvoll vor die Realität. Selbst dann, wenn die Filme eine wahre Geschichte erzählen wollen. Eine von über tausendundeiner aus Berlin - aus kaiserlichen Tagen, aus den Goldenen Zwanzigern, aus mörderischer Kriegszeit, aus dem Trümmer-Berlin oder aus der korrodierten Stadt des Nachkriegs, West wie Ost, und von heute, vom Wiederfinden verlorener Orte. Neben die kühl registrierende Inszenierung der Stadt treten phantasievolle, phantastische Panoramen, die Ernsthaftigkeit, mit der die Kamera Stadtkolorit zeichnet, konkurriert mit der spielerischen Chuzpe, Berlin als bloßes Kulissenwunder zu gebrauchen. Alles ist so wahr wie es falsch ist. Talmi kann sich als echt erweisen, Glanz als bloßer Schwindel. Aus der großen Stadt werden Bildpartikel gefiltert, filmische rapid eye movements. Berlin im Film: das ist immer wieder auch die Beschwörung einer Renaissance. ISBN 3870244682 Versand D: 5,50 EUR Film, Kino, Cinema, Filmgeschichte, Stadtbilder, Fotoband, Filmstadt, Stadtkolorit
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3870244682 - Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.): Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth.
Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.)

Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth. (1998)

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Berlin, Argon, 229 S. : überw. Ill. Broschiert. Sehr gutes Ex. - Die Stadt liefert dem Film die urbane Szenerie, nicht nur Mitspieler und Publikum. Das Bild der Großstadt und die filmische Imagination überlagern sich. Die Inszenierung trägt ihren Teil dazu bei, Berlin als Metropole erfahrbar zu machen - so wie in der Anfangssequenz von Phil Jutzis Verfilmung "Berlin-Alexanderplatz" aus dem Jahr 1931. Das authentische, das dokumentarische Berlin, die reale Stadt wird zur Filmmetapher. Aber es sind nicht die Häuser, Plätze, Straßen allein, die das Bild der Stadt prägen. Es sind die Menschen, die die Stadt zur Stadt machen. Und so ist Heinrich George Döblins Franz Biberkopf ebenso wie Günter Lamprecht in Rainer Werner Fassbinders Interpretation: beide wuchtig-einen "Simson vom Alexanderplatz" nannte Herbert Ihering George-und beide sanft und rein, verletzliche Toren. "Jedenfalls sieht man in den Filmen, die in Berlin spielen, die in Berlin aufgenommen sind, die von Berlinern, eingeborenen oder eingelebten, gemacht sind, nichts von Berlin." So schreibt -und klagt-der Kritiker Leo Hirsch 1928 im "Berliner Tageblatt". "Es mag eine unbillige Forderung sein, Berlin einmal in jedem Berliner Film zu zeigen, und selbst der eingefleischte Lokalpatriot wird einen Film nicht in Acht und Bann tun, wenn seine Stadt darin nicht oder schief wiedergegeben, sonst aber alles gut und schön ist. Darum handelt es sich nicht, sondern etwa um den folgenden Fall: In einem Film kommt die Hauptdarstellerin als Landpomeranze nach Berlin, um im Happy-End als mondäne Berlinerin sich zu verloben. Der Weg durch Berlin mit seinen vielen Schichten und Etappen ist klar. Der filmische Weg nie, denn als >Berlin< fungieren die Bilder eines Hofes und dann bestenfalls eine Bar (die im Atelier gemacht ist, dagegen ist nichts zu sagen). (...) Es handelt sich darum, daß in unseren Filmen die Titel behaupten, alles Kommende spiele sich in Berlin ab, und die Bilder beweisen, daß alles sich irgendwo in einem unumreißbaren Filmstadtraum abspielt, der nicht im geringsten ein Abbild dieser Stadt ist. Es handelt sich darum, daß diese Stadt selbst ein unerschöpfliches Bildmaterial ist; man muß nur die Augen offen haben, man muß nur den Apparat richtig hinstellen." Ein Spiel der Täuschungen läuft vor den Augen des Publikums ab, das sich im Kinodunkel gefangennehmen läßt. Facetten, Versatzstücke, mit der Kamera aus der Totale penibel herausgeschält, hervorgehoben: vor Augen sind den Zuschauern Mosaiksteine des wirklichen Berlin. Ein Netz von visuellen Assoziationen wird offeriert, Bildstränge, Ortsverweise, eine neue Stadt entsteht. Die Montage verbindet Sehenswürdigkeiten, schafft Nähe, die geographisch sich als falsch erweisen kann, schafft Zeitzusammenhänge, die nicht der Wirklichkeit entsprechen können. Die Stadt wird inszeniert-über die Zeiten. Alfred Polgar schrieb vom "zerfilmten Berlin". Dieses Buch versammelt Bilder aus Filmen, alten und neuen, bekannten und vergessenen, klassischen und trivialen. Sie sind montiert gegen die Zeit, folgen keiner Chronologie. Es fügen sich zum Beispiel Orte zu Orten, es gibt Kapitel zu Mythen und Marginalien und zu einzelnen Filmen. Nicht immer ist in den Filmgeschichten Berlin als Ort der Handlung benannt, aber immer ist die Großstadt Berlin gemeint, selbst dann, wenn sie anonym bleibt. Und nicht immer geht es um Straßen, Plätze, Fassaden, ganz vordergründig, sondern die Bilder zeigen Menschen, erzählen von einer Geschichte, einem Moment ihres Lebens in der Stadt. Das Buch lädt ein, durch das filmische Berlin zu flanieren, genauer: durch das filmisch inszenierte Berlin, durch die verfilmte Stadt, denn Fotos aus Dokumentarfilmen sind nicht ausgewählt. Nur an einer Stelle, zwischen den inszenierten Bildern der zerstörten und geteilten Stadt, scheint die Faszination des ungebrochenen, des wirklichen Berlin auf - mit Aufnahmen aus dem Film "Die Stadt der Millionen". Man kann sich auf eine Kreisbewegung einlassen, mit den Bildern des Kinos sich zu den Engeln führen oder sich von den Engeln zum Kino verführen lassen. So kann eine eigene Bilderreise sich fügen. Berlin schwarzweiß und in Farbe: Die Stadt und die Menschen - quer durch die Filmgeschichte. Zu sehen sind Filmstadtbilder, die miteinander korrespondieren, sich ergänzen, sich widersprechen und die sich in der Summe zu einem neuen Bild von Berlin im Film zusammenfügen. Berlin ist und bleibt ein filmischer Ort, steht für den Mythos Großstadt- und Asphaltdschungel ebenso wie für die Vorstellung von der Provinz in der Metropole. Über der Stadt schweben Engel, Figuren des Aufbruchs und der Utopie; und über die Stadt legt sich der Schatten Mabuses, Metapher des janusköpfigen Berlin. Die Faszination des Fremden spielt in die Vertrautheit des Alltäglichen hinein. Filmische Reminiszenz und assoziativer Entwurf: Berlin im Film bleibt eine unendliche Geschichte. Es ist der Wechsel zwischen Realität und Imagination, der den Zauber Berlins im Film ausmacht. Die vorgetäuschte Stadt und die steinerne Metropole sind eindringlich ins Licht gesetzt. Eine neue, andere Stadt-Topographie ergibt sich, ein synthetisches Gebilde. Berlin im Film ist nie Kulisse, denn der Film bestimmt die Blickrichtung. Die Fiktion schiebt sich lustvoll vor die Realität. Selbst dann, wenn die Filme eine wahre Geschichte erzählen wollen. Eine von über tausendundeiner aus Berlin - aus kaiserlichen Tagen, aus den Goldenen Zwanzigern, aus mörderischer Kriegszeit, aus dem Trümmer-Berlin oder aus der korrodierten Stadt des Nachkriegs, West wie Ost, und von heute, vom Wiederfinden verlorener Orte. Neben die kühl registrierende Inszenierung der Stadt treten phantasievolle, phantastische Panoramen, die Ernsthaftigkeit, mit der die Kamera Stadtkolorit zeichnet, konkurriert mit der spielerischen Chuzpe, Berlin als bloßes Kulissenwunder zu gebrauchen. Alles ist so wahr wie es falsch ist. Talmi kann sich als echt erweisen, Glanz als bloßer Schwindel. Aus der großen Stadt werden Bildpartikel gefiltert, filmische rapid eye movements. Berlin im Film: das ist immer wieder auch die Beschwörung einer Renaissance. ISBN 3870244682Berlin [Film, Kino, Cinema, Filmgeschichte, Stadtbilder, Fotoband, Filmstadt, Stadtkolorit] 1998
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3870244682 - Jacobsen, Wolfgang (Hrsg.): Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth.
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Berlin im Film. Die Stadt, die Menschen. Gestaltet von Volker Noth. (1998)

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Berlin, Argon, 229 S. : überw. Ill. Broschiert. Sehr gutes Ex. - Die Stadt liefert dem Film die urbane Szenerie, nicht nur Mitspieler und Publikum. Das Bild der Großstadt und die filmische Imagination überlagern sich. Die Inszenierung trägt ihren Teil dazu bei, Berlin als Metropole erfahrbar zu machen - so wie in der Anfangssequenz von Phil Jutzis Verfilmung "Berlin-Alexanderplatz" aus dem Jahr 1931. Das authentische, das dokumentarische Berlin, die reale Stadt wird zur Filmmetapher. Aber es sind nicht die Häuser, Plätze, Straßen allein, die das Bild der Stadt prägen. Es sind die Menschen, die die Stadt zur Stadt machen. Und so ist Heinrich George Döblins Franz Biberkopf ebenso wie Günter Lamprecht in Rainer Werner Fassbinders Interpretation: beide wuchtig-einen "Simson vom Alexanderplatz" nannte Herbert Ihering George-und beide sanft und rein, verletzliche Toren. "Jedenfalls sieht man in den Filmen, die in Berlin spielen, die in Berlin aufgenommen sind, die von Berlinern, eingeborenen oder eingelebten, gemacht sind, nichts von Berlin." So schreibt -und klagt-der Kritiker Leo Hirsch 1928 im "Berliner Tageblatt". "Es mag eine unbillige Forderung sein, Berlin einmal in jedem Berliner Film zu zeigen, und selbst der eingefleischte Lokalpatriot wird einen Film nicht in Acht und Bann tun, wenn seine Stadt darin nicht oder schief wiedergegeben, sonst aber alles gut und schön ist. Darum handelt es sich nicht, sondern etwa um den folgenden Fall: In einem Film kommt die Hauptdarstellerin als Landpomeranze nach Berlin, um im Happy-End als mondäne Berlinerin sich zu verloben. Der Weg durch Berlin mit seinen vielen Schichten und Etappen ist klar. Der filmische Weg nie, denn als )Berlin( fungieren die Bilder eines Hofes und dann bestenfalls eine Bar (die im Atelier gemacht ist, dagegen ist nichts zu sagen). (...) Es handelt sich darum, daß in unseren Filmen die Titel behaupten, alles Kommende spiele sich in Berlin ab, und die Bilder beweisen, daß alles sich irgendwo in einem unumreißbaren Filmstadtraum abspielt, der nicht im geringsten ein Abbild dieser Stadt ist. Es handelt sich darum, daß diese Stadt selbst ein unerschöpfliches Bildmaterial ist; man muß nur die Augen offen haben, man muß nur den Apparat richtig hinstellen." Ein Spiel der Täuschungen läuft vor den Augen des Publikums ab, das sich im Kinodunkel gefangennehmen läßt. Facetten, Versatzstücke, mit der Kamera aus der Totale penibel herausgeschält, hervorgehoben: vor Augen sind den Zuschauern Mosaiksteine des wirklichen Berlin. Ein Netz von visuellen Assoziationen wird offeriert, Bildstränge, Ortsverweise, eine neue Stadt entsteht. Die Montage verbindet Sehenswürdigkeiten, schafft Nähe, die geographisch sich als falsch erweisen kann, schafft Zeitzusammenhänge, die nicht der Wirklichkeit entsprechen können. Die Stadt wird inszeniert-über die Zeiten. Alfred Polgar schrieb vom "zerfilmten Berlin". Dieses Buch versammelt Bilder aus Filmen, alten und neuen, bekannten und vergessenen, klassischen und trivialen. Sie sind montiert gegen die Zeit, folgen keiner Chronologie. Es fügen sich zum Beispiel Orte zu Orten, es gibt Kapitel zu Mythen und Marginalien und zu einzelnen Filmen. Nicht immer ist in den Filmgeschichten Berlin als Ort der Handlung benannt, aber immer ist die Großstadt Berlin gemeint, selbst dann, wenn sie anonym bleibt. Und nicht immer geht es um Straßen, Plätze, Fassaden, ganz vordergründig, sondern die Bilder zeigen Menschen, erzählen von einer Geschichte, einem Moment ihres Lebens in der Stadt. Das Buch lädt ein, durch das filmische Berlin zu flanieren, genauer: durch das filmisch inszenierte Berlin, durch die verfilmte Stadt, denn Fotos aus Dokumentarfilmen sind nicht ausgewählt. Nur an einer Stelle, zwischen den inszenierten Bildern der zerstörten und geteilten Stadt, scheint die Faszination des ungebrochenen, des wirklichen Berlin auf - mit Aufnahmen aus dem Film "Die Stadt der Millionen". Man kann sich auf eine Kreisbewegung einlassen, mit den Bildern des Kinos sich zu den Engeln führen oder sich von den Engeln zum Kino verführen lassen. So kann eine eigene Bilderreise sich fügen. Berlin schwarzweiß und in Farbe: Die Stadt und die Menschen - quer durch die Filmgeschichte. Zu sehen sind Filmstadtbilder, die miteinander korrespondieren, sich ergänzen, sich widersprechen und die sich in der Summe zu einem neuen Bild von Berlin im Film zusammenfügen. Berlin ist und bleibt ein filmischer Ort, steht für den Mythos Großstadt- und Asphaltdschungel ebenso wie für die Vorstellung von der Provinz in der Metropole. Über der Stadt schweben Engel, Figuren des Aufbruchs und der Utopie; und über die Stadt legt sich der Schatten Mabuses, Metapher des janusköpfigen Berlin. Die Faszination des Fremden spielt in die Vertrautheit des Alltäglichen hinein. Filmische Reminiszenz und assoziativer Entwurf: Berlin im Film bleibt eine unendliche Geschichte. Es ist der Wechsel zwischen Realität und Imagination, der den Zauber Berlins im Film ausmacht. Die vorgetäuschte Stadt und die steinerne Metropole sind eindringlich ins Licht gesetzt. Eine neue, andere Stadt-Topographie ergibt sich, ein synthetisches Gebilde. Berlin im Film ist nie Kulisse, denn der Film bestimmt die Blickrichtung. Die Fiktion schiebt sich lustvoll vor die Realität. Selbst dann, wenn die Filme eine wahre Geschichte erzählen wollen. Eine von über tausendundeiner aus Berlin - aus kaiserlichen Tagen, aus den Goldenen Zwanzigern, aus mörderischer Kriegszeit, aus dem Trümmer-Berlin oder aus der korrodierten Stadt des Nachkriegs, West wie Ost, und von heute, vom Wiederfinden verlorener Orte. Neben die kühl registrierende Inszenierung der Stadt treten phantasievolle, phantastische Panoramen, die Ernsthaftigkeit, mit der die Kamera Stadtkolorit zeichnet, konkurriert mit der spielerischen Chuzpe, Berlin als bloßes Kulissenwunder zu gebrauchen. Alles ist so wahr wie es falsch ist. Talmi kann sich als echt erweisen, Glanz als bloßer Schwindel. Aus der großen Stadt werden Bildpartikel gefiltert, filmische rapid eye movements. Berlin im Film: das ist immer wieder auch die Beschwörung einer Renaissance. ISBN 3870244682 Berlin [Film, Kino, Cinema, Filmgeschichte, Stadtbilder, Fotoband, Filmstadt, Stadtkolorit] 1998 Wir versenden am Tag der Bestellung von Montag bis Freitag.
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9783870244682 - Jacobsen, Wolfgang [Hrsg.]: Berlin im Film : die Stadt, die Menschen. hrsg. von Gestaltet von Volker Noth
Jacobsen, Wolfgang [Hrsg.]

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Berlin im Film. Die Stadt. Die Menschen von Jacobsen, Wolf. | | gebraucht

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