8. Mai 1945 - Befreiung Kapitulation? - 7 Angebote vergleichen

Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten.
Von Privat, modeler76, [6383785].
. Reihe Berliner Juristische Universitätsschriften: Grundlagen des Rechts, Band-Nr. 4 Was war der 8. Mai 1945? Befreiung oder Kapitulation? Der Titel des Sammelbands, der Vorträge an der Humboldt-Universität zum 50. Geburtstag vereinigt, erinnert an andere Fragestellungen: "Restauration oder Neuanfang?" oder "Kontinuität oder Stunde Null?". Sie alle wollen die Stellungnahme, die rückwirkende Bewertung von nunmehr fünfzig Jahren deutscher Geschichte erzwingen und provozieren durch ihre Zuspitzung. Denn sie beschwören eine Alternative, die in Wirklichkeit nicht besteht. Der 8. Mai war nun einmal die bedingungslose Kapitulation, die Unterwerfung auf Gnade und Ungnade, mit der die Siegermächte die politische Verantwortung für das Nachkriegsgeschehen übernahmen. Daran ließen Eisenhowers Proklamation Nummer 1 "We come as conquerors" (der freilich hinzugefügt war: "but not as supressors") und die Direktive vom 4. April 1945: "Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat" keinen Zweifel. Und das Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 fügte hinzu: "Das deutsche Volk fängt an, die furchtbaren Verbrechen zu büßen." Deutschland zählte nicht zu den befreiten Völkern, und es sollte auch gar nicht befreit werden. Fühlte sich der Deutsche am Tage der bedingungslosen Kapitulation, dem offiziellen Ende des bewaffneten Kampfs, dennoch als befreit? Kaelble stellt dazu eine Mehrzahl interessanter schriftlicher Äußerungen zusammen. Sie ergänzt Angress als Emigrant und amerikanischer Soldat durch die Schilderung jenes Deutschen, der vom Elend der befreiten KZ-Insassen nicht einmal Kenntnis will. Weitere Zeitzeugen sind ein Franzose (François) und ein Pole (Holzer), der sich indessen auf eine Darstellung der deutsch-polnischen Beziehungen zurückzieht. Die Wirklichkeit in den russisch besetzten Gebieten berührt nur in einem Bericht - obschon die Massenvertreibungen, die Massenmorde und die Massenvergewaltigungen zum Besatzungsterror überleiten, der Stalins russische Schreckensherrschaft in die SBZ übertrug. Rosemarie Will spart diese Perspektive in ihrer gediegenen rechtspositivistischen Schilderung der Ostzone und der "jungen" DDR leider gänzlich aus. Der Schritt von der Schilderung individueller Realitätswahrnehmung zur übergreifender Typisierung fehlt. Hier wären Schicksal und Stellungnahmen der braunen Führungsschicht und des Volks von Interesse: Selbstmord, Flucht (mit wessen Hilfe?), Fortdauer der ideologischen Verblendung oder beginnende Ernüchterung? Zum vielschichtigen klärungsbedürftigen Begriff der Befreiung gehört auch der mißglückte deutsche Widerstand gegen Hitler - und die Übergabe von Städten und Dörfern während der letzten Kriegsphase gegen den Befehl sinnloser Selbstbehauptung zum Schutz der letzten Habe. Diese Befreiung setzte im unmittelbar persönlichen Bereich ein. Sie traf auf den Westen zu, offensichtlich aber nicht auf den Osten. Die Besatzungsherrschaft begann schon vor dem 8. Mai 1945 mit der Besetzung des deutschen Gebiets. Ihr Ursprung und ihr Charakter war und blieb die Gewalt, die Herrschaft der Sieger. Beibehaltung der staatlichen Einheit oder Teilung Deutschlands, hierum drehte sich die deutsche Auseinandersetzung mit Kelsen, dem Berater des amerikanischen Außenministeriums, die Tomuschat und Diestelkamp eingehend behandelt haben. Sie erledigte sich theoretisch, als ein deutscher Kriegsgefangener in Großbritannien die Entlassung begehrte, weil er nunmehr doch Staatenloser sei. Denn da stellte sich die britische Regierung auf den Standpunkt, Deutschland existiere als Rechtssubjekt fort. Doch das besagte wenig angesichts der Teilung Deutschlands in die Besatzungszonen bei einem wenig effizienten Alliierten Kontrollrat. Frankreich verhinderte, daß dieser Kontrollrat einen unpolitischen deutschen Unterbau erhielt, aus dem später einmal eine deutsche Regierung von Fachleuten hätte gebildet werden können. Es ging um die Zerschlagung Deutschlands als Großmacht, über juristische Zwirnsfäden wollte man nicht stolpern. Bei der Frage nach der Beseitigung des Nationalsozialismus und Herstellung der persönlichen Freiheit ist zwischen den Besatzungszonen zu unterscheiden. Im Osten war die Entnazifizierung die Entmachtung des Bürgertums, und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ging nahtlos in die Gewaltherrschaft der Besatzungsmacht über. Im Westen kam es zu jenem Widerspruch zwischen Besatzungsmacht und Rechtsstaatlichkeit, auf den schon 1942 Ernst Fraenkel in einem historischen Gutachten über die Rheinland-Besetzung hingewiesen hatte. Eine Habeas-Corpus-Akte erließen die Amerikaner 1948, für Westdeutschland wurde das Besatzungsstatut nach der Verabschiedung des Grundgesetzes erlassen, was die DDR dann prompt als Instrument der Ausübung der Besatzungsherrschaft deklarierte. Rainer Schröder hat das Tor zur deutschen Rechtszeitgeschichte aufgestoßen und die unerläßliche interdisziplinäre Zusammenarbeit angemahnt. Er moniert, daß die Juristen den Historikern nachhinken. Das neue Fach der Rechtszeitgeschichte wird indessen nur dann auf Anerkennung rechnen können, wenn der historische Sachverhalt klar aufgearbeitet und an den bisherigen juristischen Begriffen gemessen wird - oder wenn diese durch neue ersetzt werden, die Allgemeingültigkeit beanspruchen. Zustand: Ungelesenes Exemplar, Namensstempel im Vorsatz (prominenter Vorbesitz), ansonsten wie neu. . 1997, kartoniert, leichte Gebrauchsspuren, 215 x 143 x 15 mm, 398g, 1. 220, Banküberweisung.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland.
Von Privat, modeler76, [6383785].
. Reihe Berliner Juristische Universitätsschriften: Grundlagen des Rechts, Band-Nr. 4 Was war der 8. Mai 1945? Befreiung oder Kapitulation? Der Titel des Sammelbands, der Vorträge an der Humboldt-Universität zum 50. Geburtstag vereinigt, erinnert an andere Fragestellungen: "Restauration oder Neuanfang?" oder "Kontinuität oder Stunde Null?". Sie alle wollen die Stellungnahme, die rückwirkende Bewertung von nunmehr fünfzig Jahren deutscher Geschichte erzwingen und provozieren durch ihre Zuspitzung. Denn sie beschwören eine Alternative, die in Wirklichkeit nicht besteht. Der 8. Mai war nun einmal die bedingungslose Kapitulation, die Unterwerfung auf Gnade und Ungnade, mit der die Siegermächte die politische Verantwortung für das Nachkriegsgeschehen übernahmen. Daran ließen Eisenhowers Proklamation Nummer 1 "We come as conquerors" (der freilich hinzugefügt war: "but not as supressors") und die Direktive vom 4. April 1945: "Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat" keinen Zweifel. Und das Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 fügte hinzu: "Das deutsche Volk fängt an, die furchtbaren Verbrechen zu büßen." Deutschland zählte nicht zu den befreiten Völkern, und es sollte auch gar nicht befreit werden. Fühlte sich der Deutsche am Tage der bedingungslosen Kapitulation, dem offiziellen Ende des bewaffneten Kampfs, dennoch als befreit? Kaelble stellt dazu eine Mehrzahl interessanter schriftlicher Äußerungen zusammen. Sie ergänzt Angress als Emigrant und amerikanischer Soldat durch die Schilderung jenes Deutschen, der vom Elend der befreiten KZ-Insassen nicht einmal Kenntnis will. Weitere Zeitzeugen sind ein Franzose (François) und ein Pole (Holzer), der sich indessen auf eine Darstellung der deutsch-polnischen Beziehungen zurückzieht. Die Wirklichkeit in den russisch besetzten Gebieten berührt nur in einem Bericht - obschon die Massenvertreibungen, die Massenmorde und die Massenvergewaltigungen zum Besatzungsterror überleiten, der Stalins russische Schreckensherrschaft in die SBZ übertrug. Rosemarie Will spart diese Perspektive in ihrer gediegenen rechtspositivistischen Schilderung der Ostzone und der "jungen" DDR leider gänzlich aus. Der Schritt von der Schilderung individueller Realitätswahrnehmung zur übergreifender Typisierung fehlt. Hier wären Schicksal und Stellungnahmen der braunen Führungsschicht und des Volks von Interesse: Selbstmord, Flucht (mit wessen Hilfe?), Fortdauer der ideologischen Verblendung oder beginnende Ernüchterung? Zum vielschichtigen klärungsbedürftigen Begriff der Befreiung gehört auch der mißglückte deutsche Widerstand gegen Hitler - und die Übergabe von Städten und Dörfern während der letzten Kriegsphase gegen den Befehl sinnloser Selbstbehauptung zum Schutz der letzten Habe. Diese Befreiung setzte im unmittelbar persönlichen Bereich ein. Sie traf auf den Westen zu, offensichtlich aber nicht auf den Osten. Die Besatzungsherrschaft begann schon vor dem 8. Mai 1945 mit der Besetzung des deutschen Gebiets. Ihr Ursprung und ihr Charakter war und blieb die Gewalt, die Herrschaft der Sieger. Beibehaltung der staatlichen Einheit oder Teilung Deutschlands, hierum drehte sich die deutsche Auseinandersetzung mit Kelsen, dem Berater des amerikanischen Außenministeriums, die Tomuschat und Diestelkamp eingehend behandelt haben. Sie erledigte sich theoretisch, als ein deutscher Kriegsgefangener in Großbritannien die Entlassung begehrte, weil er nunmehr doch Staatenloser sei. Denn da stellte sich die britische Regierung auf den Standpunkt, Deutschland existiere als Rechtssubjekt fort. Doch das besagte wenig angesichts der Teilung Deutschlands in die Besatzungszonen bei einem wenig effizienten Alliierten Kontrollrat. Frankreich verhinderte, daß dieser Kontrollrat einen unpolitischen deutschen Unterbau erhielt, aus dem später einmal eine deutsche Regierung von Fachleuten hätte gebildet werden können. Es ging um die Zerschlagung Deutschlands als Großmacht, über juristische Zwirnsfäden wollte man nicht stolpern. Bei der Frage nach der Beseitigung des Nationalsozialismus und Herstellung der persönlichen Freiheit ist zwischen den Besatzungszonen zu unterscheiden. Im Osten war die Entnazifizierung die Entmachtung des Bürgertums, und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ging nahtlos in die Gewaltherrschaft der Besatzungsmacht über. Im Westen kam es zu jenem Widerspruch zwischen Besatzungsmacht und Rechtsstaatlichkeit, auf den schon 1942 Ernst Fraenkel in einem historischen Gutachten über die Rheinland-Besetzung hingewiesen hatte. Eine Habeas-Corpus-Akte erließen die Amerikaner 1948, für Westdeutschland wurde das Besatzungsstatut nach der Verabschiedung des Grundgesetzes erlassen, was die DDR dann prompt als Instrument der Ausübung der Besatzungsherrschaft deklarierte. Rainer Schröder hat das Tor zur deutschen Rechtszeitgeschichte aufgestoßen und die unerläßliche interdisziplinäre Zusammenarbeit angemahnt. Er moniert, daß die Juristen den Historikern nachhinken. Das neue Fach der Rechtszeitgeschichte wird indessen nur dann auf Anerkennung rechnen können, wenn der historische Sachverhalt klar aufgearbeitet und an den bisherigen juristischen Begriffen gemessen wird - oder wenn diese durch neue ersetzt werden, die Allgemeingültigkeit beanspruchen. Zustand: Ungelesenes Exemplar, Namensstempel im Vorsatz (prominenter Vorbesitz), ansonsten wie neu. . 1997, kartoniert, leichte Gebrauchsspuren, 215 x 143 x 15 mm, 398g, 1. 220, Banküberweisung.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland.
Von Händler/Antiquariat, Bücherwürmchen14, [4017328].
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen

Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland.
Von Händler/Antiquariat, Speyer & Peters GmbH, [4956081].
217 S. Paperback (Auslfg: Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden) ISBN 9783870616038, Neuware, 298g.

Lieferung aus: Deutschland, Versandfertig in 1 - 2 Werktagen.
Von Händler/Antiquariat, MEDIMOPS.
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen

Lieferung aus: Deutschland, Versandfertig in 1 - 2 Werktagen.
Von Händler/Antiquariat, Berliner Wissenschafts-Verlag.
Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen

Von Händler/Antiquariat, medimops [55410863], Berlin, Germany.
503 Gramm.