Im Auftrag: Polizei, Verwaltung und Verantwortung : Begleitband zur gleichnamigen Dauerausstellung- Geschichtsort Villa ten Hompel (Schriften Geschichtsort Villa ten Hompel)
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Es gab Zeiten, da hätte ein geflügelter Spruch wie "Die Polizei -- Dein Freund und Helfer" vielen wie Hohn in den Ohren geklungen. Unter *** war die Polizei Teil eines allgegenwärtigen Überwachungsapparates, mit dessen Hilfe die Nationalsozialisten nicht nur Kriminelle jagten, sondern auch all jene, die nicht in ihr Weltbild passten. Ins Weltbild vieler früherer NS-Polizisten wiederum dürfte sich die Ausstellung im westfälischen Geschichtsort Villa ten Hompel nicht recht einfügen. Denn an dieser ehemaligen NS-Polizeibefehlsstelle hat man es sich zur Aufgabe gemacht, das Wirken der Schutzpolizeikräfte im nationalsozialistischen System zu erforschen. Erstes greifbares Ergebnis dieser Arbeit ist das vorliegende Buch. Insgesamt 16 Aufsätze beleuchten die Tätigkeit der "normalen" Polizei im Dritten Reich. Was diese Beiträge an Fakten hervorholen, ist wenig erbaulich: Rücksichtslose Karrieristen im Amt, die sich nur allzu gern auf den Satz "Befehl ist Befehl" beriefen; eine den braunen Vorstellungen angepasste Struktur des Polizeisystems; so gut wie keine strafrechtlichen Konsequenzen nach Kriegsende. Am schlimmsten aber fällt die detailliert belegte Teilnahme am Genozid (gerade auf dem Balkan oftmals als "Geiselerschießung" verschleiert) ins Gewicht -- wer da noch von Mitläufertum oder gar Unschuld spricht, muss sich zumindest der Verharmlosung, wenn nicht der Geschichtsfälschung zeihen lassen. Die Texte sind zwar allesamt staubtrocken zu lesen (man merkt, hier waren Wissenschaftler am Werk), sind dafür jedoch auf das Gründlichste recherchiert. Ein ausführlicher und in der Auswahl vielfältiger Bildteil trägt zudem zur Veranschaulichung der Beiträge bei. Natürlich bleiben Fragen offen, aber die historische Forschung an diesem "Geschichtsort" nahe Münster wird ja auch weitergeführt. Der Eröffnungsband der Villa-ten-Hompel-Schriftenreihe belegt jedenfalls, wie leicht man damals unsägliche Befehle Im Auftrag unterschrieben und ausgeführt hat -- eine Gefahr, die auch heutzutage noch jedem Beamten ständig präsent sein sollte. --Joachim Hohwieler, Gebundene Ausgabe, Label: Klartext, Klartext, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2001-01-01, Studio: Klartext, Verkaufsrang: 1705300.

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Es gab Zeiten, da hätte ein geflügelter Spruch wie "Die Polizei -- Dein Freund und Helfer" vielen wie Hohn in den Ohren geklungen. Unter *** war die Polizei Teil eines allgegenwärtigen Überwachungsapparates, mit dessen Hilfe die Nationalsozialisten nicht nur Kriminelle jagten, sondern auch all jene, die nicht in ihr Weltbild passten. Ins Weltbild vieler früherer NS-Polizisten wiederum dürfte sich die Ausstellung im westfälischen Geschichtsort Villa ten Hompel nicht recht einfügen. Denn an dieser ehemaligen NS-Polizeibefehlsstelle hat man es sich zur Aufgabe gemacht, das Wirken der Schutzpolizeikräfte im nationalsozialistischen System zu erforschen. Erstes greifbares Ergebnis dieser Arbeit ist das vorliegende Buch. Insgesamt 16 Aufsätze beleuchten die Tätigkeit der "normalen" Polizei im Dritten Reich. Was diese Beiträge an Fakten hervorholen, ist wenig erbaulich: Rücksichtslose Karrieristen im Amt, die sich nur allzu gern auf den Satz "Befehl ist Befehl" beriefen; eine den braunen Vorstellungen angepasste Struktur des Polizeisystems; so gut wie keine strafrechtlichen Konsequenzen nach Kriegsende. Am schlimmsten aber fällt die detailliert belegte Teilnahme am Genozid (gerade auf dem Balkan oftmals als "Geiselerschießung" verschleiert) ins Gewicht -- wer da noch von Mitläufertum oder gar Unschuld spricht, muss sich zumindest der Verharmlosung, wenn nicht der Geschichtsfälschung zeihen lassen. Die Texte sind zwar allesamt staubtrocken zu lesen (man merkt, hier waren Wissenschaftler am Werk), sind dafür jedoch auf das Gründlichste recherchiert. Ein ausführlicher und in der Auswahl vielfältiger Bildteil trägt zudem zur Veranschaulichung der Beiträge bei. Natürlich bleiben Fragen offen, aber die historische Forschung an diesem "Geschichtsort" nahe Münster wird ja auch weitergeführt. Der Eröffnungsband der Villa-ten-Hompel-Schriftenreihe belegt jedenfalls, wie leicht man damals unsägliche Befehle Im Auftrag unterschrieben und ausgeführt hat -- eine Gefahr, die auch heutzutage noch jedem Beamten ständig präsent sein sollte. --Joachim Hohwieler, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Klartext, Klartext, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2001-01-01, Studio: Klartext, Verkaufsrang: 1528087.

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Im Auftrag: Im Mai 2001 wird in Münster die Ausstellung `Im Auftrag: Polizei, Verwaltung und Verantwortung im 20. Jahrhundert` eröffnet. Am Beispiel des Rheinlandes und Westfalens wird die Geschichte der Ordnungspolizei in Rheinland und Westfalen mit ihrer Vorgeschichte in der Weimarer Republik und ihrer weittragenden bundesrepublikanischen Nachgeschichte in der Dauerpräsentation didaktisch innovativ präsentiert. In der Bundesrepublik gibt es kein vergleichbares Projekt, in der ordnungspolizeiliches Handeln und seine Nachwirkungen auf die polizeiliche Entwicklung nach 1945 erforscht, museal dargeboten und pädagogisch vermittelt werden. Der Katalog zur Ausstellung greift mit seinen 15 Beiträgen Kontinuitäten und Diskontinuitäten im polizeilichen Selbstverständnis auf thematisiert die Genese des neuen Leitbildes Freund und Helfer sowie die neuen Funktionen der `grünen Polizei` im `braunen` Staat. Der Einsatz der Polizei im besetzten Europa und ihre Beteiligung am `arbeitsteilig` umgesetzten Holocaust werden ebenso behandelt wie die innerpolizeilichen Versuche der Verdrängung der eigenen Verstrickung, wie auch der wenigen Versuche der von polizeilicher Seite betriebenen Aufklärung in der Bundesrepublik der 50er und 60er Jahre. Buch.

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Polizei, Verwaltung und Verantwortung. Begleitband zur gleichnamigen Dauerausstellung - Geschichtsort Villa ten Hompel, Im Mai 2001 wird in Münster die Ausstellung "Im Auftrag: Polizei, Verwaltung und Verantwortung im 20. Jahrhundert" eröffnet. Am Beispiel des Rheinlandes und Westfalens wird die Geschichte der Ordnungspolizei in Rheinland und Westfalen mit ihrer Vorgeschichte in der Weimarer Republik und ihrer weittragenden bundesrepublikanischen Nachgeschichte in der Dauerpräsentation didaktisch innovativ präsentiert. In der Bundesrepublik gibt es kein vergleichbares Projekt, in der ordnungspolizeiliches Handeln und seine Nachwirkungen auf die polizeiliche Entwicklung nach 1945 erforscht, museal dargeboten und pädagogisch vermittelt werden.Der Katalog zur Ausstellung greift mit seinen 15 Beiträgen Kontinuitäten und Diskontinuitäten im polizeilichen Selbstverständnis auf; thematisiert die Genese des neuen Leitbildes Freund und Helfer sowie die neuen Funktionen der "grünen Polizei" im "braunen" Staat. Der Einsatz der Polizei im besetzten Europa und ihre Beteiligung am "arbeitsteilig" umgesetzten Holocaust werden ebenso behandelt wie die innerpolizeilichen Versuche der Verdrängung der eigenen Verstrickung, wie auch der wenigen Versuche der von polizeilicher Seite betriebenen Aufklärung in der Bundesrepublik der 50er und 60er Jahre.

Gert Mertz, [3760845].
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