Nietzsche und der Faschismus: Eine Studie uber Nietzsches politische Philosophie und ihre Folgen (German Edition)
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Nietzsche und der Faschismus (1998)
DE PB US
ISBN: 9783885061694 bzw. 3885061694, in Deutsch, 222 Seiten, Junius Verlag GmbH, Taschenbuch, gebraucht.
Lieferung aus: Deutschland, Versandfertig in 1 - 2 Werktagen.
Von Händler/Antiquariat, goodevilleboox.
1904 rechtfertigte der amerikanische Psychologe G. Stanley Hall den Völkermord an den Indianern mit Versatzstücken aus der Philosophie Friedrich Nietzsches -- und eröffnete damit eine Tradition politischer Vereinnahmung, der sich das Werk des Philosophen trotz impliziter Kritik an Nationalismus, Antisemitismus und Biologismus bis heute nicht entziehen konnte. Vor allem Faschismus und Nationalsozialismus waren bemüht, Nietzsche ideologisch umzudeuten, und die zu Schlagwörtern reduzierten Modelle des "Willen zur Macht" und des "Übermenschen" gelten Vielen noch immer als faschistoide Ideen. "Nietzsche versammelt wie kein anderer Züge des Protofaschismus", schreibt auch Bernhard Taureck in seinem Buch Nietzsche und der Faschismus -- und stellt den Philosophen dabei neuerlich mit totalitären Regimen in Zusammenhang, die "unmittelbar Zerstörung und Krieg um der Gewalttätigkeit willen" propagierten. So wird der im Zarathustra ästhetisch gemeinte "Wille zur Macht" und die damit verbundene Vision des schöpferischen "Übermenschen" einmal mehr politisiert und aphoristisch bzw. metaphorisch Gemeintes unzulässigerweise wörtlich genommen. Unangenehm wird Taurecks Buch an jenen Stellen, wo es das Vokabular nationalsozialistischer Propaganda auf Nietzsche selbst überträgt und mutmaßt, es sei dem Philosophen um "Endlösungen" im Sinn einer rassistischen Herrenmoral gegangen. Eine ausgewogene Darstellung seines Gegenstands gelingt dem Buch so nur selten. Tatsächlich hatte Nietzsche bereits in der autobiografischen Schrift Ecce Homo (1888) von der Hoffnung gesprochen, "nicht als Untier und Moral-Scheusal" von der Nachwelt missverstanden zu werden. Die Nachwelt aber hat ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollen. Wer sich über die banalisierenden Vereinnahmungen des Philosophen durch menschenverachtende Diktaturen informieren will, ist mit Manfred Riedels ebenfalls bei Reclam erschienenen Band Nietzsche in Weimar sicher besser bedient als mit dem Buch von Taureck. --Thomas Köster, Broschiert, Label: Junius Verlag GmbH, Junius Verlag GmbH, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1998-03, Studio: Junius Verlag GmbH, Verkaufsrang: 2172210.
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1904 rechtfertigte der amerikanische Psychologe G. Stanley Hall den Völkermord an den Indianern mit Versatzstücken aus der Philosophie Friedrich Nietzsches -- und eröffnete damit eine Tradition politischer Vereinnahmung, der sich das Werk des Philosophen trotz impliziter Kritik an Nationalismus, Antisemitismus und Biologismus bis heute nicht entziehen konnte. Vor allem Faschismus und Nationalsozialismus waren bemüht, Nietzsche ideologisch umzudeuten, und die zu Schlagwörtern reduzierten Modelle des "Willen zur Macht" und des "Übermenschen" gelten Vielen noch immer als faschistoide Ideen. "Nietzsche versammelt wie kein anderer Züge des Protofaschismus", schreibt auch Bernhard Taureck in seinem Buch Nietzsche und der Faschismus -- und stellt den Philosophen dabei neuerlich mit totalitären Regimen in Zusammenhang, die "unmittelbar Zerstörung und Krieg um der Gewalttätigkeit willen" propagierten. So wird der im Zarathustra ästhetisch gemeinte "Wille zur Macht" und die damit verbundene Vision des schöpferischen "Übermenschen" einmal mehr politisiert und aphoristisch bzw. metaphorisch Gemeintes unzulässigerweise wörtlich genommen. Unangenehm wird Taurecks Buch an jenen Stellen, wo es das Vokabular nationalsozialistischer Propaganda auf Nietzsche selbst überträgt und mutmaßt, es sei dem Philosophen um "Endlösungen" im Sinn einer rassistischen Herrenmoral gegangen. Eine ausgewogene Darstellung seines Gegenstands gelingt dem Buch so nur selten. Tatsächlich hatte Nietzsche bereits in der autobiografischen Schrift Ecce Homo (1888) von der Hoffnung gesprochen, "nicht als Untier und Moral-Scheusal" von der Nachwelt missverstanden zu werden. Die Nachwelt aber hat ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollen. Wer sich über die banalisierenden Vereinnahmungen des Philosophen durch menschenverachtende Diktaturen informieren will, ist mit Manfred Riedels ebenfalls bei Reclam erschienenen Band Nietzsche in Weimar sicher besser bedient als mit dem Buch von Taureck. --Thomas Köster, Broschiert, Label: Junius Verlag GmbH, Junius Verlag GmbH, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1998-03, Studio: Junius Verlag GmbH, Verkaufsrang: 2172210.
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Nietzsche und der Faschismus (1998)
DE PB NW
ISBN: 9783885061694 bzw. 3885061694, in Deutsch, 222 Seiten, Junius Verlag GmbH, Taschenbuch, neu.
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1904 rechtfertigte der amerikanische Psychologe G. Stanley Hall den Völkermord an den Indianern mit Versatzstücken aus der Philosophie Friedrich Nietzsches -- und eröffnete damit eine Tradition politischer Vereinnahmung, der sich das Werk des Philosophen trotz impliziter Kritik an Nationalismus, Antisemitismus und Biologismus bis heute nicht entziehen konnte. Vor allem Faschismus und Nationalsozialismus waren bemüht, Nietzsche ideologisch umzudeuten, und die zu Schlagwörtern reduzierten Modelle des "Willen zur Macht" und des "Übermenschen" gelten Vielen noch immer als faschistoide Ideen. "Nietzsche versammelt wie kein anderer Züge des Protofaschismus", schreibt auch Bernhard Taureck in seinem Buch Nietzsche und der Faschismus -- und stellt den Philosophen dabei neuerlich mit totalitären Regimen in Zusammenhang, die "unmittelbar Zerstörung und Krieg um der Gewalttätigkeit willen" propagierten. So wird der im Zarathustra ästhetisch gemeinte "Wille zur Macht" und die damit verbundene Vision des schöpferischen "Übermenschen" einmal mehr politisiert und aphoristisch bzw. metaphorisch Gemeintes unzulässigerweise wörtlich genommen. Unangenehm wird Taurecks Buch an jenen Stellen, wo es das Vokabular nationalsozialistischer Propaganda auf Nietzsche selbst überträgt und mutmaßt, es sei dem Philosophen um "Endlösungen" im Sinn einer rassistischen Herrenmoral gegangen. Eine ausgewogene Darstellung seines Gegenstands gelingt dem Buch so nur selten. Tatsächlich hatte Nietzsche bereits in der autobiografischen Schrift Ecce Homo (1888) von der Hoffnung gesprochen, "nicht als Untier und Moral-Scheusal" von der Nachwelt missverstanden zu werden. Die Nachwelt aber hat ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollen. Wer sich über die banalisierenden Vereinnahmungen des Philosophen durch menschenverachtende Diktaturen informieren will, ist mit Manfred Riedels ebenfalls bei Reclam erschienenen Band Nietzsche in Weimar sicher besser bedient als mit dem Buch von Taureck. --Thomas Köster, Broschiert, Label: Junius Verlag GmbH, Junius Verlag GmbH, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1998-03, Studio: Junius Verlag GmbH, Verkaufsrang: 2172210.
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1904 rechtfertigte der amerikanische Psychologe G. Stanley Hall den Völkermord an den Indianern mit Versatzstücken aus der Philosophie Friedrich Nietzsches -- und eröffnete damit eine Tradition politischer Vereinnahmung, der sich das Werk des Philosophen trotz impliziter Kritik an Nationalismus, Antisemitismus und Biologismus bis heute nicht entziehen konnte. Vor allem Faschismus und Nationalsozialismus waren bemüht, Nietzsche ideologisch umzudeuten, und die zu Schlagwörtern reduzierten Modelle des "Willen zur Macht" und des "Übermenschen" gelten Vielen noch immer als faschistoide Ideen. "Nietzsche versammelt wie kein anderer Züge des Protofaschismus", schreibt auch Bernhard Taureck in seinem Buch Nietzsche und der Faschismus -- und stellt den Philosophen dabei neuerlich mit totalitären Regimen in Zusammenhang, die "unmittelbar Zerstörung und Krieg um der Gewalttätigkeit willen" propagierten. So wird der im Zarathustra ästhetisch gemeinte "Wille zur Macht" und die damit verbundene Vision des schöpferischen "Übermenschen" einmal mehr politisiert und aphoristisch bzw. metaphorisch Gemeintes unzulässigerweise wörtlich genommen. Unangenehm wird Taurecks Buch an jenen Stellen, wo es das Vokabular nationalsozialistischer Propaganda auf Nietzsche selbst überträgt und mutmaßt, es sei dem Philosophen um "Endlösungen" im Sinn einer rassistischen Herrenmoral gegangen. Eine ausgewogene Darstellung seines Gegenstands gelingt dem Buch so nur selten. Tatsächlich hatte Nietzsche bereits in der autobiografischen Schrift Ecce Homo (1888) von der Hoffnung gesprochen, "nicht als Untier und Moral-Scheusal" von der Nachwelt missverstanden zu werden. Die Nachwelt aber hat ihm diesen Wunsch nicht erfüllen wollen. Wer sich über die banalisierenden Vereinnahmungen des Philosophen durch menschenverachtende Diktaturen informieren will, ist mit Manfred Riedels ebenfalls bei Reclam erschienenen Band Nietzsche in Weimar sicher besser bedient als mit dem Buch von Taureck. --Thomas Köster, Broschiert, Label: Junius Verlag GmbH, Junius Verlag GmbH, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1998-03, Studio: Junius Verlag GmbH, Verkaufsrang: 2172210.
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Symbolbild
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ISBN: 3885061694 bzw. 9783885061694, in Deutsch, Hamburg: Junius, 1989, gebraucht.
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Von Händler/Antiquariat, S. Wolfe, [1210].
ISBN 3885061694 **Deutsches Konto vorhanden. Problemlose Zahlung per Überweisung oder per Paypal.**, Bernhard H.F. Taureck.. 1. Aufl., 222pp., PAPERBACK, very good.
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Symbolbild
Nietzsche und der Faschismus (1989)
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ISBN: 3885061694 bzw. 9783885061694, in Deutsch, Junius Hamburg 1989, Taschenbuch, gebraucht.
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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Buchtip, [2447].
1. Auflage 222 Seiten, Okart / paperback 8° sehr guter Zustand - neuwertiges Exemplar.
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Nietzsche und der Faschismus. Eine Studie Nietzsches politische Philosophie und ihre Folgen.
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ISBN: 3885061694 bzw. 9783885061694, in Deutsch, Hamburg, Junius, 1989. gebraucht.
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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Beutler, [4400].
8°. 222 Seiten. Mit Abbildungen. Original-Broschur. (Gutes Exemplar).
Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Beutler, [4400].
8°. 222 Seiten. Mit Abbildungen. Original-Broschur. (Gutes Exemplar).
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