Die Produktion des Unbewussten : die Integration der Psychoanalyse in die marxistische Theorie
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Richard Lichtman Die Produktion des Unbewussten. Die Integration der Psychoanalyse in die marxistische Theorie Argument Hamburg 1990 Textauszüge Inhalt: Vorwort und Danksagungen 5 Einleitung: Die Verzweiflung der Marxisten und die Hinwendung zu Freud 9 Teil I: Marx und Freud - Konvergenz und Antagonismus Kapitel 1: Konvergenz 27 Kapitel 2: Antagonismus 52 Kapitel 3: Marx und die menschliche Natur 76 Teil II: Die Transzendierung der Psychoanalyse Kapitel 4: Die Entmystifizierung der Freudschen Theorie 123 Kapitel 5: Klinische Praxis: Der Fall Dora 162 Kapitel 6: Soziologie der Metapsychologie 214 Zusammenfassung und Ausblick 256 Teil III: Gesellschaftsstruktur und therapeutische Praxis Kapitel 7: Das marxistische Unbewusste 265 Kapitel 8: Therapie-Politik 309 Bibliographie 349 Klappentext: Die langjährige Debatte um die (Un-) Vereinbarkeit der Theorien von Marx und Freud ist, wie das Buch des amerikanischen Philosophen Richard Lichtman auf klare und eindrückliche Weise zeigt, keineswegs abgeschlossen. Im Mittelpunkt seiner Analyse steht die Verbindung zweier verschiedener Konzeptionen des Unbewussten: Marx' Gedanke, dass sich der gesellschaftliche Prozess hinter dem Rücken der Individuen als Herrschaft der vergegenständlichten Objekte vollzieht, wird auf Freuds reformulierte Theorie des individuellen unterdrückten Unbewussten bezogen. Beide Aspekte sind die Seiten einer Medaille. Von daher kann die Befreiung der Individuen nur gelingen, wenn sie nicht vom Prozess der gesellschaftlichen Emanzipation abgekoppelt wird. Nur wenige Arbeiten behandeln den Zusammenhang von Marx und Freud auf so klare, provokative und überzeugende Weise Bertell Ollman, New York University Aus dem Vorwort: Unterschiedliche, wenngleich sich überschneidende Interessen haben mich bewogen, dieses Buch zu schreiben: Erstens verstehe ich es als einen Beitrag zu der wachsenden Zahl von Analysen über das Verhältnis von Marx und Freud. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich ein kleiner, aber sehr aktiver Kreis von Autoren dem Versuch gewidmet, die Theorien dieser beiden Denker zu einer Synthese zusammenzufügen. Die Grundaussage der vorliegenden Arbeit lautet, dass eine solche Synthese nicht möglich ist, falls dieser Begriff einen Kompromiss zwischen den zwei Positionen bezeichnen soll. Ich vertrete dagegen die Auffassung, dass die Systeme von Marx und Freud unvereinbar sind, und dass man sich folglich für das eine und gegen das andere zu entscheiden hat. Ausgehend von diesem Standpunkt ist es möglich, die zweite Theorie in die erste zu integrieren. Die Verwirrung, die in der derzeitigen Literatur über Marx und Freud herrscht, resultiert zu einem großen Teil gerade aus dem toleranten Wunsch, Marx und Freud zu einem homogenen Amalgam zu verschmelzen. In der heutigen Ära des Endes der Ideologien ist ein derartiger Wunsch verständlich. Gleichwohl werden wir sehen, dass die beiden Theorien aufgrund ihrer Struktur letztlich doch in einem Rivalitätsverhältnis zueinander stehen, so dass Prioritäten gesetzt werden müssen. Meine eigene Position, die durch die folgende Analyse belegt werden soll, ist die: während sowohl die Marxsche als auch die Freudsche Lehre für sich genommen unzulänglich ist, kann die marxistische Position korrigiert werden, während die freudianische grundsätzlich nicht tragfähig ist. Arbeitet man sich allerdings durch die Auffassungen Freuds in all ihrer Begrenztheit hindurch, stößt man auf sehr bedeutende Erkenntnisse, die sich sehr wohl in eine erweiterte marxistische Theorie integrieren lassen. Damit ist auch schon mein zweites Interesse angesprochen: Ich möchte die marxistische Theorie selbst ein Stück weit von ihrem traditionellen, mechanistischen Erbe befreien, ohne etwas von den tiefen Einsichten zu opfern, die in ihrer materialistischen Auffassung von der menschlichen Existenz enthalten sind. Die marxistische Theorie hatte die Tendenz, eine Trennung zwischen Strukturalisten und Humanisten vorzunehmen. Dabei können beide Lager für sich in Anspruch nehmen, etwas Richtiges erkannt zu haben: Obwohl die gesellschaftlichen Strukturen unabhängig von den bewusst geäußerten Absichten der menschlichen Subjekte agieren, sind sie niemals ganz unabhängig vom Wesen der konkreten Menschen. Genau in diesem Punkt erweist sich die Theorie Freuds als überaus anregend, wenn sie mittels gesellschaftlicher Kategorien neu konstituiert wird. Denn die Verbindung von individueller Absicht und gesellschaftlicher Struktur ist dialektisch in die entfremdeten Institutionen des gesellschaftlichen Lebens und in das verdrängte Unbewusste spezifischer gesellschaftlicher Subjekte eingebettet. Daher habe ich diese Untersuchung nicht nur aus den in Kapitel 1 dargelegten Gründen oder wegen der Erkenntnisse verfasst, die Freuds Arbeit über das Scheitern von realen und das Ausbleiben von latenten sozialen Revolutionen in diesem Jahrhundert bietet. Ich habe mich vor allem von der theoretisch-praktischen Überlegung leiten lassen, dass das menschliche Leben nicht adäquat erfasst werden kann, wenn die wechselseitige Beziehung zwischen dem Freudschen Konzept des verdrängten Unbewussten und der Marxschen Erkenntnis des Fetischcharakters der sozialökonomischen Strukturen nicht sorgfältig untersucht wird. Ich bin mir durchaus bewusst, dass solche Versuche auch schon früher unternommen worden sind. Aber sie sind meiner Ansicht nach gescheitert: entweder durch die unkritische Übernahme grundlegender Freudscher Konzepte - wie im Fall von Reichs Triebtheorie oder durch eine so ausgedünnte Version von Marx - wie im Fall von Fromms Verzicht auf eine Klassenanalyse -, dass sich das Ergebnis als nichtssagend erwiesen hat. Bislang fehlt es an einer detaillierten Darstellung der grundlegenden theoretischen Aussagen von Marx und Freud, an einem Vergleich ihrer unterschiedlichen Methoden und Inhalte sowie an einer Untersuchung der Logik, die sich bei beiden findet. Dabei handelt es sich meiner Meinung nach um eine Logik, die der Gesellschaftsordnung Priorität zuschreibt, ohne das Wechselverhältnis zwischen individuellen und gesellschaftlichen Kategorien aus dem Blick zu verlieren. Ich weiß nur zu gut, dass dieses Buch lediglich ein erster Schritt ist. Mit der in dieser Arbeit erreichten Vollständigkeit, sprich Integration der beiden Theorien, bin ich bei weitem noch nicht zufrieden. Aber ich möchte die Weichen stellen für ein marxistisches Denken, das sich die Arbeiten nicht-marxistischer Autoren auf produktive Weise aneignet, um sie in eine zwar entschieden marxistische, aber breitgefächerte Perspektive zu integrieren. Denn mein drittes Interesse besteht darin, die Voraussetzungen für eine marxistische Psychologie zu skizzieren. Dieser Ausdruck ist schwerer verständlich zu machen, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Der Begriff Psychologie steht nämlich dermaßen für den Bereich des Subjektiven und Privaten, was der realen Atomisierung und Isoliertheit des heutigen Lebens durchaus entspricht, dass der Ausdruck selbst im Prozess seiner Realisierung neu zu konstituieren ist. Und in diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, dass Freud nur einer der Autoren ist, die kritisch in eine marxistische Perspektive integriert werden müssen. Von Merleau-Ponty, Binswanger und Piaget sowie von zahlreichen weniger bedeutenden Persönlichkeiten können wir ebenso viel lernen. Aber Freuds Lehre weist die gleiche Struktur auf wie die gesellschaftliche Selbstreflexion der heutigen Welt, was für die Arbeit der anderen Denker in dieser Weise nicht zutrifft dies bezieht sich nicht nur auf den Determinismus und die privatisierte Subjektivität, die sein System durchgehend kennzeichnen, sondern auch auf die Bedeutung, die die Psychoanalyse zweifellos für das moderne Leben gehabt hat. Die letztere Überlegung gibt einen Hinweis auf das theoretische Niveau der vorliegenden Arbeit, das zwischen reiner Theorie und empirischer Sozialkritik liegt. Es handelt sich weder um eine philosophische Arbeit, die sich mit der reinen Theorie der menschlichen Psyche befasst, noch um eine praktische Kritik an der sich wandelnden Struktur des amerikanischen Lebens. Ich hoffe, dass ich diese Themen in späteren Schriften behandeln werde das erste, weil es der Anlass für diese Untersuchung ist, das zweite, weil es die Anwendung der Theorie ist. In der vorliegenden Arbeit galt mein Hauptinteresse den sozialen Ursprüngen der Persönlichkeit und ihrem Verhältnis zur kapitalistischen Repression sowie der Technik der Psychoanalyse als Therapie. Ich war keineswegs um eine objektive oder leidenschaftslose Darstellung dieser Dinge bemüht, und zwar nicht nur aus dem an sich schon ausreichenden Grund, dass solche Bemühungen eine logische Unmöglichkeit sind, sondern auch deswegen, weil die Einstellung und Überzeugung, die hinter solchen Bemühungen steht, für mich ein Ausdruck der Entfremdung des heutigen Lebens ist, die dieses Buch kritisieren will. Biographisches: Richard Lichtman ist Fakultätsmitglied im Department of Philosophy der University of California und lehrt Philosophie am The Wright Institute, Berkeley. Impressum: Richard Lichtman Die Produktion des Unbewussten. Die Integration der Psychoanalyse in die marxistische Theorie Aus dem Amerikanischen von Ilse Utz Argument Titel der amerikanischen Originalausgabe: The Production of Desire. The Integration of Psychoanalysis into Marxist Theory. The Free Press, Macmillan Inc., 1986. Richard Lichtman 1982. Alle Rechte der deutschen Fassung vorbehalten. Argument-Verlag 1990. Argument-Verlagsbüro: Rentzelstraße 1, 2000 Hamburg 13. Argument-Redaktion: Onkel-Tom-Straße 64 a, 1000 Berlin 37. Umschlag: Johannes Nawrath. Texterfassung durch die Übersetzerin und Verlag. Konvertierung: Fotosatz Barbara Steinhardt, Berlin. Druck: Clausen & Bosse, Leck. Erste Auflage 1990. ISBN 3-88619-387-X. Zustand: 353 Seiten, kartoniert etwa 21 cm hoch, 2,7 cm breit, 13,5 cm tief etwa 380 g schwer ordentlicher, sauberer Zustand Umschlag an den Ecken etwas bestoßen, Lesefalten am Buchrücken, 1990, kartoniert, leichte Gebrauchsspuren, etwa 21 cm hoch, 2,7 cm breit, 13,5 cm tief, 380g, Erstausgabe, 353, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal, Selbstabholung und Barzahlung.

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Verlagstext: "Die langjährige Debatte um die (Un)Vereinbarkeit der Theorien von Marx und Freud ist, wie das Buch des amerikanischen Philosophen Richard Lichtman auf klare und eindrückliche Weise zeigt, keineswegs abgeschlossen. Im Mittelpunkt seiner Analyse steht die Verbindung zweier verschiedener Konzeptionen des Unbewußten: MarxGedanke, daß sich der gesellschaftliche Prozeß hinter dem Rücken der Individuen als Herrschaft der vergegenständlichten Objekte vollzieht, wird auf Freuds reformulierte Theorie des individuellen unterdrückten Unbewußten bezogen. Beide Aspekte sind die Seiten einer Medaille. Von daher kann die Befreiung der Individuen nur gelingen, wenn sie nicht vom Prozeß der gesellschaftlichen Emanzipation abgekoppelt wird." Zum Zustand: Nach meiner Zählung sind 50 Seiten mit Kugelschreiberanstreichungen versehen. Bei dem weit überwiegenden Teil handelt es sich dabei um ein oder zwei kurze Markierungen am Rand (außerhalb des Textes). Vorderdeckel an der unteren Ecke leicht angeknickt. Buchschnitt leicht nachgedunkelt. Gutes Leseexemplar. Paperback, deutliche Gebrauchsspuren, 21 x 13,5 cm, 390g.

Von Händler/Antiquariat, Rotes Antiquariat Wien [63783312], Wien, Austria.
353 S., 2 Bll. 8°, Orig.-Karton. Aus dem Amerikanischen von Ilse Utz. - "Nur wenige Arbeiten behandeln den Zusammenhang von Marx und Freud auf so klare, provokative und überzeugende Weise.? (Bertell Ollman, New York University.) - sehr guter Zustand. 1000 gr.

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Die Integration der Psychoanalyse in die marxistische Theorie. ISBN: 388619387X / 3-88619-387-X. 1990, Original Broschur. Gut, ungelesen. Schnitt etwas verblichen. 21 x 13,5, 900g, 353, Internationaler Versand, Banküberweisung, Nachnahme, PayPal, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten).

Von Händler/Antiquariat, Berliner Büchertisch eG [4453986], Berlin, Germany.
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