Einer im Vordergrund - Taras Borodajkewycz Dokumente - Berichte - Analysen
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Fischer, Heinz

Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewycz. (2015)

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ISBN: 9783900766269 bzw. 3900766266, in Deutsch, Ephelant Verlag, Wien, Taschenbuch, gebraucht, guter Zustand, Nachdruck.

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315 Seiten, Illlustrierter OKarton / Paperback ("Dokumente - Berichte - Analysen"), 20,5 x 13,3 cm Sehr guter Zustand - geringfügige Gebrauchsspuren - fast wie neu. Unveränderter Nachdruck des 1966 im Europaverlag eerschienenen Titels. Taras Borodajkewycz (geboren am 1. Oktober 1902; gestorben am 3. Jänner 1984 in Wien; bis 1919 Taras von Borodajkewycz) war ein österreichischer nationalsozialistischer Historiker. Von 1955 bis zu seiner Zwangspensionierung 1966 war er Professor an der Hochschule für Welthandel in Wien (heute: Wirtschaftsuniversität Wien). Taras Borodajkewycz wurde 1902 als Sohn des galizischstämmigen Beamten Wladimir Borodajkewycz und dessen Frau Henriette geborene Löwe geboren. In der Literatur wurde angeführt, Vater Borodajkewycz habe im k.k. Verkehrsministerium gearbeitet; damals bestand allerdings kein Ministerium dieses Namens. Der Vater war, wie sich aus Eintragungen in Lehmanns Wiener Adressbuch ergibt, Ingenieur und Beamter der dem k.k. Eisenbahnministerium direkt unterstehenden k.k. Staatsbahnen, zuletzt mit dem Amtstitel Oberbahnrat. Zu Taras Borodajkewyczs Geburtsort gibt es unterschiedliche Angaben: Neben Baden bei Wien wird auch die Ukraine bzw. das damalige Galizien angegeben. Er soll in Baden bei Wien aufgewachsen sein. Sein Vater scheint im Wiener Adressbuch erstmals 1905 (8., Bennoplatz 8) auf, wohnte 1916 in der Penzinger Straße 126 nahe dem Bahnhof Wien Penzing (damals 13., seit 1938 14. Bezirk) und war dann bis zur Adressbuchausgabe 1925 im 3. Bezirk, Petrusgasse 11, gemeldet. Ob sein Sohn Taras jeweils bei ihm gewohnt hat, ist nicht klar. In der Zwischenkriegszeit gehörte Taras Borodajkewycz dem katholisch-nationalen Lager um die Christlichsoziale Partei, die führende Regierungspartei, an, wo versucht wurde, katholisches mit deutschnationalem Gedankengut zu verbinden. Spätestens Mitte der 1930er Jahre geriet er in den Bannkreis der (zu diesem Zeitpunkt in Österreich illegalen) NSDAP. Nach abgebrochenem Theologie- sowie Philosophiestudium an der Universität Wien machte Borodajkewycz 1932 seinen Abschluss in Geschichte und wurde kurz darauf Assistent des Historikers Heinrich Ritter von Srbik, "Alter Herr" der Wiener Burschenschaft Gothia. Seine Dissertation trug den Titel Konstantin von Höflers Werdezeit. Ein Beitrag zur geistigen Auseinandersetzung des Katholizismus mit dem deutschen Denken in der 1. Hälfte des 19. Jh. Er wurde zum Dr. phil. promoviert. Von Jänner 1934 bis 1945 war er Mitglied der in Österreich bis 1938 verbotenen NSDAP. Er war Mitglied der Studentenverbindung KaV Norica Wien, bei seinem Eintritt Mitgliedsverbindung im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, ab 1933 im abgespaltenen Österreichischer Cartellverband. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als die entsprechenden Verbindungsgremien wieder tagen konnten, wurde er wegen seines NSDAP-Engagements ausgeschlossen. 1937 wurde Borodajkewycz in der Ständestaatsdiktatur Dozent an der Universität Wien. Während der NS-Diktatur war er von 1942 bis 1945 außerordentlicher Universitätsprofessor für Geschichte an der Deutschen Universität Prag. 1946 wurde er als "Minderbelasteter" eingestuft und erreichte somit seine Entnazifizierung. 1949 nahm Borodajkewycz gemeinsam mit anderen ehemals prominenten Nationalsozialisten an der Oberweiser Konferenz teil. Infolge seiner guten Beziehungen zur ÖVP, insbesondere zum damaligen Unterrichtsminister Heinrich Drimmel und dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus, der sich in der Ersten Republik als Spitzenfunktionär der antisemitischen Deutschen Studentenschaft betätigt hatte, erhielt Borodajkewycz 1955 einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der damaligen Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Seine fortbestehenden Sympathien für den Nationalsozialismus waren offensichtlich; in seinen Vorlesungen machte er wiederholt neonazistische und antisemitische Aussagen, mit denen er zum Liebling der damals mehrheitlich rechtsgerichteten Studentenschaft wurde. Vom 1. Dezember 1961 an schrieb der damals 19-jährige Student Ferdinand Lacina, später sozialdemokratischer Finanzminister, in einer Borodajkewycz-Vorlesung dessen politische Kommentare mit. Der Professor bezeichnete beispielsweise Rosa Luxemburg als "jüdische Massenaufpeitscherin" und lobte Hitlers Rede vom 15. März 1938 bei einer Massenkundgebung auf dem Wiener Heldenplatz unmittelbar nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich. 1962 thematisierte der junge Jurist Heinz Fischer, 2004 zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt, in den sozialdemokratischen Medien Arbeiter-Zeitung und Zukunft unter Nutzung der Lacina-Mitschriften die demokratische Erziehung an österreichischen Hochschulen und griff Borodajkewycz wegen seiner fragwürdigen Vorlesungspraxis an. Um Lacinas Studienabschluss nicht zu gefährden, ließ Fischer die Quelle seiner Anschuldigungen ungenannt. Die Mitschriften wurden dem Richter nur anonymisiert vorgelegt; daher wurde Fischer in einem von Borodajkewycz angeregten Gerichtsverfahren wegen Ehrenbeleidigung zu einer Geldstrafe von 4.000 Schilling (damals etwa zwei Monatslöhne einer Angestellten) verurteilt. Borodajkewycz fühlte sich durch das Urteil in seinen Ansichten bestätigt und ließ seine Einstellung in Vorlesungen verstärkt durchblicken. 1965 übergab der spätere Zeitungsgründer Oscar Bronner seinem Vater, dem Kabarettisten Gerhard Bronner, Lacinas Material. Bronner verarbeitete es in seiner satirischen TV-Sendung Zeitventil im ORF in Form eines fiktiven Interviews mit dem Professor, wobei dessen Antworten auf die gestellten Fragen Originalzitate Borodajkewycz? waren. Da die Sendung eine große Verbreitung hatte, waren die am 18. März ausgestrahlten antisemitischen und antidemokratischen Äußerungen von Borodajkewycz für einen großen Zuschauerkreis wahrnehmbar. Das fiktive Interview endete mit einer diffamierenden antisemitischen Aussage über Hans Kelsen, den Schöpfer der österreichischen Verfassung. Daraufhin gab es empörte Presseberichte über Borodajkewycz. Die Affäre eskalierte, als der Angegriffene zwei Tage später in der Universität eine Pressekonferenz abhielt, auf der er seine Äußerungen bestätigte. Im Saal waren Unterstützer aus den Reihen der Burschenschaften, die Beifall klatschten, als Borodajkewycz sich antisemitisch äußerte. Als er sich stolz zu seiner NSDAP-Mitgliedschaft bekannte, bekam er ebenfalls Beifall. Er berief sich auf die Hochschulautonomie und die Forschungsfreiheit. Schon am nächsten Tag und auch die Tage darauf gab es Demonstrationen von Gegnern des Nationalsozialismus und des Protagonisten Borodajkewycz, die unter dem Motto "Wider den Faschismus" standen. Am 26. März 1965 wurde Borodajkewycz angeblich vor seinem Wohnhaus in Wien "von drei oder vier unbekannten Burschen" überfallen, aber nicht verletzt. Sein ihn begleitender Sohn Olaf "erlitt Verletzungen leichten Grades an der Oberlippe". Am 31. März 1965 demonstrierten Vertreter von Studentenorganisationen, ehemalige Widerstandskämpfer sowie Gewerkschafter in Wien in der Inneren Stadt gegen Borodajkewycz. Beim Zusammenstoß mit einer vom "Ring Freiheitlicher Studenten" (RFS), der Studentenorganisation der FPÖ, organisierten Gegendemonstration wurde der ehemalige Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger von dem Studenten und bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Neonazi Günther Kümel beim Hotel Sacher mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergeschlagen; er erlitt Verletzungen, an denen er zwei Tage später starb. Kirchweger wurde später als erstes Todesopfer einer politischen Gewalttat der Zweiten Republik bezeichnet. Im April 1965 wurde das Ehrenbeleidigungsverfahren gegen Fischer wieder aufgenommen. Auf Grund der Aussage Lacinas (der mittlerweile sein Studium abgeschlossen hatte) wurde das Urteil gegen Fischer aufgehoben; Borodajkewycz? Berufung dagegen wurde abgewiesen. Schließlich wurde Borodajkewycz - nach langem Widerstand des zuständigen Unterrichtsministers Theodor Piffl-Percevic - 1966 bei vollen Bezügen zwangsweise pensioniert. In den folgenden Jahren veröffentlichte er noch einige Texte, z. B. in den "Eckartschriften" der Österreichischen Landsmannschaft.(aus Wikipedia). Autorenporträt : Heinz Fischer (geboren am 9. Oktober 1938 in Graz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (SPÖ). Von 2004 bis 2016 war er Bundespräsident der Republik Österreich. Davor war er Wissenschaftsminister und Nationalratsabgeordneter der SPÖ sowie Präsident beziehungsweise Zweiter Präsident des österreichischen Nationalrates. Heinz Fischer wurde in einer sozialdemokratisch geprägten Familie geboren. Sein Vater, Sektionschef Rudolf Fischer, war von 1954 bis 1956 Staatssekretär im Handelsministerium der großkoalitionären Bundesregierung Raab I. Er war bekennender Esperantist und viele Jahre lang Obmann der Arbeiter-Esperantisten Österreichs. Rudolf Fischer lernte seine Ehefrau Emmi während eines Esperanto-Kurses in Wiener Neustadt kennen. Beider Kinder Edith und Heinz lernten die internationale Sprache bereits im Kindesalter. Heinz Fischers Onkel Otto Sagmeister war von 1947 bis 1949 Minister für Volksernährung der Bundesregierung Figl I und 1949 bis 1972 Generaldirektor des österreichischen Konsums. Aufgrund des Krieges besuchte Heinz Fischer fünf Volksschulen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. Nach der Matura im Gymnasium Fichtnergasse in Hietzing (13. Wiener Gemeindebezirk) im Jahr 1956 studierte Fischer an der Universität Wien Rechtswissenschaften und wurde 1961 zum Doktor jur. promoviert. Er absolvierte ab 11. März 1958 seinen Präsenzdienst als Funker im Heerestelegrafenbataillon der damaligen Franz-Ferdinand-Kaserne, der heutigen Starhemberg-Kaserne, und rüstete im Dezember 1958 als Gefreiter ab. Im Zuge seiner Milizfunktion wurde er anschließend bis zum Zugsführer befördert. In den Jahren 1962 bis 1965 deckte er mit Hilfe der Mitschrift von Ferdinand Lacina den politischen Skandal um den antisemitischen Professor Taras Borodajkewycz an der Wiener Hochschule für Welthandel auf und veröffentlichte darüber ein Buch. Neben der politischen Tätigkeit setzte Fischer auch seine akademische Laufbahn fort: 1978 wurde er habilitiert und 1994 zum Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck ernannt. Allerdings führt Fischer den Professorentitel bei keiner Gelegenheit an. 1996 und 1997 lehrte er als Dozent zweier Lehrveranstaltungen im Bereich der Staatswissenschaften an der Universität Wien. Heinz Fischer und Margit Binder heirateten am 20. September 1968 standesamtlich; der Ehe entstammen zwei Kinder. Schwiegervater Otto Binder war von 1959 bis 1981 Generaldirektor der Wiener Städtischen Wechselseitigen Versicherungsanstalt. Fischer trat 1995 aufgrund der „Affäre Groër“ aus der Kirche aus und bezeichnet sich selbst als Agnostiker. Wie schon einer seiner Amtsvorgänger, Adolf Schärf, wohnte Fischer auch als Staatsoberhaupt weiter in seiner Privatwohnung in Wien Josefstadt (8. Bezirk), von der aus er seinen Amtssitz im Leopoldinischen Trakt der Hofburg wie zuvor das Parlamentsgebäude zu Fuß erreichen konnte. Die baufällig und unbewohnbar gewordene Präsidentenvilla auf der Hohen Warte wurde in der Folge von der Bundesimmobiliengesellschaft verkauft. Schon Fischers Amtsvorgänger Thomas Klestil bewohnte die baufällige Präsidentenvilla nur mehr bis Mai 2004; zwei Monate vor Klestils Tod übersiedelte das Ehepaar Klestil in eine private Villa in Wien Hietzing. Nach seinem Studium war Fischer zunächst einige Monate bei Gericht tätig und wirkte ab 1962 im Parlament als Sekretär der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion. 1971, als Bruno Kreisky die absolute Mehrheit erreichte, wurde er in den Nationalrat gewählt, dem er mit Ausnahme der Zeit seiner Tätigkeit als Wissenschaftsminister (1983–1987, Bundesregierung Sinowatz und Vranitzky I) bis 2004 angehörte. 1975 wurde er geschäftsführender Klubobmann (Fraktionsvorsitzender) des SPÖ-Parlamentsklubs, 1977 stellvertretender Parteivorsitzender. 1983 bis 1987 war er Wissenschaftsminister, danach ab dem 27. Jänner 1987 alleiniger Klubobmann der SPÖ. Im Zusammenhang mit der Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre im Jahre 1975 forderte er einen Untersuchungsausschuss gegen Simon Wiesenthal, der aber in der Folge nicht eingesetzt wurde. 1990 wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Nationalrates gewählt und übte dieses Amt bis 2002 aus. Von 2002 bis 2004 war er während der Zeit der ÖVP-FPÖ-Koalition Zweiter Nationalratspräsident. 1992 wurde Heinz Fischer zum stellvertretenden Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Europas gewählt, eine Funktion, die er bis zur Wahl zum Bundespräsidenten ausübte. 1994 übernahm er die Funktion des Vorsitzenden des von Willy Brandt Anfang der 1990er Jahre gegründeten „Europäischen Forums für Demokratie und Solidarität“. Im Jänner 2004 gab er seine Kandidatur zum Amt des österreichischen Bundespräsidenten bekannt. Am 10. März legte Heinz Fischer, der unter anderem Mitglied des Bundesparteivorstandes und stellvertretender Parteivorsitzender der SPÖ gewesen war, seine Parteifunktionen nieder. Die Wahl am 25. April gewann Fischer mit 52,39 % der Stimmen, einem Vorsprung von 4,78 Prozentpunkten vor Gegenkandidatin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP, unterstützt auch von Repräsentanten der FPÖ). Am 8. Juli 2004 wurde Fischer als achter Bundespräsident der Zweiten Republik angelobt. Mit Amtsantritt stellte Fischer seine Parteimitgliedschaft bei der SPÖ ruhend und erklärte, als Bundespräsident über den Parteien stehen zu wollen. Am 23. November 2009 erklärte er in einem YouTube-Video seine Kandidatur zur Wiederwahl. Am 25. April 2010 wurde Fischer mit 79,3 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 53,6 % für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Am 8. Juli 2010 wurde er in der Bundesversammlung für seine zweite Funktionsperiode angelobt. Seine Amtszeit endete am 8. Juli 2016 um 11 Uhr, obwohl zur Bundespräsidentenwahl 2016 wegen der Aufhebung des zweiten Wahlgangs durch den Verfassungsgerichtshof kein gültiges Endergebnis vorlag. Fischer wurde mit einem Festakt im Parlament verabschiedet.(aus Wikipedia). Versand D: 2,50 EUR Nationalsozialismus, 3. Reich, Auschwitz, Angelegt am: 20.05.2020.
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Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewycz. (2015)

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Eisenbahnministerium direkt unterstehenden k.k. Staatsbahnen, zuletzt mit dem Amtstitel Oberbahnrat. Zu Taras Borodajkewyczs Geburtsort gibt es unterschiedliche Angaben: Neben Baden bei Wien wird auch die Ukraine bzw. das damalige Galizien angegeben. Er soll in Baden bei Wien aufgewachsen sein. Sein Vater scheint im Wiener Adressbuch erstmals 1905 (8., Bennoplatz 8) auf, wohnte 1916 in der Penzinger Straße 126 nahe dem Bahnhof Wien Penzing (damals 13., seit 1938 14. Bezirk) und war dann bis zur Adressbuchausgabe 1925 im 3. Bezirk, Petrusgasse 11, gemeldet. Ob sein Sohn Taras jeweils bei ihm gewohnt hat, ist nicht klar. In der Zwischenkriegszeit gehörte Taras Borodajkewycz dem katholisch-nationalen Lager um die Christlichsoziale Partei, die führende Regierungspartei, an, wo versucht wurde, katholisches mit deutschnationalem Gedankengut zu verbinden. Spätestens Mitte der 1930er Jahre geriet er in den Bannkreis der (zu diesem Zeitpunkt in Österreich illegalen) NSDAP. Nach abgebrochenem Theologie- sowie Philosophiestudium an der Universität Wien machte Borodajkewycz 1932 seinen Abschluss in Geschichte und wurde kurz darauf Assistent des Historikers Heinrich Ritter von Srbik, "Alter Herr" der Wiener Burschenschaft Gothia. Seine Dissertation trug den Titel Konstantin von Höflers Werdezeit. Ein Beitrag zur geistigen Auseinandersetzung des Katholizismus mit dem deutschen Denken in der 1. Hälfte des 19. Jh. Er wurde zum Dr. phil. promoviert. Von Jänner 1934 bis 1945 war er Mitglied der in Österreich bis 1938 verbotenen NSDAP. Er war Mitglied der Studentenverbindung KaV Norica Wien, bei seinem Eintritt Mitgliedsverbindung im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, ab 1933 im abgespaltenen Österreichischer Cartellverband. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als die entsprechenden Verbindungsgremien wieder tagen konnten, wurde er wegen seines NSDAP-Engagements ausgeschlossen. 1937 wurde Borodajkewycz in der Ständestaatsdiktatur Dozent an der Universität Wien. Während der NS-Diktatur war er von 1942 bis 1945 außerordentlicher Universitätsprofessor für Geschichte an der Deutschen Universität Prag. 1946 wurde er als "Minderbelasteter" eingestuft und erreichte somit seine Entnazifizierung. 1949 nahm Borodajkewycz gemeinsam mit anderen ehemals prominenten Nationalsozialisten an der Oberweiser Konferenz teil. Infolge seiner guten Beziehungen zur ÖVP, insbesondere zum damaligen Unterrichtsminister Heinrich Drimmel und dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus, der sich in der Ersten Republik als Spitzenfunktionär der antisemitischen Deutschen Studentenschaft betätigt hatte, erhielt Borodajkewycz 1955 einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der damaligen Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Seine fortbestehenden Sympathien für den Nationalsozialismus waren offensichtlich; in seinen Vorlesungen machte er wiederholt neonazistische und antisemitische Aussagen, mit denen er zum Liebling der damals mehrheitlich rechtsgerichteten Studentenschaft wurde. Vom 1. Dezember 1961 an schrieb der damals 19-jährige Student Ferdinand Lacina, später sozialdemokratischer Finanzminister, in einer Borodajkewycz-Vorlesung dessen politische Kommentare mit. Der Professor bezeichnete beispielsweise Rosa Luxemburg als "jüdische Massenaufpeitscherin" und lobte Hitlers Rede vom 15. März 1938 bei einer Massenkundgebung auf dem Wiener Heldenplatz unmittelbar nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich. 1962 thematisierte der junge Jurist Heinz Fischer, 2004 zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt, in den sozialdemokratischen Medien Arbeiter-Zeitung und Zukunft unter Nutzung der Lacina-Mitschriften die demokratische Erziehung an österreichischen Hochschulen und griff Borodajkewycz wegen seiner fragwürdigen Vorlesungspraxis an. Um Lacinas Studienabschluss nicht zu gefährden, ließ Fischer die Quelle seiner Anschuldigungen ungenannt. Die Mitschriften wurden dem Richter nur anonymisiert vorgelegt; daher wurde Fischer in einem von Borodajkewycz angeregten Gerichtsverfahren wegen Ehrenbeleidigung zu einer Geldstrafe von 4.000 Schilling (damals etwa zwei Monatslöhne einer Angestellten) verurteilt. Borodajkewycz fühlte sich durch das Urteil in seinen Ansichten bestätigt und ließ seine Einstellung in Vorlesungen verstärkt durchblicken. 1965 übergab der spätere Zeitungsgründer Oscar Bronner seinem Vater, dem Kabarettisten Gerhard Bronner, Lacinas Material. Bronner verarbeitete es in seiner satirischen TV-Sendung Zeitventil im ORF in Form eines fiktiven Interviews mit dem Professor, wobei dessen Antworten auf die gestellten Fragen Originalzitate Borodajkewycz? waren. Da die Sendung eine große Verbreitung hatte, waren die am 18. März ausgestrahlten antisemitischen und antidemokratischen Äußerungen von Borodajkewycz für einen großen Zuschauerkreis wahrnehmbar. Das fiktive Interview endete mit einer diffamierenden antisemitischen Aussage über Hans Kelsen, den Schöpfer der österreichischen Verfassung. Daraufhin gab es empörte Presseberichte über Borodajkewycz. Die Affäre eskalierte, als der Angegriffene zwei Tage später in der Universität eine Pressekonferenz abhielt, auf der er seine Äußerungen bestätigte. Im Saal waren Unterstützer aus den Reihen der Burschenschaften, die Beifall klatschten, als Borodajkewycz sich antisemitisch äußerte. Als er sich stolz zu seiner NSDAP-Mitgliedschaft bekannte, bekam er ebenfalls Beifall. Er berief sich auf die Hochschulautonomie und die Forschungsfreiheit. Schon am nächsten Tag und auch die Tage darauf gab es Demonstrationen von Gegnern des Nationalsozialismus und des Protagonisten Borodajkewycz, die unter dem Motto "Wider den Faschismus" standen. Am 26. März 1965 wurde Borodajkewycz angeblich vor seinem Wohnhaus in Wien "von drei oder vier unbekannten Burschen" überfallen, aber nicht verletzt. Sein ihn begleitender Sohn Olaf "erlitt Verletzungen leichten Grades an der Oberlippe". Am 31. März 1965 demonstrierten Vertreter von Studentenorganisationen, ehemalige Widerstandskämpfer sowie Gewerkschafter in Wien in der Inneren Stadt gegen Borodajkewycz. Beim Zusammenstoß mit einer vom "Ring Freiheitlicher Studenten" (RFS), der Studentenorganisation der FPÖ, organisierten Gegendemonstration wurde der ehemalige Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger von dem Studenten und bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Neonazi Günther Kümel beim Hotel Sacher mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergeschlagen; er erlitt Verletzungen, an denen er zwei Tage später starb. Kirchweger wurde später als erstes Todesopfer einer politischen Gewalttat der Zweiten Republik bezeichnet. Im April 1965 wurde das Ehrenbeleidigungsverfahren gegen Fischer wieder aufgenommen. Auf Grund der Aussage Lacinas (der mittlerweile sein Studium abgeschlossen hatte) wurde das Urteil gegen Fischer aufgehoben; Borodajkewycz? Berufung dagegen wurde abgewiesen. Schließlich wurde Borodajkewycz - nach langem Widerstand des zuständigen Unterrichtsministers Theodor Piffl-Percevic - 1966 bei vollen Bezügen zwangsweise pensioniert. In den folgenden Jahren veröffentlichte er noch einige Texte, z. B. in den "Eckartschriften" der Österreichischen Landsmannschaft.(aus Wikipedia). Autorenporträt : Heinz Fischer (geboren am 9. Oktober 1938 in Graz, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (SPÖ). Von 2004 bis 2016 war er Bundespräsident der Republik Österreich. Davor war er Wissenschaftsminister und Nationalratsabgeordneter der SPÖ sowie Präsident beziehungsweise Zweiter Präsident des österreichischen Nationalrates. Heinz Fischer wurde in einer sozialdemokratisch geprägten Familie geboren. Sein Vater, Sektionschef Rudolf Fischer, war von 1954 bis 1956 Staatssekretär im Handelsministerium der großkoalitionären Bundesregierung Raab I. Er war bekennender Esperantist und viele Jahre lang Obmann der Arbeiter-Esperantisten Österreichs. Rudolf Fischer lernte seine Ehefrau Emmi während eines Esperanto-Kurses in Wiener Neustadt kennen. Beider Kinder Edith und Heinz lernten die internationale Sprache bereits im Kindesalter. Heinz Fischers Onkel Otto Sagmeister war von 1947 bis 1949 Minister für Volksernährung der Bundesregierung Figl I und 1949 bis 1972 Generaldirektor des österreichischen Konsums. Aufgrund des Krieges besuchte Heinz Fischer fünf Volksschulen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. Nach der Matura im Gymnasium Fichtnergasse in Hietzing (13. Wiener Gemeindebezirk) im Jahr 1956 studierte Fischer an der Universität Wien Rechtswissenschaften und wurde 1961 zum Doktor jur. promoviert. Er absolvierte ab 11. März 1958 seinen Präsenzdienst als Funker im Heerestelegrafenbataillon der damaligen Franz-Ferdinand-Kaserne, der heutigen Starhemberg-Kaserne, und rüstete im Dezember 1958 als Gefreiter ab. Im Zuge seiner Milizfunktion wurde er anschließend bis zum Zugsführer befördert. In den Jahren 1962 bis 1965 deckte er mit Hilfe der Mitschrift von Ferdinand Lacina den politischen Skandal um den antisemitischen Professor Taras Borodajkewycz an der Wiener Hochschule für Welthandel auf und veröffentlichte darüber ein Buch. Neben der politischen Tätigkeit setzte Fischer auch seine akademische Laufbahn fort: 1978 wurde er habilitiert und 1994 zum Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck ernannt. Allerdings führt Fischer den Professorentitel bei keiner Gelegenheit an. 1996 und 1997 lehrte er als Dozent zweier Lehrveranstaltungen im Bereich der Staatswissenschaften an der Universität Wien. Heinz Fischer und Margit Binder heirateten am 20. September 1968 standesamtlich; der Ehe entstammen zwei Kinder. Schwiegervater Otto Binder war von 1959 bis 1981 Generaldirektor der Wiener Städtischen Wechselseitigen Versicherungsanstalt. Fischer trat 1995 aufgrund der „Affäre Groër“ aus der Kirche aus und bezeichnet sich selbst als Agnostiker. Wie schon einer seiner Amtsvorgänger, Adolf Schärf, wohnte Fischer auch als Staatsoberhaupt weiter in seiner Privatwohnung in Wien Josefstadt (8. Bezirk), von der aus er seinen Amtssitz im Leopoldinischen Trakt der Hofburg wie zuvor das Parlamentsgebäude zu Fuß erreichen konnte. Die baufällig und unbewohnbar gewordene Präsidentenvilla auf der Hohen Warte wurde in der Folge von der Bundesimmobiliengesellschaft verkauft. Schon Fischers Amtsvorgänger Thomas Klestil bewohnte die baufällige Präsidentenvilla nur mehr bis Mai 2004; zwei Monate vor Klestils Tod übersiedelte das Ehepaar Klestil in eine private Villa in Wien Hietzing. Nach seinem Studium war Fischer zunächst einige Monate bei Gericht tätig und wirkte ab 1962 im Parlament als Sekretär der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion. 1971, als Bruno Kreisky die absolute Mehrheit erreichte, wurde er in den Nationalrat gewählt, dem er mit Ausnahme der Zeit seiner Tätigkeit als Wissenschaftsminister (1983–1987, Bundesregierung Sinowatz und Vranitzky I) bis 2004 angehörte. 1975 wurde er geschäftsführender Klubobmann (Fraktionsvorsitzender) des SPÖ-Parlamentsklubs, 1977 stellvertretender Parteivorsitzender. 1983 bis 1987 war er Wissenschaftsminister, danach ab dem 27. Jänner 1987 alleiniger Klubobmann der SPÖ. Im Zusammenhang mit der Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre im Jahre 1975 forderte er einen Untersuchungsausschuss gegen Simon Wiesenthal, der aber in der Folge nicht eingesetzt wurde. 1990 wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Nationalrates gewählt und übte dieses Amt bis 2002 aus. Von 2002 bis 2004 war er während der Zeit der ÖVP-FPÖ-Koalition Zweiter Nationalratspräsident. 1992 wurde Heinz Fischer zum stellvertretenden Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Europas gewählt, eine Funktion, die er bis zur Wahl zum Bundespräsidenten ausübte. 1994 übernahm er die Funktion des Vorsitzenden des von Willy Brandt Anfang der 1990er Jahre gegründeten „Europäischen Forums für Demokratie und Solidarität“. Im Jänner 2004 gab er seine Kandidatur zum Amt des österreichischen Bundespräsidenten bekannt. Am 10. März legte Heinz Fischer, der unter anderem Mitglied des Bundesparteivorstandes und stellvertretender Parteivorsitzender der SPÖ gewesen war, seine Parteifunktionen nieder. Die Wahl am 25. April gewann Fischer mit 52,39 % der Stimmen, einem Vorsprung von 4,78 Prozentpunkten vor Gegenkandidatin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP, unterstützt auch von Repräsentanten der FPÖ). Am 8. Juli 2004 wurde Fischer als achter Bundespräsident der Zweiten Republik angelobt. Mit Amtsantritt stellte Fischer seine Parteimitgliedschaft bei der SPÖ ruhend und erklärte, als Bundespräsident über den Parteien stehen zu wollen. Am 23. November 2009 erklärte er in einem YouTube-Video seine Kandidatur zur Wiederwahl. Am 25. April 2010 wurde Fischer mit 79,3 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 53,6 % für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Am 8. Juli 2010 wurde er in der Bundesversammlung für seine zweite Funktionsperiode angelobt. Seine Amtszeit endete am 8. Juli 2016 um 11 Uhr, obwohl zur Bundespräsidentenwahl 2016 wegen der Aufhebung des zweiten Wahlgangs durch den Verfassungsgerichtshof kein gültiges Endergebnis vorlag. Fischer wurde mit einem Festakt im Parlament verabschiedet.(aus Wikipedia). Nationalsozialismus, 3. Reich, Auschwitz, 1, 2020-05-21.
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ISBN: 9783900766269 bzw. 3900766266, vermutlich in Deutsch, Ephelant Verlag, Wien, Taschenbuch, gebraucht, Nachdruck.

17,80 + Versand: 2,50 = 20,30
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Von Händler/Antiquariat, Buchhandlung Gerhard Höcher [51268231], Wien, AT, Austria.
315 Seiten, Sehr guter Zustand - geringfügige Gebrauchsspuren - fast wie neu. Unveränderter Nachdruck des 1966 im Europaverlag eerschienenen Titels. Taras Borodajkewycz (geboren am 1. Oktober 1902; gestorben am 3. Jänner 1984 in Wien; bis 1919 Taras von Borodajkewycz) war ein österreichischer nationalsozialistischer Historiker. Von 1955 bis zu seiner Zwangspensionierung 1966 war er Professor an der Hochschule für Welthandel in Wien (heute: Wirtschaftsuniversität Wien). Taras Borodajkewycz wurde 1902 als Sohn des galizischstämmigen Beamten Wladimir Borodajkewycz und dessen Frau Henriette geborene Löwe geboren. In der Literatur wurde angeführt, Vater Borodajkewycz habe im k.k. Verkehrsministerium gearbeitet; damals bestand allerdings kein Ministerium dieses Namens. Der Vater war, wie sich aus Eintragungen in Lehmanns Wiener Adressbuch ergibt, Ingenieur und Beamter der dem k.k. Eisenbahnministerium direkt unterstehenden k.k. Staatsbahnen, zuletzt mit dem Amtstitel Oberbahnrat. Zu Taras Borodajkewyczs Geburtsort gibt es unterschiedliche Angaben: Neben Baden bei Wien wird auch die Ukraine bzw. das damalige Galizien angegeben. Er soll in Baden bei Wien aufgewachsen sein. Sein Vater scheint im Wiener Adressbuch erstmals 1905 (8., Bennoplatz 8) auf, wohnte 1916 in der Penzinger Straße 126 nahe dem Bahnhof Wien Penzing (damals 13., seit 1938 14. Bezirk) und war dann bis zur Adressbuchausgabe 1925 im 3. Bezirk, Petrusgasse 11, gemeldet. Ob sein Sohn Taras jeweils bei ihm gewohnt hat, ist nicht klar. In der Zwischenkriegszeit gehörte Taras Borodajkewycz dem katholisch-nationalen Lager um die Christlichsoziale Partei, die führende Regierungspartei, an, wo versucht wurde, katholisches mit deutschnationalem Gedankengut zu verbinden. Spätestens Mitte der 1930er Jahre geriet er in den Bannkreis der (zu diesem Zeitpunkt in Österreich illegalen) NSDAP. Nach abgebrochenem Theologie- sowie Philosophiestudium an der Universität Wien machte Borodajkewycz 1932 seinen Abschluss in Geschichte und wurde kurz darauf Assistent des Historikers Heinrich Ritter von Srbik, "Alter Herr" der Wiener Burschenschaft Gothia. Seine Dissertation trug den Titel Konstantin von Höflers Werdezeit. Ein Beitrag zur geistigen Auseinandersetzung des Katholizismus mit dem deutschen Denken in der 1. Hälfte des 19. Jh. Er wurde zum Dr. phil. promoviert. Von Jänner 1934 bis 1945 war er Mitglied der in Österreich bis 1938 verbotenen NSDAP. Er war Mitglied der Studentenverbindung KaV Norica Wien, bei seinem Eintritt Mitgliedsverbindung im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen, ab 1933 im abgespaltenen Österreichischer Cartellverband. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als die entsprechenden Verbindungsgremien wieder tagen konnten, wurde er wegen seines NSDAP-Engagements ausgeschlossen. 1937 wurde Borodajkewycz in der Ständestaatsdiktatur Dozent an der Universität Wien. Während der NS-Diktatur war er von 1942 bis 1945 außerordentlicher Universitätsprofessor für Geschichte an der Deutschen Universität Prag. 1946 wurde er als "Minderbelasteter" eingestuft und erreichte somit seine Entnazifizierung. 1949 nahm Borodajkewycz gemeinsam mit anderen ehemals prominenten Nationalsozialisten an der Oberweiser Konferenz teil. Infolge seiner guten Beziehungen zur ÖVP, insbesondere zum damaligen Unterrichtsminister Heinrich Drimmel und dem späteren Bundeskanzler Josef Klaus, der sich in der Ersten Republik als Spitzenfunktionär der antisemitischen Deutschen Studentenschaft betätigt hatte, erhielt Borodajkewycz 1955 einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der damaligen Hochschule für Welthandel, der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Seine fortbestehenden Sympathien für den Nationalsozialismus waren offensichtlich; in seinen Vorlesungen machte er wiederholt neonazistische und antisemitische Aussagen, mit denen er zum Liebling der damals mehrheitlich rechtsgerichteten Studentenschaft wurde. Vom 1. Dezember 1961 an schrieb der damals 19-jährige Student Ferdinand Lacina, später sozialdemokratischer Finanzminister, in einer Borodajkewycz-Vorlesung dessen politische Kommentare mit. Der Professor bezeichnete beispielsweise Rosa Luxemburg als "jüdische Massenaufpeitscherin" und lobte Hitlers Rede vom 15. März 1938 bei einer Massenkundgebung auf dem Wiener Heldenplatz unmittelbar nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich. 1962 thematisierte der junge Jurist Heinz Fischer, 2004 zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt, in den sozialdemokratischen Medien Arbeiter-Zeitung und Zukunft unter Nutzung der Lacina-Mitschriften die demokratische Erziehung an österreichischen Hochschulen und griff Borodajkewycz wegen seiner fragwürdigen Vorlesungspraxis an. Um Lacinas Studienabschluss nicht zu gefährden, ließ Fischer die Quelle seiner Anschuldigungen ungenannt. Die Mitschriften wurden dem Richter nur anonymisiert vorgelegt; daher wurde Fischer in einem von Borodajkewycz angeregten Gerichtsverfahren wegen Ehrenbeleidigung zu einer Geldstrafe von 4.000 Schilling (damals etwa zwei Monatslöhne einer Angestellten) verurteilt. Borodajkewycz fühlte sich durch das Urteil in seinen Ansichten bestätigt und ließ seine Einstellung in Vorlesungen verstärkt durchblicken. 1965 übergab der spätere Zeitungsgründer Oscar Bronner seinem Vater, dem Kabarettisten Gerhard Bronner, Lacinas Material. Bronner verarbeitete es in seiner satirischen TV-Sendung Zeitventil im ORF in Form eines fiktiven Interviews mit dem Professor, wobei dessen Antworten auf die gestellten Fragen Originalzitate Borodajkewycz? waren. Da die Sendung eine große Verbreitung hatte, waren die am 18. März ausgestrahlten antisemitischen und antidemokratischen Äußerungen von Borodajkewycz für einen großen Zuschauerkreis wahrnehmbar. Das fiktive Interview endete mit einer diffamierenden antisemitischen Aussage über Hans Kelsen, den Schöpfer der österreichischen Verfassung. Daraufhin gab es empörte Presseberichte über Borodajkewycz. Die Affäre eskalierte, als der Angegriffen, Books.
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320 Seiten 8 , Softcover/Paperback Einband mit geringen Lagerspuren, sonst sehr guter und sauberer Zustand. -------------------------------- Taras Borodajkewycz (* 1. Oktober 1902 3. Jänner 1984 in Wien bis 1919 Taras von Borodajkewycz) war ein österreichischer nationalsozialistischer Historiker. Von 1955 bis zu seiner Zwangspensionierung 1971 war er Professor an der Wiener Hochschule für Welthandel. 9783900766269, 2015. gebraucht gut, 460g, 1.Auflage, Internationaler Versand, offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), Selbstabholung und Barzahlung, PayPal, Banküberweisung.
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1962 prangert Heinz Fischer, der gegenwärtige Bundespräsident, in einem Artikel in der Zeitschrift „Die Zukunft“ an, dass sich Taras Borodajkewycz, Professor an der Hochschule für Welthandel, in seinen Vorlesungen antidemokratisch und antisemitisch äußere. Grundlage dafür waren Mitschriften des Studenten und nachmaligen Finanzministers Ferdinand Lacina. Borodajkewycz geht zu Gericht. Den ersten Prozess verliert Heinz Fischer, den zweiten gewinnt er. Im Zuge dieser Auseinandersetzung kam es zu der wahrscheinlich größten antifaschistischen Kundgebung in Österreich. Ernst Kirchweger, der gegen Borodajkewycz demonstrierte, wurde vor dem Hotel Sacher in Wien von dem rechtsextremen Günther Kümel so zusammengeschlagen, dass er wenige Tage später starb. Heinz Fischer stellte ein Buch zusammen, das weitgehend aus Dokumenten besteht: Schriften von Borodajkewycz, die Vorlesungsmitschrift, der inkriminierte Artikel, die Prozessunterlagen, Anfragen und Stellungnahmen im Parlament, Kommentare in der Presse. Nachdem das Buch lange vergriffen war, steht es nun faksimiliert wieder zur Verfügung, bereichert mit dem letztgültigen Erkenntnis der ministeriellen Disziplinaroberkommission für Hochschullehrer, in der u. A. begründet wird, warum die Lehrpraxis von Borodajkewycz als Dienstvergehen zu werten ist. Neu, Festpreisangebot, Buchtitel: Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewycz, Sprache: Deutsch, Thematik: Sachbuch, Geschichte, Biographien, Autobiographien, ... Literarische Gattung: Sachbuch, Format: Hardcover, Softcover, Produktart: Sachbuch, Anzahl Seiten: 320, Breite: 13,00 cm, Gewicht: 300,00 g, Höhe: 2,50 cm, Länge: 20,00 cm, Warenbereich: Buch, Einband: Hardcover, Lesemotiv: Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Biographien,... Beschreibung: 1962 prangert Heinz Fischer, der gegenwärtige...
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1962 prangert Heinz Fischer, der gegenwärtige Bundespräsident, in einem Artikel in der Zeitschrift „Die Zukunft“ an, dass sich Taras Borodajkewycz, Professor an der Hochschule für Welthandel, in seinen Vorlesungen antidemokratisch und antisemitisch äußere. Grundlage dafür waren Mitschriften des Studenten und nachmaligen Finanzministers Ferdinand Lacina. Borodajkewycz geht zu Gericht. Den ersten Prozess verliert Heinz Fischer, den zweiten gewinnt er. Im Zuge dieser Auseinandersetzung kam es zu der wahrscheinlich größten antifaschistischen Kundgebung in Österreich. Ernst Kirchweger, der gegen Borodajkewycz demonstrierte, wurde vor dem Hotel Sacher in Wien von dem rechtsextremen Günther Kümel so zusammengeschlagen, dass er wenige Tage später starb. Heinz Fischer stellte ein Buch zusammen, das weitgehend aus Dokumenten besteht: Schriften von Borodajkewycz, die Vorlesungsmitschrift, der inkriminierte Artikel, die Prozessunterlagen, Anfragen und Stellungnahmen im Parlament, Kommentare in der Presse. Nachdem das Buch lange vergriffen war, steht es nun faksimiliert wieder zur Verfügung, bereichert mit dem letztgültigen Erkenntnis der ministeriellen Disziplinaroberkommission für Hochschullehrer, in der u. A. begründet wird, warum die Lehrpraxis von Borodajkewycz als Dienstvergehen zu werten ist. Neu, Festpreisangebot, Buchtitel: Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewycz, Sprache: Deutsch, Thematik: Sachbuch, Geschichte, Biographien, Autobiographien, ... Literarische Gattung: Sachbuch, Format: Hardcover, Softcover, Produktart: Sachbuch, Anzahl Seiten: 320, Breite: 13,00 cm, Gewicht: 300,00 g, Höhe: 2,50 cm, Länge: 20,00 cm, Warenbereich: Buch, Einband: Hardcover, Lesemotiv: Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Biographien,... Beschreibung: 1962 prangert Heinz Fischer, der gegenwärtige...
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Fischer, Heinz

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