Der Unsterblichkeitsclown - 8 Angebote vergleichen

Preise202020212022
Schnitt 24,45 24,00 24,00
Nachfrage
Bester Preis: 23,99 (vom 03.08.2020)
1
9783906050614 - Christian, Filips: Der Unsterblichkeitsclown
Christian, Filips

Der Unsterblichkeitsclown (1935)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE NW

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, in Deutsch, neu.

Lieferung aus: Deutschland, 2-3 Werktage.
"Jeder kennt ihn. Wer ihn das erste Mal sieht, fragt. Und man vergisst ihn nicht wieder. Er fällt auf. Nicht eigentlich so sehr durch die kräftige Schönheit seiner Erscheinung, als vielmehr durch einen besonderen und seltenen Geschmack, der ihr allein gehört, durch eine befremdliche Mischung sonst unverbundener Reize." So charakterisiert Hermann Bahr 1894 in seinen "Studien zur Kritik der Moderne" den Dichterkomponisten Adalbert von Goldschmidt und erkennt in ihm den Künstlertypus des kommenden Jahrhunderts. Er vereine die "trunkene Kraft der französischen Romantik", die "prasselnde Rakete" des Wiener Salons und den "wilden Zwang faustischer Begierden" wie ihn die Deutschen mögen. Ein Künstler der kommenden Moderne sei dieser Goldschmidt, weil er als "Musiker, Maler, Dichter" die "Sondierung der Künste" zu überwinden suche. Doch kaum war das neue Jahrhundert da und die Moderne angebrochen, schon vergaß man diesen Propheten der neuen Zeit derart gründlich, dass heute kaum noch Spuren seines Werks zu finden sind. Was sind die Gründe für dieses kollektive Vergessen? Im September 1935 erschien die "Goebbels-Liste", ein Verzeichnis aller zeitgenössischer Komponisten, deren Werke "ab sofort nicht mehr in irgendwelche Spielfolgen deutscher Rundfunksender oder Theaterinstitute aufzunehmen" seien. Zu den Verbotenen gehört - neben Alban Berg, Hanns Eisler, Erwin Schulhoff oder Kurt Weill - als ältester unter allen Genannten auch Adalbert von Goldschmidt. Noch dreißig Jahre nach seinem Tod fürchtete das NS-Regime die Wiederentdeckung eines Komponisten, der zu Lebzeiten als jüdischer Wagnerianer galt, und von dem man sich nach viel besprochenen Aufführungen seines Oratoriums "Die sieben Todsünden" versprochen hatte, er werde die Nachfolge Richard Wagners antreten. In keinen anderen Komponisten seiner Generation wurden derart hohe Erwartungen gesetzt. Kein anderer wurde mit solchem Spott überschüttet, als übersteigerter Dandy, "Herr Adabei", als "Millionärkomponist" oder "Börsenjude" abgetan. "Überhaupt ist mein ganzes Leben ein Fluch!", notierte Goldschmidt in einem Brief an den Burgtheater-Schauspieler Josef Lewinsky. Goebbels' Verbot hat seine Wirkung auch posthum nicht verfehlt: In den letzten sechzig Jahren lässt sich keine Notenedition seiner Musik Goldschmidts nachweisen. Keines seiner Stücke ist gegenwärtig in einer öffentliche Aufführung verfügbar. Und die Musikwissenschaft hat ein Werk, das immerhin über 200 Kompositionen in allen Gattungen umfasst und von Komponisten-Freunden wie Franz Liszt oder Saint-Säens geschätzt wurde, bislang so gut wie gar nicht erforscht. Bereits in einem 1907 zum Tod des Komponisten erschienenen Nachruf griff Karl Kraus in der Fackel die Wiener Presse an und beklagte die "systematische Misshandlung eines Künstlers". Man müsse bedenken, "dass die Art, wie Adalbert von Goldschmidt, der Komponist, saß und ging, erzählte und schaute, hundertmal feineren Kunstgehalt hatte, als die Art, wie andere komponieren, und dass mit ihm einer jener seltenen Menschen gestorben ist, deren Wert zu erkennen nicht eine Fähigkeit ist, die die Kenntnis ihres Faches voraussetzt, sondern eine Angelegenheit des Kulturgefühls." In diesem Buch wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Leben und Werk des Dichterkomponisten zu beschreiben und ihn musikhistorisch und ideengeschichtlich im Kontext des Wiener Fin de Siècle einzuordnen. Dabei erweist sich, dass Goldschmidt nicht einfach ein Wagner-Epigone war, sondern ein genialer Dilettant, ein Zukunftsmusiker ganz eigener Prägung. Er selbst prophezeite seinen Manuskripte, sie seien "dem ewige Schlafe geweiht" und bezeichnete sich ironisch als "Unsterblichkeitsclown". In seinem Spätwerk erweist er sich mit seinen "Allegorien der Leere", mit "Buschiaden auf die Meistersinger", mit demolierten Walzern und anonym veröffentlichten Kuckuckseiern als Geistesverwandter von Erik Satie. An seinen jüngeren Freund Arnold Schönberg schreibt Goldschmidt 1904: "An meine Auferstehung glaube ich wahrlich nicht mehr, im übrigen pfeife ich drauf". Dieses Buch lädt dazu ein, Goldschmidts Werke neu zu entdecken und gemeinsam mit ihm auf den Wunsch nach Unsterblichkeit zu pfeifen. von Christian, Filips, Neu.
2
9783906050614 - Der Unsterblichkeitsclown - Filips Christian, Kartoniert (TB)

Der Unsterblichkeitsclown - Filips Christian, Kartoniert (TB) (1935)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE NW

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, in Deutsch, Engeler Urs Editor, neu.

24,00
unverbindlich
Lieferung aus: Deutschland, zzgl. Versandkosten, in stock.
Der Unsterblichkeitsclown. Jeder kennt ihn. Wer ihn das erste Mal sieht, fragt. Und man vergisst ihn nicht wieder. Er fällt auf. Nicht eigentlich so sehr durch die kräftige Schönheit seiner Erscheinung, als vielmehr durch einen besonderen und seltenen Geschmack, der ihr allein gehört, durch eine befremdliche Mischung sonst unverbundener Reize. So charakterisiert Hermann Bahr 1894 in seinen Studien zur Kritik der Moderne den Dichterkomponisten Adalbert von Goldschmidt und erkennt in ihm den Künstlertypus des kommenden Jahrhunderts. Er vereine die trunkene Kraft der französischen Romantik, die prasselnde Rakete des Wiener Salons und den wilden Zwang faustischer Begierden wie ihn die Deutschen mögen. Ein Künstler der kommenden Moderne sei dieser Goldschmidt, weil er als Musiker, Maler, Dichter die Sondierung der Künste zu überwinden suche. Doch kaum war das neue Jahrhundert da und die Moderne angebrochen, schon vergaß man diesen Propheten der neuen Zeit derart gründlich, dass heute kaum noch Spuren seines Werks zu finden sind. Was sind die Gründe für dieses kollektive Vergessen? Im September 1935 erschien die Goebbels-Liste, ein Verzeichnis aller zeitgenössischer Komponisten, deren Werke ab sofort nicht mehr in irgendwelche Spielfolgen deutscher Rundfunksender oder Theaterinstitute aufzunehmen seien. Zu den Verbotenen gehört - neben Alban Berg, Hanns Eisler, Erwin Schulhoff oder Kurt Weill - als ältester unter allen Genannten auch Adalbert von Goldschmidt. Noch dreißig Jahre nach seinem Tod fürchtete das NS-Regime die Wiederentdeckung eines Komponisten, der zu Lebzeiten als jüdischer Wagnerianer galt, und von dem man sich nach viel besprochenen Aufführungen seines Oratoriums Die sieben Todsünden versprochen hatte, er werde die Nachfolge Richard Wagners antreten. In keinen anderen Komponisten seiner Generation wurden derart hohe Erwartungen gesetzt. Kein anderer wurde mit solchem Spott überschüttet, als übersteigerter Dandy, Herr Adabei, als Millionärkomponist oder Börsenjude abgetan. Überhaupt ist mein ganzes Leben ein Fluch!, notierte Goldschmidt in einem Brief an den Burgtheater-Schauspieler Josef Lewinsky. Goebbels' Verbot hat seine Wirkung auch posthum nicht verfehlt: In den letzten sechzig Jahren lässt sich keine Notenedition seiner Musik Goldschmidts nachweisen. Keines seiner Stücke ist gegenwärtig in einer öffentliche Aufführung verfügbar. Und die Musikwissenschaft hat ein Werk, das immerhin über 200 Kompositionen in allen Gattungen umfasst und von Komponisten-Freunden wie Franz Liszt oder Saint-Säens geschätzt wurde, bislang so gut wie gar nicht erforscht. Bereits in einem 1907 zum Tod des Komponisten erschienenen Nachruf griff Karl Kraus in der Fackel die Wiener Presse an und beklagte die systematische Misshandlung eines Künstlers. Man müsse bedenken, dass die Art, wie Adalbert von Goldschmidt, der Komponist, saß und ging, erzählte und schaute, hundertmal feineren Kunstgehalt hatte, als die Art, wie andere komponieren, und dass mit ihm einer jener seltenen Menschen gestorben ist, deren Wert zu erkennen nicht eine Fähigkeit ist, die die Kenntnis ihres Faches voraussetzt, sondern eine Angelegenheit des Kulturgefühls. In diesem Buch wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Leben und Werk des Dichterkomponisten zu beschreiben und ihn musikhistorisch und ideengeschichtlich im Kontext des Wiener Fin de Siècle einzuordnen. Dabei erweist sich, dass Goldschmidt nicht einfach ein Wagner-Epigone war, sondern ein genialer Dilettant, ein Zukunftsmusiker ganz eigener Prägung. Er selbst prophezeite seinen Manuskripte, sie seien dem ewige Schlafe geweiht und bezeichnete sich ironisch als Unsterblichkeitsclown. In seinem Spätwerk erweist er sich mit seinen Allegorien der Leere, mit Buschiaden auf die Meistersinger, mit demolierten Walzern und anonym veröffentlichten Kuckuckseiern als Geistesverwandter von Erik Satie. An seinen jüngeren Freund Arnold Schönberg schreibt Goldschmidt 1904: An meine Auferstehung glaube ich wahrlich nicht mehr, im übrigen pfeife ich drauf. Dieses Buch lädt dazu ein, Goldschmidts Werke neu zu entdecken und gemeinsam mit ihm auf den Wunsch nach Unsterblichkeit zu pfeifen.
3
9783906050614 - Der Unsterblichkeitsclown

Der Unsterblichkeitsclown (1935)

Lieferung erfolgt aus/von: Schweiz DE NW AB

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, in Deutsch, neu, Hörbuch.

29,89 (Fr. 32,15)¹
unverbindlich
Lieferung aus: Schweiz, Lieferzeit: 2 Tage, zzgl. Versandkosten.
"Jeder kennt ihn. Wer ihn das erste Mal sieht, fragt. Und man vergisst ihn nicht wieder. Er fällt auf. Nicht eigentlich so sehr durch die kräftige Schönheit seiner Erscheinung, als vielmehr durch einen besonderen und seltenen Geschmack, der ihr allein gehört, durch eine befremdliche Mischung sonst unverbundener Reize."So charakterisiert Hermann Bahr 1894 in seinen "Studien zur Kritik der Moderne" den Dichterkomponisten Adalbert von Goldschmidt und erkennt in ihm den Künstlertypus des kommenden Jahrhunderts. Er vereine die "trunkene Kraft der französischen Romantik", die "prasselnde Rakete" des Wiener Salons und den "wilden Zwang faustischer Begierden" wie ihn die Deutschen mögen. Ein Künstler der kommenden Moderne sei dieser Goldschmidt, weil er als "Musiker, Maler, Dichter" die "Sondierung der Künste" zu überwinden suche. Doch kaum war das neue Jahrhundert da und die Moderne angebrochen, schon vergaß man diesen Propheten der neuen Zeit derart gründlich, dass heute kaum noch Spuren seines Werks zu finden sind. Was sind die Gründe für dieses kollektive Vergessen?Im September 1935 erschien die "Goebbels-Liste", ein Verzeichnis aller zeitgenössischer Komponisten, deren Werke "ab sofort nicht mehr in irgendwelche Spielfolgen deutscher Rundfunksender oder Theaterinstitute aufzunehmen" seien. Zu den Verbotenen gehört - neben Alban Berg, Hanns Eisler, Erwin Schulhoff oder Kurt Weill - als ältester unter allen Genannten auch Adalbert von Goldschmidt. Noch dreißig Jahre nach seinem Tod fürchtete das NS-Regime die Wiederentdeckung eines Komponisten, der zu Lebzeiten als jüdischer Wagnerianer galt, und von dem man sich nach viel besprochenen Aufführungen seines Oratoriums "Die sieben Todsünden" versprochen hatte, er werde die Nachfolge Richard Wagners antreten. In keinen anderen Komponisten seiner Generation wurden derart hohe Erwartungen gesetzt. Kein anderer wurde mit solchem Spott überschüttet, als übersteigerter Dandy, "Herr Adabei", als "Millionärkomponist" oder "Börsenjude" abgetan. "Überhaupt ist mein ganzes Leben ein Fluch!", notierte Goldschmidt in einem Brief an den Burgtheater-Schauspieler Josef Lewinsky. Goebbels' Verbot hat seine Wirkung auch posthum nicht verfehlt: In den letzten sechzig Jahren lässt sich keine Notenedition seiner Musik Goldschmidts nachweisen. Keines seiner Stücke ist gegenwärtig in einer öffentliche Aufführung verfügbar. Und die Musikwissenschaft hat ein Werk, das immerhin über 200 Kompositionen in allen Gattungen umfasst und von Komponisten-Freunden wie Franz Liszt oder Saint-Säens geschätzt wurde, bislang so gut wie gar nicht erforscht.Bereits in einem 1907 zum Tod des Komponisten erschienenen Nachruf griff Karl Kraus in der Fackel die Wiener Presse an und beklagte die "systematische Misshandlung eines Künstlers". Man müsse bedenken, "dass die Art, wie Adalbert von Goldschmidt, der Komponist, saß und ging, erzählte und schaute, hundertmal feineren Kunstgehalt hatte, als die Art, wie andere komponieren, und dass mit ihm einer jener seltenen Menschen gestorben ist, deren Wert zu erkennen nicht eine Fähigkeit ist, die die Kenntnis ihres Faches voraussetzt, sondern eine Angelegenheit des Kulturgefühls."In diesem Buch wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Leben und Werk des Dichterkomponisten zu beschreiben und ihn musikhistorisch und ideengeschichtlich im Kontext des Wiener Fin de Siècle einzuordnen. Dabei erweist sich, dass Goldschmidt nicht einfach ein Wagner-Epigone war, sondern ein genialer Dilettant, ein Zukunftsmusiker ganz eigener Prägung. Er selbst prophezeite seinen Manuskripte, sie seien "dem ewige Schlafe geweiht" und bezeichnete sich ironisch als "Unsterblichkeitsclown". In seinem Spätwerk erweist er sich mit seinen "Allegorien der Leere", mit "Buschiaden auf die Meistersinger", mit demolierten Walzern und anonym veröffentlichten Kuckuckseiern als Geistesverwandter von Erik Satie. An seinen jüngeren Freund Arnold Schönberg schreibt Goldschmidt 1904: "An meine Auferstehung glaube ich wahrlich nicht mehr, im übrigen pfeife ich drauf". Dieses Buch lädt dazu ein, Goldschmidts Werke neu zu entdecken und gemeinsam mit ihm auf den Wunsch nach Unsterblichkeit zu pfeifen.
4
9783906050614 - Filips Christian: Der Unsterblichkeitsclown - Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle
Filips Christian

Der Unsterblichkeitsclown - Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle (1906)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB NW

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, in Deutsch, Engeler Urs Editor, Taschenbuch, neu.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei.
Der Unsterblichkeitsclown: `Jeder kennt ihn. Wer ihn das erste Mal sieht, fragt. Und man vergisst ihn nicht wieder. Er fällt auf. Nicht eigentlich so sehr durch die kräftige Schönheit seiner Erscheinung, als vielmehr durch einen besonderen und seltenen Geschmack, der ihr allein gehört, durch eine befremdliche Mischung sonst unverbundener Reize.`So charakterisiert Hermann Bahr 1894 in seinen `Studien zur Kritik der Moderne` den Dichterkomponisten Adalbert von Goldschmidt und erkennt in ihm den Künstlertypus des kommenden Jahrhunderts. Er vereine die `trunkene Kraft der französischen Romantik`, die `prasselnde Rakete` des Wiener Salons und den `wilden Zwang faustischer Begierden` wie ihn die Deutschen mögen. Ein Künstler der kommenden Moderne sei dieser Goldschmidt, weil er als `Musiker, Maler, Dichter` die `Sondierung der Künste` zu überwinden suche. Doch kaum war das neue Jahrhundert da und die Moderne angebrochen, schon vergaß man diesen Propheten der neuen Zeit derart gründlich, dass heute kaum noch Spuren seines Werks zu finden sind. Was sind die Gründe für dieses kollektive Vergessen Im September 1935 erschien die `Goebbels-Liste`, ein Verzeichnis aller zeitgenössischer Komponisten, deren Werke `ab sofort nicht mehr in irgendwelche Spielfolgen deutscher Rundfunksender oder Theaterinstitute aufzunehmen` seien. Zu den Verbotenen gehört - neben Alban Berg, Hanns Eisler, Erwin Schulhoff oder Kurt Weill - als ältester unter allen Genannten auch Adalbert von Goldschmidt. Noch dreißig Jahre nach seinem Tod fürchtete das NS-Regime die Wiederentdeckung eines Komponisten, der zu Lebzeiten als jüdischer Wagnerianer galt, und von dem man sich nach viel besprochenen Aufführungen seines Oratoriums `Die sieben Todsünden` versprochen hatte, er werde die Nachfolge Richard Wagners antreten. In keinen anderen Komponisten seiner Generation wurden derart hohe Erwartungen gesetzt. Kein anderer wurde mit solchem Spott überschüttet, als übersteigerter Dandy, `Herr Adabei`, als `Millionärkomponist` oder `Börsenjude` abgetan. `Überhaupt ist mein ganzes Leben ein Fluch!`, notierte Goldschmidt in einem Brief an den Burgtheater-Schauspieler Josef Lewinsky. Goebbels` Verbot hat seine Wirkung auch posthum nicht verfehlt: In den letzten sechzig Jahren lässt sich keine Notenedition seiner Musik Goldschmidts nachweisen. Keines seiner Stücke ist gegenwärtig in einer öffentliche Aufführung verfügbar. Und die Musikwissenschaft hat ein Werk, das immerhin über 200 Kompositionen in allen Gattungen umfasst und von Komponisten-Freunden wie Franz Liszt oder Saint-Säens geschätzt wurde, bislang so gut wie gar nicht erforscht. Bereits in einem 1907 zum Tod des Komponisten erschienenen Nachruf griff Karl Kraus in der Fackel die Wiener Presse an und beklagte die `systematische Misshandlung eines Künstlers`. Man müsse bedenken, `dass die Art, wie Adalbert von Goldschmidt, der Komponist, saß und ging, erzählte und schaute, hundertmal feineren Kunstgehalt hatte, als die Art, wie andere komponieren, und dass mit ihm einer jener seltenen Menschen gestorben ist, deren Wert zu erkennen nicht eine Fähigkeit ist, die die Kenntnis ihres Faches voraussetzt, sondern eine Angelegenheit des Kulturgefühls.` In diesem Buch wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Leben und Werk des Dichterkomponisten zu beschreiben und ihn musikhistorisch und ideengeschichtlich im Kontext des Wiener Fin de Siècle einzuordnen. Dabei erweist sich, dass Goldschmidt nicht einfach ein Wagner-Epigone war, sondern ein genialer Dilettant, ein Zukunftsmusiker ganz eigener Prägung. Er selbst prophezeite seinen Manuskripte, sie seien `dem ewige Schlafe geweiht` und bezeichnete sich ironisch als `Unsterblichkeitsclown`. In seinem Spätwerk erweist er sich mit seinen `Allegorien der Leere`, mit `Buschiaden auf die Meistersinger`, mit demolierten Walzern und anonym veröffentlichten Kuckuckseiern als Geistesverwandter von Erik Satie. An seinen jüngeren Freund Arnold Schönberg schreibt Goldschmidt 1904: `An meine Auferstehung glaube ich wahrlich nicht mehr, im übrigen pfeife ich drauf`. Dieses Buch lädt dazu ein, Goldschmidts Werke neu zu entdecken und gemeinsam mit ihm auf den Wunsch nach Unsterblichkeit zu pfeifen. Taschenbuch.
5
9783906050614 - Christian, Filips: Der Unsterblichkeitsclown
Christian, Filips

Der Unsterblichkeitsclown (1906)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE PB NW

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, vermutlich in Deutsch, Taschenbuch, neu.

Lieferung aus: Deutschland, Next Day, Versandkostenfrei.
Erscheinungsdatum: 11.06.2020, Medium: Taschenbuch, Einband: Kartoniert / Broschiert, Titel: Der Unsterblichkeitsclown, Titelzusatz: Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle, Autor: Christian, Filips, Verlag: Engeler Urs Editor // Urs Engeler, Sprache: Deutsch, Schlagworte: Musik, Rubrik: Musik // Biographien, Monographien, Seiten: 329, Herkunft: POLEN (PL), Gewicht: 503 gr, Verkäufer: averdo.
6
3906050610 - Der Unsterblichkeitsclown

Der Unsterblichkeitsclown (1906)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE NW

ISBN: 3906050610 bzw. 9783906050614, vermutlich in Deutsch, neu.

Die Beschreibung dieses Angebotes ist von geringer Qualität oder in einer Fremdsprache. Trotzdem anzeigen
7
9783906050614 - Filips Christian: Der Unsterblichkeitsclown
Filips Christian

Der Unsterblichkeitsclown (2020)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland ~DE PB NW FE

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, vermutlich in Deutsch, Urs Engeler, Taschenbuch, neu, Erstausgabe.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei in der BRD, sofort lieferbar.
Adalbert Ritter von Goldschmidt (1848-1906) - Ein Dichterkomponist im Wiener Fin de Siècle, Buch, Softcover.
8
9783906050614 - Der Unsterblichkeitsclown

Der Unsterblichkeitsclown

Lieferung erfolgt aus/von: Niederlande ~DE NW AB

ISBN: 9783906050614 bzw. 3906050610, vermutlich in Deutsch, neu, Hörbuch.

23,99
unverbindlich
Lieferung aus: Niederlande, Lieferzeit: 5 Tage, zzgl. Versandkosten.
Lade…