Zur Charakteristik Der Poesie Matthissons, Insbesondere Ihr Verhältnis Zur Poesie Höltys Und Klopstocks . (German Edition)
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Excerpt from Zur Charakteristik der Poesie Matthissons, Insbesondere Über Ihr Verhältnis zur Poesie Höltys und Klopstocks: Inaugural-Dissertation der Philosophischen Fakultät an der Universität Jena zur Erlangung der Doktorwürde Schon früh zeigte sich in unserem Dichter ein gewisser Hang zur Schwermut. Seine erste J ugendzeit war freudlos. Seine Mutter sein Vater war kurz vor Matthissons Geburt gestorben musste sich kümmerlich durch das Leben schlagen (cf. Nachfass I, S. Matthisson wuchs in aller Abgeschiedenheit heran. Sein einziger Umgang war seine um ein Jahr ältere Schwester. Als er lesen gelernt hatte, war sein Lieblingsbuch die Bibel. Beim Lesen in ihr trat sein weiches Gemüt häufig zu Tage. So er zählt sr selbst, dass er beim Lesen der Gedichte Josephs und seiner Bruder so gerührt worden sei, dass er im Lesen nicht habe fortfahren können. Von seinem neunten Jahre an ubernahm die Erziehung sein Oheim, bei welchem der schwärmerische Sinn des Knaben genährt wurde durch herrnhutisch-pietistische Lehren. Die Lieder Zinzen dorfs und seiner Nachfolger musste er auswendig lernen und meh rere Erbauungsbücher lesen. Wie diese Erziehung noch in der Folgezeit nachwirkte, erkennen wir bis in sein Mannesalter hinein. Die mystische Betrachtungsweise der Welt, der Gottheit, der Natur, das Sichhineinversetzen in das Jenseits die Vertrautheit mit dem Todesgedanken etc. Beweisen die Gedichte der ersten Zeit, z. B. Die Betende, an Laura, Lauras Quelle, Liebe, heiliges Lied, Natur genuss, Grablied, Beruhigung, Vollendung, Himmelsglaube. Hier im Hause des Oheims lernte er auch die ersten Werke weltlicher Poesie kennen, und es heisst im Nachlass I, S. 245 aus jener Zeit: „schon damals wirkten harmonische Verse mit einer Art von Zauber auf sein Ohr. 17 71 starb der Oheim, und Matthisson kam zum Grossvater nach Krakau von dem er in den alten Sprachen unterrichtet wurde während ihm seine Tante fortgesetzt in der Litteratur Unterricht erteilte. Jedoch sollte das schöne Leben bei Grossvater und Tante durch den rasch aufeinander folgenden Tod beider eine empfindliche Störung erfahren. Tief betrubt uber den Verlust dieser Verwandten kam Matthisson nach Kloster Bergen. Das Leben und Treiben auf der Anstalt behagte ihm wenig. Die meisten Zöglinge waren roh und wüst. Darum zog er sich ganz zurück und lebte sich selbst und seiner Wissen schaft. Das bemerkte sein Lehrer Schmit, der sich des Knaben annahm und ihm unter anderen die Lieder Höltys in die Hand gab. In ihnen fand die betrübte Seele des Jünglings Nahrung, und das Herz das, was es bedrückte, ausgesprochen. Das Sehnen nach Ruhe und Frieden, die Betrachtung über die Vergänglichkeit alles Irdischen über den Tod über die Wiedervereinigung mit den lieben. Entschlafenen im Jenseits, alles das fand Matthisson auch da, wo Lebenslust und Schönheiten der Natur besungen. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works. Paperback, Label: Forgotten Books, Forgotten Books, Product group: Book, Published: 2018-03-12, Studio: Forgotten Books.

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Excerpt from Zur Charakteristik der Poesie Matthissons, Insbesondere Über Ihr Verhältnis zur Poesie Höltys und Klopstocks: Inaugural-Dissertation der Philosophischen Fakultät an der Universität Jena zur Erlangung der Doktorwürde Schon früh zeigte sich in unserem Dichter ein gewisser Hang zur Schwermut. Seine erste J ugendzeit war freudlos. Seine Mutter sein Vater war kurz vor Matthissons Geburt gestorben musste sich kümmerlich durch das Leben schlagen (cf. Nachfass I, S. Matthisson wuchs in aller Abgeschiedenheit heran. Sein einziger Umgang war seine um ein Jahr ältere Schwester. Als er lesen gelernt hatte, war sein Lieblingsbuch die Bibel. Beim Lesen in ihr trat sein weiches Gemüt häufig zu Tage. So er zählt sr selbst, dass er beim Lesen der Gedichte Josephs und seiner Bruder so gerührt worden sei, dass er im Lesen nicht habe fortfahren können. Von seinem neunten Jahre an ubernahm die Erziehung sein Oheim, bei welchem der schwärmerische Sinn des Knaben genährt wurde durch herrnhutisch-pietistische Lehren. Die Lieder Zinzen dorfs und seiner Nachfolger musste er auswendig lernen und meh rere Erbauungsbücher lesen. Wie diese Erziehung noch in der Folgezeit nachwirkte, erkennen wir bis in sein Mannesalter hinein. Die mystische Betrachtungsweise der Welt, der Gottheit, der Natur, das Sichhineinversetzen in das Jenseits die Vertrautheit mit dem Todesgedanken etc. Beweisen die Gedichte der ersten Zeit, z. B. Die Betende, an Laura, Lauras Quelle, Liebe, heiliges Lied, Natur genuss, Grablied, Beruhigung, Vollendung, Himmelsglaube. Hier im Hause des Oheims lernte er auch die ersten Werke weltlicher Poesie kennen, und es heisst im Nachlass I, S. 245 aus jener Zeit: „schon damals wirkten harmonische Verse mit einer Art von Zauber auf sein Ohr. 17 71 starb der Oheim, und Matthisson kam zum Grossvater nach Krakau von dem er in den alten Sprachen unterrichtet wurde während ihm seine Tante fortgesetzt in der Litteratur Unterricht erteilte. Jedoch sollte das schöne Leben bei Grossvater und Tante durch den rasch aufeinander folgenden Tod beider eine empfindliche Störung erfahren. Tief betrubt uber den Verlust dieser Verwandten kam Matthisson nach Kloster Bergen. Das Leben und Treiben auf der Anstalt behagte ihm wenig. Die meisten Zöglinge waren roh und wüst. Darum zog er sich ganz zurück und lebte sich selbst und seiner Wissen schaft. Das bemerkte sein Lehrer Schmit, der sich des Knaben annahm und ihm unter anderen die Lieder Höltys in die Hand gab. In ihnen fand die betrübte Seele des Jünglings Nahrung, und das Herz das, was es bedrückte, ausgesprochen. Das Sehnen nach Ruhe und Frieden, die Betrachtung über die Vergänglichkeit alles Irdischen über den Tod über die Wiedervereinigung mit den lieben. Entschlafenen im Jenseits, alles das fand Matthisson auch da, wo Lebenslust und Schönheiten der Natur besungen. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works. Paperback, Label: Forgotten Books, Forgotten Books, Product group: Book, Published: 2018-03-12, Studio: Forgotten Books.

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