Bild und Motiv im Weltschmerz - ein Angebot gefunden

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Wolfgang Martens Bild und Motiv im Weltschmerz Studien zur Dichtung Lenaus Böhlau Köln 1976 190 Seiten, kartoniert etwa 23 cm hoch, 1,5 cm breit, 15 cm tief etwa 300 g schwer hinlänglich ordentlicher Gebrauchszustand Text sauber Umschlag angegraut und an Ecken/Kanten deutlich berieben/bestoßen Preis: 5 EUR Textauszüge Inhalt Einleitung 1 I. DASEINSWIRKLICHKEIT UND IDEALES SEIN 5 Herbst und Frühling Kindheit Mutter Freund Heimat Nähe und Ferne, Einst und Jetzt Geliebte Exkurs zu Eichendorff II. DAS ERLEBNIS DER VERGÄNGLICHKEIT 28 Rose Welkes Blatt Sommer Winter Friedhof und Grab Ruine Bach, Strom, Wasserfall Urwald Sonnenuntergang Lieblingsvorstellungen: Aufhören, Fliehen, Schwinden Letztes und Erstes Sturm und Gewitter III. FORMEN DES VERLORENSEINS: BEFANGENHEIT 54 Nacht Morgen Exkurs: Farbigkeit Schwüle Regen Nebel Stille Wald Exkurs: Bäume Schreckensort Gefängnis IV. FORMEN DES VERLORENSEINS: UNRAST 78 Wandern Heide Exkurs: Strauch und Rohr Idylle als Kontrastmotiv Meer Wüste Ahasver V. DAS ERLEBNIS DER GRENZE 99 Gebirgsformen und Gipfel Abgrund Exkurs zur Problematik (Kierkegaard) Exkurs: Die Rolle von Schmerz und Verzweiflung Traum und Vision Ufer und Strand Abgrund (Fortsetzung) Vertikalbewegungen VI. GESTALTEN 127 Physiognomie des Helden Faust Don Juan Wahnsinniger Einsiedler Polen Indianer Sozial Ausgestoßene Husaren Jäger und Zigeuner VII. AUSBRUCHSVERSUCHE 154 Savonarola Weltschmerz und Weltflucht (Gryphius) Savonarola, der Prediger Savonarola, der Märtyrer Die Albigenser Der Ausgebälgte Geier Die Albigenser Schlussbemerkung 182 Literaturverzeichnis 184 Register 189 Aus der Einleitung Für das Bewusstsein unserer Zeit ist die Dichtung Nikolaus Lenaus weitgehend verblasst Gleichwohl ist die Gestalt Lenaus ebenso wie sein Werk für unsere Gegenwart keineswegs ohne jegliches Interesse. Vielmehr lassen sich bei Lenau als dem profiliertesten deutschen Vertreter der Dichtung der Weltschmerzepoche Fragestellungen und eine Thematik wiederfinden, wie man sie zuweilen eher unserer zeitgenössischen Literatur zuzuweisen geneigt sein könnte. Hinter dem wohlfeilen Bild vom liebenswürdigen melancholischen Sänger der Natur und der Liebe, vom traurig-genialischen deutschen Byron aus dem Zigeunerlande Ungarn lässt sich ein tief problematisch Gearteter ausmachen, der - das versucht die vorliegende Arbeit unter anderem aufzuzeigen - mit Schwermut und Angst vertrauten Umgang gepflogen und die Verzweiflung in der Konfrontation mit dem Nichts - lange vor der modernen Hochflut der Verzweiflungsliteratur - bereits zuinnerst erfahren hat, - nicht allein ein älterer Zeitgenosse Büchners, Baudelaires, Kierkegaards, sondern ein ihnen nahe Verwandter. Dichtung und Dichter sind in der Vergangenheit von mancherlei Richtungen her, mit mancherlei Maßstäben durchforscht und interpretiert worden. Die Dichtung selbst jedoch, wie sie sich darbietet mit dem farbigen Leben ihrer Motive, Bilder und Gestalten, scheint dabei etwas ins Hintertreffen geraten zu sein. Und doch liegt gerade hier ein bedeutsamer Schlüssel zum Verständnis einer Dichtung: ihre Motive und Bilder, Situationen und Gestalten sprechen eine beredte Sprache. Die vorliegende Arbeit nun versucht, neue Wege zur Dichtung Lenaus zu eröffnen, indem sie sie vorzüglich im Hinblick auf ihre Motiv- und Bildwelt zu untersuchen unternimmt. Seine lyrische Begabung drängt zur symbolischen Aussage er kann der bedeutenden Gebärde, der beziehungsreichen Situationen, der parabolischen Bilder und Gestalten nicht entraten. Das Bild, so erklärt er selbst einmal, ist das Wesen der Poesie, es ist das Höchste. Gott selbst spricht mit der Menschheit nur in Bildern. - Erfassung und Sichtung der dichterischen Motivwelt, Prüfung und Deutung ihrer Symbole und Gestalten nach Auswahl, Herkunft, Behandlung, Merkmalen und Funktionen mögen so geeignet sein, der Dichtung Lenaus gerecht zu werden, ihre typischen Züge und Strukturen freizulegen, ihren Sinn unverfälscht aufzuschließen und zugleich damit ein vielsagendes Material zur inneren Biographie des Dichters beizusteuern. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt das gesamte dichterische Werk Lenaus, also sowohl die Gedichte als auch Faust, Savonarola, Die Albigenser und Don Juan. Sie unterscheidet dabei keine Schaffensabschnitte Lenaus der Dichter hat im Zeitraum seiner Produktivität (1824-1844) keine wesentlichen Wandlungen und Entwicklungen durchgemacht, die sich in einer Verwandlung seiner Bild- und Motivwelt spiegelten. Indessen werden die Versepen Savonarola und Die Albigenser doch in ihrer Umfänglichkeit eine gesonderte Betrachtung erfahren, zumal Lenau in diesen Dichtungen Positionen einnimmt, die seiner von ihm sonst vertretenen weltschmerzlichen Haltung entgegengesetzt zu sein scheinen. - Nicht berücksichtigt werden lediglich die frühesten ganz unselbständigen Gedichte Lenaus, die er selbst entweder nie veröffentlicht oder doch aus späteren Fassungen seines Gedichtwerks zurückgezogen hat. Die Untersuchungen, die sich sowohl um ein neues farbiges Lenau-Bild als auch um eine Charakteristik des Phänomens Weltschmerz bemühen, stellen zugleich einen Beitrag zur allgemeinen und vergleichenden Motivgeschichte dar insofern, als sie nicht selten andeutungsweise auf typische motivische Parallelen in fremder Dichtung, vor allem der Dichtung des französischen Ennui, hinweisen werden, an denen sich die enge Verwandtschaft innerhalb der pessimistisch-weltschmerzlichen Literatur des europäischen 19. Jahrhunderts bezeugt. Biographisches Siehe u. A. bei Wikipedia die Artikel "Wolfgang Martens (Philologe)" und "Nikolaus Lenau". Impressum Literatur und Leben Herausgegeben von Richard Alewyn Neue Folge - Band 4 Wolfgang Martens Bild und Motiv im Weltschmerz. Studien zur Dichtung Lenaus 2., unveränderte Auflage Böhlau Verlag Köln Wien 1976 Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage ( 1957 by Böhlau-Verlag, Köln) Copyright 1976 by Böhlau-Verlag, Köln Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Werk unter Verwendung mechanischer, elektronischer und anderer Systeme in irgendeiner Weise zu verarbeiten und zu verbreiten. Insbesondere vorbehalten sind die Rechte der Vervielfältigung - auch von Teilen des Werkes - auf photomechanischem oder ähnlichem Wege, der tontechnischen Wiedergabe, des Vortrags, der Funk- und Fernsehsendung, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, der Übersetzung und der literarischen oder anderweitigen Bearbeitung. Gesamtherstellung: Poeschel & Schulz-Schomburgk, Eschwege Printed in Germany ISBN 3-412-02276-4, 1976, kartoniert, deutliche Gebrauchsspuren, etwa 23 cm hoch, 1,5 cm breit, 15 cm tief, 300g, 2., unveränderte Auflage, 190, Internationaler Versand, Selbstabholung und Barzahlung, Banküberweisung.

Daten vom 01.08.2021 14:58h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-412-02276-4, 978-3-412-02276-1