| Soziologie im 21. Jahrhundert | Suhrkamp, Frankfurt/M. | 2003
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Nicht erst der September 2001 zeigte deutlich, daß die Prognosekraft der Soziologie äußerst eingeschränkt ist. Dies liegt daran, daß sich im ausgehenden 20. Jahrhundert das, was gemeinhin unter Gesellschaft verstanden wird, grundlegend gewandelt hat und die Begriffe der damit sich beschäftigenden Wissenschaft zum größten Teil unbrauchbar geworden sind. Im vorliegenden Buch nehmen sich prominente Vertreter der Zunft die Aufgabe vor, genaue Analysen dessen zu erstellen, was sich sozial verändert hat und wie ein solcher Wandel die Rolle der Soziologie betrifft. Alle zentralen Kategorien, die soziologische Untersuchungen als bisher gültig unterstellten, sind gegenwärtig dabei, sich aufzulösen oder ihre Funktion zu transformieren: Nation ebenso wie Nachbarschaft, aus überschaubaren Gefahren werden unkalkulierbare Risiken, aus Produktionseinheiten Netzwerke, Globales und Lokales verschmelzen zu Glokalem. Diese Brüche im Zusammenleben und die neu sich herausbildenden Formen untersuchen in kontrastierender, aufeinander bezogener Weise neben anderen Manuell Castell innerhalb der Netzwerkgesellschaft, Immanuel Wallerstein bei der Globalisierung, Ulrich Beck im Rahmen der Weltgesellschaft, Bruno Latour im Verhältnis zwischen Gesellschaft und Natur, Saskia Sassen bei den Veränderungen der Städte und Mike Featherstone in der Kultur. In allen Beiträgen wird deutlich, daß sich in sämtlichen sozialen Bereichen teils Grenzen auflösende, teils Grenzen neu mischende unregierbare sozialmaterielle Formen des 'Sowohl-Als-auch' herausbilden.

Kategorie: Ethnologie, Volkskunde, Soziologie
Daten vom 01.04.2018 21:53h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-518-41328-7, 978-3-518-41328-9