DIE FRIEDENSKIRCHE IN SCHWEIDNITZ - (SWIDNICA) - POLNISCHE MINIATUREN, Kleinband 2, deutsche Fassung
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Die reformatorischen Ideen von Martin Luther, dem Geistlichen und Professor der Universität zu Wittenberg, gelangte sehr bald nach Niederschlesien. Nach Schweidnitz (Swidnica) kam 1535 Pfarrer Sebastian Angerer, ein eifriger Verfechter der Reformation im Kreise des hiesigen Bürgertums. Ab 1544 wurden in der Stadtpfarrkirche St.Stanislai und St.Wenceslai evangelische Gottesdienste abgehalten. Ab 1569 fanden sie schon in allen Schweidnitzer Kirchen statt. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) prägte das weitere Schicksal von Schweidnitz und seinen Protestanten. Mit seinem Ende ging die Stadt an Österreich. Die Lage der Evangelischen wurde schwierig. Sämtliche Kirchen wurden ihnen weggenommen. Während der Vorverhandlungen zu dem 1648 geschlossenen Westfälischen Frieden erzielten die Schweden ein einziges Zugeständnis für die Protestanten. Nach Stellung eines besonderen Antrages würden sie die Genehmigung für den Bau -mit eigenen Mitteln - je einer Kirche in den Städten Schweidnitz, Jauer und Glogau erhalten. Die dabei eingebrachten Bedingungen machen deutlich, daß die Habsburger bemüht waren, den Protestantismus in Schlesien auszurotten. Die Kirchen sollten nur eine Lösung auf Zeit sein. Sie mußten außerhalb der Stadtmauern errichtet werden, sie durften weder Türme noch Glocken besitzen. Als Baustoff durften Holz, Lehm, Sand und Stroh verwendet werden. Die Bauarbeiten durften nicht länger als ein Jahr dauern. Nachdem 1649 die Eingabe einer Schweidnitzer Abordnung mit der Bitte, evangelische Gottesdienste in katholischen Kirchen abhalten zu dürfen, abschlägig beschieden worden war, wurde 1651 ein Gesuch nach Wien gesandt. Hierin wurde um die Erlaubnis für den Bau einer Friedenskirche in Schweidnitz gebeten. Am 13. August traf die Baugenehmigung ein. Mit dem Entwurf für die Friedenskirche wurde der Festungsbaumeister Albrecht von Saebisch betraut. Er entwarf das Gotteshaus als Faohwerkbau in Form eines griechischen Kreuzes, was die Stabilität und Kompaktheit des Bauwerkes gewährleistete. Am 23. August 1656 wurde der Grundstein zum Bau des Gotteshauses gelegt. Schon 10 Monate später wurde am 24. Juni 1657 der erste Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Am 6. November erfolgte die Bauabnahme. Dieses Meisterstück des Tischlers Andreas Kempner steht auf einem 1090 m2 großen Grundriß und bietet etwa 7500 Personen Platz (3000 Sitzplätze und 4500 Stehplätze). Das Kircheninnere ist einzigartig in seiner barocken Pracht. Die Decken des Hauptschiffes und des Querschiffes, die usw...... 1998, Heft/Zeitschrift, leichte Gebrauchsspuren, 140g, Internationaler Versand, Banküberweisung, PayPal.

Daten vom 21.09.2021 15:02h
ISBN (andere Schreibweisen): 83-905734-4-X, 978-83-905734-4-1